DualSense Edge - Test, Hardware, PlayStation5
Für nicht wenige Spieler ist das Eingabekommando "Drücke L3/R3" ein Graus. Den linken oder rechten Analog-Stick reinzudrücken ist schwammig, unkomfortabel und sorgt sogar für eine schnellere Abnutzung der doch recht empfindlichen Steuereinheit. Dass der neue DualSense Edge auf der Rückseite über zwei Extra-Tasten verfügt, die sich ganz nach Wunsch konfigurieren lassen und in zwei verschiedenen Varianten ganz einfach an das Gehäuse gedockt werden können, ist wohl die wichtigste und beste Neuerung, die das Gampad zu bieten hat – aber was gibt es noch? Zusätzlich lässt sich der Weg der R2- und L2-Trigger mit einer eingebauten Arretierung in drei Stufen regeln. Besonders für schnelle Shooter ist es ein Segen, die Taste für einen Schuss nicht mehr ganz durchdrücken zu müssen und damit wertvolle Millisekunden zu sparen. Das Griffgefühl des DualSense ist aufgrund einer leicht veränderten Plastik-Textur etwas besser als beim Original. Besonders die große, mittig angeordnete Taste, das Touchpad, fühlt sich wertiger an und verfügt über einen besseren Druckpunkt.
L3/R3 adé
Nach der Verbindung des Controllers mit der Konsole erkennt die PS5 die Profi-Hardware und gibt den Zugriff auf die entsprechende Konfigurations-Software frei. Hier kann der Spieler vier verschiedene Profile anlegen, die ganz einfach und schnell am Gamepad umgeschaltet werden können. Die vorgefertigten Profile für verschiedene Genres sind ebenfalls noch weiter und feiner anpassbar. Auch die Totzone für die beiden Sticks und die Trigger Tasten lässt sich ganz nach Wunsch definieren. Die softwareseitige Unterstützung ist in diesem Fall wirklich sehr gut gelungen – hier findet sich jeder Spieler sofort zurecht und weiß, was zu tun ist. Aber wie wirken sich die verschiedenen Profile auf das Spielgefühl aus? Für den Test haben wir uns die Titel Gran Turismo 7, Doom Eternal, Dead Space, Monster Hunter Rise, Call of Duty Warzone 2.0, Cyberpunk 2077 und Rayman Legends in Verbindung mit dem eigens angepassten Profil angesehen und es waren kleine, aber feine Unterschiede zu spüren.
Tolle Software
Natürlich profitieren besonders schnelle Actionspiele von der verbesserten Ausstattung des Gamepads – ob es
in der heiß umkämpften Landezone zu einem Sieg oder einer Niederlage kommt, kann bei gleichem Skillset der Spieler sicher schon einmal zu Gunsten des Edge-Nutzers ausgehen. Dass das Zünglein an der Waage allerdings gleich ein 240 Euro großes Loch in die Haushaltskasse reißt, sorgt aus folgenden Gründen dennoch für ein paar Fragezeichen...Natürlich lässt sich der Dual Sense Edge, wie sein kleiner Bruder, kabellos mit der Konsole verbinden. Allerdings ist die Akkulaufzeit – beim Original mit rund sieben Stunden schon kein Knaller – beim Edge noch einmal deutlich schlechter: Werden beim Spielen die Motoren und haptischen Features ausgiebig von der Software genutzt und wechselt man noch mehrmals das Profil, dann gibt der Edge schon nach knapp unter fünf Stunden eine Akku-Warnung raus und muss kurz darauf ans Ladekabel. Ebenfalls im Lieferumfang befindet sich dafür ein geflochtenes, drei Meter langes, USB-auf-USB-C-Kabel, dass sogar am Controller mit einer kleinen Plastik-Vorrichtung verbunden werden kann, so dasss es nicht aus Versehen herausgezogen werden kann.
Nur noch per Kabel?
Fazit
Der neue DualSense Edge bietet Profi-Spielern nun endlich die Einstellungsmöglichkeiten, die für eine sehr versierte Nutzung des Controllers nötig sind. Besonders die Software bietet viel Spielraum, um den eigenen Vorlieben gerecht zu werden. Auch das schnelle und einfache Wechseln der Profile sorgt für Begeisterung, genauso wie die beiden neuen Rücktasten. Sieht man sich im Angebot der für PlayStation und Xbox verfügbaren Gamepads um, hat die Konkurrenz auf der Hardware-Seite allerdings die Nase vor: Bis auf das haptische Feedback bietet der Elite Series 2 eine weitaus bessere Ausstattung. Besonders, weil hier der Widerstand der beiden Analog-Sticks in drei Stufen anpassbar und das Steuerkreuz austauschbar ist – davon kann der Dual Sense Edge nur träumen. Dazu kommt eine wirklich sehr dürftige Akku-Laufzeit, auch hier haben die Mitbewerber die Nase vorn. So ist der neue Dual Sense Edge zwar empfehlenswert, aber zu teuer. Für eine etwaige zweite Auflage darf Sony also gerne noch nachbessern.
4Players-Note: 2,4 (Gut)
Pro
- zwei Rücktasten
- Sticks austauschbar
- gute Ergonomie
- tolle Software
- hübsches Case zur Aufbewahrung
Kontra
- Klavierlack-Elemente
- nur zwei Rücktasten
- Widerstand Analog-Sticks nicht einstellbar
- dürftige Akku-Laufzeit
- sehr teuer