Super Mario Bros. Wonder - Test, Plattformer, Switch

Super Mario Bros. Wonder
18.10.2023, Jonas Höger

Test: Super Mario Bros. Wonder

Ein Wiedersehen voller Wunder

Abseits vom minimal angepassten Deluxe-Port für die Nintendo Switch erschien das letzte (neue) 2D-Mario vor über zehn Jahren auf der kommerziell gefloppten Wii U, und Super Mario Bros. Wonder (ab 44,99€ bei kaufen) soll nun die Durststrecke beenden, die durch die Fan- und vermutlich auch Entwicklerermüdung entstanden ist. Denn mit dem Wii-Release verkam die Super Mario Bros.-Reihe zu einem Fließband-Plattformer nach Schema F, bei dem es an Kreativität und Abwechslung fehlte. Doch der erste Trailer des neuen Abenteuers rund um Mario und seine Freunde machte Hoffnung, dass Nintendo zu alter Höchstform auflaufen und nicht ohne Grund so lange mit einem 2D-Comeback des Klempners gewartet haben könnte. Jetzt steht der Abstecher in das Blumenkönigreich mit jeder Menge Überraschungen endlich vor der Tür: Wir haben uns den Schnauzbart gestutzt, die Latzhose zugeknöpft und die Schuhe geschnürt, um aus erster Hand zu verraten, ob sich der Ausflug lohnt.

Super Mario Bros. Wonder: Klempner und Co. auf Staatsbesuch

Bowser stört die Ruhe im Blumenkönigreich und will sich die Wunderblume schnappen, um unvorstellbare Macht zu erlangen.
Bevor wir uns den vielen spielerischen Kniffen und Neuerungen widmen, tritt Super Mario Bros. Wonder zumindest zu Beginn aber noch einmal kurz auf der Stelle, nämlich bei der Story. Mario und seine Freunde haben zwar ausnahmsweise die bekannte Landschaft des Pilzkönigreichs hinter sich gelassen, um Prinz Florian im befreundeten Blumenkönigreich zu besuchen, doch Bösewicht Bowser ist ihnen natürlich schon auf den Fersen. Mithilfe der Wunderblume verschmilzt der König der Koopas kurzerhand mit Florians Schloss und platziert seine verwandelte Fratze inmitten der sechs Welten, die ihr in Super Mario Bros. Wonder nach und nach bereist.

Peach wird dieses Mal übrigens nicht entführt: Stattdessen ist die pinke Prinzessin genau wie der Rest der Crew an der Rettung des Blumenkönigreichs beteiligt und zusammen mit Mario, Luigi, Daisy, Toadette, Mopsie sowie zwei Toad- und vier Yoshi-Varianten ist die Auswahl der spielbaren Helden größer als je zuvor. So darf jeder seine ganz persönliche Lieblingsfigur aus dem Mario-Universum wählen, auch wenn aufgrund der Abzeichen (dazu später mehr) keine mehr mit spielerischen Besonderheiten daherkommt und Mopsie und die Yoshis keinen Schaden erleiden können.

Es folgt eine der bizarreren Verwandlungen aus der Mario-Geschichte und der rotgekleidete Klempner ist angesichts der neuen Gestalt seines Erzfeindes sichtlich aus dem Häuschen.
Der Easy-Modus ist eine super Sache, aber die Versteifung auf bestimmte Charaktere macht diese für das ältere Publikum uninteressant, während jüngere Fans mit Mario oder Peach weniger Spaß haben könnten – eine allgemeine Option zum Ein- und Ausschalten unabhängig von der gewählten Figur hätte beide Lager zufriedengestellt. Aber Einstellungen sind in Nintendo-Spielen bekannterweise Mangelware und so könnt ihr auch in Super Mario Bros. Wonder wieder keine freien Tastenbelegungen vornehmen, sondern lediglich zwischen zwei Möglichkeiten beim Sprinten und Springen hin- und herwechseln.

