What the Bat? - Test, Logik & Kreativität, PlayStationVR2, PlayStation5, PC, VirtualReality, OculusQuest
What the Bat? lässt mir keine Zeit zum Durchatmen. Schon auf Meta Quest und SteamVR hetzte der Titel seine Spieler fast ohne Pause durch über 100 aneinandergereihte Minispiele, die jeweils nur wenige Sekunden dauern. Im Gegensatz zu Star Wars: Tales from the Galaxy's Edge (den Test findet ihr hier) hat sich an der grafischen Umsetzung kaum etwas geändert – die großflächigen Cartoon-Kulissen sind schlicht wie eh und je. Lediglich eine höhere Bildwiederholrate, saubere Kanten durch Anti-Aliasing und kräftigere Farben weisen darauf hin, dass auf der PSVR2 gespielt wird. Nicht einmal das neue Dynamic Foveated Rendering der Hardware scheint hier nötig zu sein, selbstgemachte Screenhots wirken im Gegensatz zu anderen Titeln entsprechend scharf.
Wario Ware lässt grüßen
Die Abwechslung stimmt also. Schade nur, dass kaum eines der Spielchen Geschicklichkeit erfordert. Stattdessen geht es fast immer darum, auszuknobeln, was zum Kuckuck die Entwickler jetzt schon wieder von mir wollen, um jeweils eine Trophäe einzusacken. Dieser Rätsel-Aspekt hat durchaus einen gewissen Unterhaltungswert, vor allem bei derart vielen Ideen! Der hechelnde Hund im Park hat es besser als die Vögel: Dem besten Freund des Menschen ziehe ich natürlich keins mit dem Schläger über, sondern streichle ihn sanft damit. Das erzeugt ein Herz, das ich als Schlagball missbrauche, um damit den Pokal umzukippen. Sehr kreativ! Baseball-Neulinge brauchen sich hier nicht um das Regelwerk zu sorgen. Es sei denn, es beinhaltet die Vorschrift, mit einem Schläger Zahnpasta aus der Tube zu quetschen, woraufhin der zweite Schläger einem imaginären Elefanten die Zähne putzt. Wie ihr an wohl an seinen Mund herankommt? Mein Tipp: Schaut ruhig mal in den Spiegel!
Was zum…?
Fazit
Der Name von What the Bat? passt wie die Faust aufs Auge: In keinem VR-Spiel gingen mir so oft die Worte "Was zum…" durch den Kopf, während ich die kurzen Aufgaben mit meinen Baseballschläger-Händen enträtselte. Sie prügeln nicht nur Bälle, Herzchen oder Koteletts ans Ziel, sondern dienen auch im Rest des virtuellen Lebenswegs als Universalwerkzeug. Etwa zum Stopfen von Rohren oder dem Anmalen eines Zebras. Über 100 Minispiele eignen sich hervorragend, um Freunden in einer spaßigen Runde VR vorzustellen. Kaum eine davon erfordert viel Geschick oder Zielvermögen. Das Rätselraten um die verrückten Lösungen ist trotzdem unterhaltsam. Das VR-Spiel The American Dream setzte ein ähnliches Konzept allerdings noch cooler und vor allem ansehnlicher um. Die sarkastischen Gags über die Omnipräsenz von Waffen in der US-Gesellschaft gefielen mir noch besser als der dadaistische, aber etwas brave Humor von What the Bat?. Zudem war The American Dream schon auf der ersten PSVR grafisch viel aufwändiger inszeniert, inklusive eines enthusiastischen Kommentators im Stil der 50er Jahre. Hier hingegen geht es direkt in die grafisch schlicht präsentierten Aufgaben, ganz ohne Sprachausgabe. Insgesamt ist das Spiel dennoch ein netter Snack für Partys oder jüngere VR-Einsteiger!
Pro
- über 100 sehr unterschiedliche Minispiele
- wahnwitzig kreative Ideen
- lustig-unterhaltsames Ausknobeln verrückter Lösungswege
- albern-dynamische Musikbegleitung
- humorvoller Comicstil
Kontra
- Stakkato wechselnder Minispiele auf Dauer monoton
- wenig Herausforderung bei der Geschicklichkeit
- reichlich schlichte Kulissen, gerade für PSVR2-Verhältnisse
- nur rund drei Stunden kurz
- keine coole Zwischensequenzen wie in The American Dream
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