The Texas Chain Saw Massacre - Test, Action-Adventure, PC, XboxOne, XboxSeriesX, PlayStation5, PlayStation4
The Texas Chain Saw Massacre (ab 33,47€ bei kaufen): Wieder daheim, in der Hölle
Bedenken: “Es ist bestimmt nur ein Dead by Daylight-Klon mit The Texas Chain Saw Massacre-Skin.”Ein anderes Opfer hat es geschafft, die Kellertür zu öffnen. Leatherface lässt von mir ab. Ich verstecke mich, doch das kostet Zeit. Ich laufe nach oben, nur um dort zu erfahren, dass das noch nicht der Ausgang ist. Jetzt muss ich noch das gesamte Haus der Familie Sawyer durchqueren, das nächste Labyrinth. Rauf in den ersten Stock oder quer durch? Ich muss überleben, nachdenken und fliehen, und das alles gleichzeitig. Doch die Tortur zieht sich nicht allzu lange, da mich der Koch wieder nach draußen jagt. Direkt in die Arme des Messer schwingenden Anhalters. Schlitz, aus, Ende. Meine hämmernde Herzpumpe applaudiert diesem Wahnsinn zwischen Fan-Service und Survial-Gameplay.
Sommer, Pampa, Schlachterei – um The Texas Chain Saw Massacre zu verstehen, muss man das Franchise nicht kennen. Aber dann ist es umso besser. Mit viel Liebe zum Detail hat Entwickler Sumo Digital die einzelnen Räume und Kulissen aus den Filmen nachgebaut und in drei spannende und recht abwechslungsreiche Karten umgewandelt. Ob Schlachtbetrieb, Haus oder Tankstelle – es reicht schon aus, hier zu sein, um Angst zu haben. Alles wirft Fragen auf, alles verstört. Die Killer, ihre Modelle und ihre Sprüche sind es schließlich, die diesen Schauplatz aktivieren und vollenden. Es ist mir eine Freude, dass der Entwickler die Lizenz verwendet und nicht verschwendet. Das zieht sich vom dokumentarischen Intro bis zu Leatherfaces Sägentanz bei Sonnenaufgang.
Erkenntnis: “The Texas Chain Saw Massacre bietet seine ganz eigene, atmosphärische Erfahrung.”
(K)einer wird zurückgelassen
Bedenken: “Es ist ein komplett unausbalanciertes Chaos.”Das Hauptziel des Spiels ist es, lebend aus dem Albtraum zu entkommen – oder eben alle zu töten. The Texas Chain Saw Massacre verfügt über vier verschiedene Fluchtmöglichkeiten, jede ist an andere Bedingungen geknüpft. Mal muss eine versteckte Sicherung eingesetzt, mal ein verstecktes Ventil gedreht werden. Die Überlebenden schleichen durch die Map und bereiten die Fluchtwege vor. Die Killer wandern die Wege ab und stellen sicher, dass alle Fluchtmöglichkeiten versperrt bleiben. Und töten natürlich jeden Überlebenden, den sie erwischen. Großvater Sawyer ist der inoffizielle vierte Killer mit einem Sonar. Wird er mit Blut gefüttert, kann er die Umgebung aushorchen. Wer sich dann noch bewegt, wird für alle Killer markiert. Ein herrlich-gemeines Feature!
Erkenntnis: “Die Killer und Überlebenden verfügen über sehr viele Möglichkeiten, um ans Ziel zu kommen. Es bleibt asymmetrisch, ist aber nicht unfair.”
Nein, wir können nicht alle Leatherface spielen!
Bedenken: “Der wahre Horror ist sicherlich das Matchmaking”
Umständlich sind auch die Tutorials, die für den komplexen Spielablauf extrem notwendig sind, aber nicht langweiliger hätten ausfallen können: Die einzelnen Erklärungen lassen sich im Menü als trockene Lernvideos finden. Das erfordert viel Geduld und Auswendig lernen. Selbstverständlich kann man es auch ohne Anleitung probieren, doch dann wird das die ersten Runden ein recht frustrierendes Erlebnis werden. Die beste Option ist es dann noch, nach dem Tod einem der anderen (hoffentlich erfahrenen) Überlebenden über die Schulter zu schauen. Apropos frustrierend: Wie bei jedem Multiplayer hängt die Spielqualität natürlich von der Erfahrung seiner Teilnehmer ab. Bei diesem Spiel ganz besonders.
Erkenntnis: “Sperriges Matchmaking, langweilige Tutorials und durchwachsene Gruppenkonstellationen sind das Salz, das das Fleisch ab und zu etwas fad macht.”
Fazit
Als The Texas Chain Saw Massacre-Fan bin ich absolut begeistert. Als jemand, der die Karten und Charaktere in DbD noch nie gefühlt hat, weil sie immer um die gleiche Struktur herum gebaut sind, finde ich diese reduzierte Version recht vielversprechend. Das würde so als Singleplayer-Spiel nicht funktionieren. Vor allem, da das 4vs3-System tatsächlich aufgeht und viele spannende Möglichkeiten und Situationen liefert. Persönlich finde ich den Kampf als Überlebender deutlich spannender als den als Killer. Es sei denn, ich bekomme Leatherface. Wirklich richtig gut.
Das heißt, wenn das Matchmaking auf Anhieb klappt. Wenn die Lobby erfahrungstechnisch gleich aufgestellt ist. Und wenn ich nicht nach drei Minuten der letzte Überlebende bin und eigentlich sofort aufgeben sollte. Warum man ausgerechnet bei den Tutorials gespart hat, ist mir ein Rätsel. Viele meiner Negativpunkte sind reparabel, eventuelle Probleme auf dem höchsten Skilllevel werden sich vielleicht noch zeigen. Aber ehrlich: Das ist endlich ein neuer und würdiger Anwärter auf den Horror-Multiplayer-Thron. Wie bei jedem Service-Game ist der Release von The Texas Chain Saw Massacre allerdings nur die halbe Miete. Ich bleibe gespannt.
Pro
- Schaurige und originalgetreue Atmosphäre
- Interessantes Stealth vs Jagd-Gameplay
- Beeindruckende Karten
Kontra
- Matchmaking frustrierend
- Tutorials langweilig
- Spielqualität hängt stark von Konstellation ab
Echtgeldtransaktionen
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