Weil man auch im Blumenkönigreich Traditionen zu pflegen scheint, heißt es nach der Introsequenz direkt ab nach Welt 1–1. Und klar, das hat Nintendo natürlich wieder mit bisschen grasgrüner Grundierung gesegnet, damit sich Mario-Fans gleich wie zuhause fühlen. Aber wer glaubt, dass sich das durch die gesamte Welt zieht und danach eine Wüste folgt, der irrt: Tatsächlich sind die einzelnen Areale nicht mehr strikt in Themen unterteilt, sondern vereinen auch schon mal mehrere zu einer gesunden Mischung. So stolpert ihr nach den ersten Leveln über Wiesen und Hügeln in eine staubige Steppe, eingerahmt von braunen Bergen und in der zweiten Welt geht es über Gletscherspalten bis hoch hinaus in ein waberndes Wolkenwunderland.

Gehüpft wie gesprungen? Von wegen!

Zwölf Freunde könnt ihr sein: Neben Mario und Luigi stehen noch eine ganze Reihe weiterer namhafter Nintendo-Charaktere zur Auswahl.
Aus den Latschen kippen lassen einen diese kreativen Ausflüge natürlich nicht, aber angesichts der sonst so zahmen und vorhersehbaren Mario-Welten sorgt man hier zumindest für ein bisschen Abwechslung, die mit güldenen Wasserfällen und rosa Zuckerwatte den Bildschirm bezaubert. Auch die dort zu findenden Level bieten keinen Einheitsbrei, weder optisch noch spielerisch: Neben klassischen Plattform-Passagen hat Super Mario Bros. Wonder Wettrennen gegen Wiggler, chaotische Kampfpartys, in denen ihr möglichst schnell alle Gegner ausschalten müsst, und die sogenannten Verschnaufpausen im Gepäck. Letztere sind kurzweilige Ausflüge, bei denen jeweils ein Gimmick im Vordergrund steht und die häufig schon in rund 30 Sekunden abgefrühstückt sind, aber den Akrobatenalltag auflockern.

Alle Level-Arten können mit frischen Ideen punkten und ergeben zusammen ein divers gestaltetes Plattform-Potpourri, das in seinem kleinen Finger mehr Innovation und Einfallsreichtum besitzt als die letzten drei 2D-Ableger zusammen. Einzig das Suchtrupp-Konzept, in dem ihr unsichtbare Blöcke finden müsst, ist eine uninspirierte und langweilige Suche nach der Nadel im Heuhaufen, die das grandiose Gesamtbild aber nicht trüben kann. Von spaßigen Spaziergängen bis hin zu kniffligen Klippenhopsern wartet das Abenteuer dabei auch mit einer Reihe an unterschiedlich schwierigen Herausforderungen auf, die bei der Level-Auswahl durch die Anzahl der Sterne gekennzeichnet sind. Unter die familienfreundlichen, weil gemütlichen Gefilde schleicht sich die ein oder andere Veteranen-Prüfung, sodass keine Gefahr besteht, wegen Unterforderung vor dem Fernseher einzuschlafen.

Auch im Koop-Modus spielt sich Super Mario Bros. Wonder fantastisch. Mit mehreren Controllern und einer Cartridge könnt ihr kinderleicht zusammen auf derselben Konsole zocken.

Und wie spielt sich das nun alles? Zum Glück genauso, wie man es von Nintendo gewohnt ist: Mario und seine Freunde steuern sich präzise und feinfühlig, das Tempo und Momentum beim Sprinten sind stimmig und Stampfattacken lassen sich in der Animation abbrechen, was die Luftkontrolle erhöht. All das resultiert in einem hervorragenden Spielgefühl, mit dem sich die Level zwar nicht in halsbrecherischen Hetzjagden, aber zumindest in schön schnellen Sprints durchlaufen lassen, bei denen man abhängig von der aktuellen Schwierigkeit mal mehr, mal weniger gefordert wird. Das Leveldesign ist zwar größtenteils handzahm, aber eben auch intuitiv und abwechslungsreich, die Power-Ups und Checkpoints sind fair verteilt, die Geheimnisse liegen mitunter auf dem Weg, sind aber auch gern ganz gut versteckt.

Wandelbare Wunderblume

Die Effekte der Wunderblume sind immer wieder überraschend: Vom Sternschnuppenschauer bis zum Perspektivwechsel ist alles mit dabei.
Dass Super Mario Bros. Wonder zum spielerischen Spektakel wird, dafür sorgt dann die titelgebende Wunderblume, die sich in fast jedem Level versteckt und das Gameplay, manchmal sogar wortwörtlich, auf den Kopf stellt. Findet ihr eines der Gewächse und schließt den dann folgenden Abschnitt ab, erhaltet ihr einen Wundersamen als Belohnung, die essenziell für den Spielfortschritt sind, also die Rettung des Blumenkönigreichs. Doch weil in der wildwachsenden Topfpflanze offenbar spezielle Substanzen enthalten sind, landet Mario beim Einsammeln jedes Mal in einem Fiebertraum, in dem Röhren zum Leben erwachen, eine Stampede von Rhinozerossen durch den Bildschirm galoppiert oder sich gleich die ganze Levelstruktur verändert.

Während der optische Effekt der Darstellung eines LSD-Trips in Film und Fernsehen gleicht, versteckt sich hinter jeder Wunderblume eine spielerische Überraschung, wodurch sich Super Mario Bros. Wonder regelmäßig neu erfindet und nie vorhersehbar wird. Mit kindlicher Neugier bin ich von Welt zu Welt gehüpft, begierig darauf herauszufinden, welche Einfälle mich noch erwarten und zum Staunen bringen. Die Wunderblume ist nicht nur das Highlight eines jeden Levels, sondern des ganzen Spiels und zeigt, dass die Entwickler mit ihrer Kreativität noch lange nicht am Ende ihrer Kräfte angelangt sind. Es ist das Salz in der Suppe, das die zuletzt ungewürzten 2D-Mario-Abenteuer so dringend gebraucht haben, um wieder an Geschmack zu gewinnen.

Die Wunderblumen sind aber nicht die einzige Besonderheit im Blumenkönigreich, denn Mario und seine Freunde haben ein paar mächtige neue Power-Ups im Gepäck, um den vielen unbekannten Gegenspielern zu zeigen, woraus Klempner und Konsorten gemacht sind. Mit der prominent in Trailern beworbenen Elefantenfrucht steht eine Verwandlung in den gleichnamigen Dickhäuter ins Haus, die Nintendos Maskottchen einen stattlichen Rüssel verleiht. Damit lassen sich nicht nur Gumbas aus dem Weg schubsen, sondern auch durstige Blumen wässern, die dann ein paar Münzen springen lassen. Mit der Seifenblasen-Blume sperrt ihr dagegen Koopas in durchsichtige Gefängnisse, um sie dann zerplatzen zu lassen, und mit dem Bohrer-Pilz auf der Birne grabt ihr euch in den Boden oder die Decke, womit ihr Hindernissen ausweichen und fiese Geheimnisse aufspüren könnt.

Famose Feindesvielfalt und frische Fähigkeiten

Elefantastisch: Neue Power-Ups bedeuten auch neue Verwandlungen, darunter der aus den Trailern bekannte Dickhäuter.
Zusammen mit der vertrauten Feuerblume sind das alles effiziente Möglichkeiten um die Heerscharen an Handlangern, die sich im Blumenkönigreich tummeln, aus dem Weg zu räumen. Auch in diesem Punkt kann Super Mario Bros. Wonder mit einer Menge Einfallsreichtum punkten, denn obwohl in den Leveln vereinzelt auch Cheep-Cheeps oder Lakitus anzutreffen sind, stoßt ihr dort größtenteils auf unbekannte Geschöpfe, die sich trotz ihrer frischen Einführung bereits nahtlos in das Mario-Universum einfügen. Am Meeresboden genießen scharfzahnige Sandhechte und süße Seegurken die sanfte Strömung, durch die Luft segeln diebische Elstern und aufgeblasene Ballonfische.

Ohne die Hilfe der Pfeilschnäbel käme auch Sprungstar Mario hier nicht weiter.
Die lassen sich natürlich nach wie vor alle durch einen beherzten Hüpfer oder ein paar Feuerbälle beseitigen, aber die optische Vielfalt macht das Blumenkönigreich lebendiger und ein paar Ausnahmen erweitern auch das Spielerlebnis. Die Pfeilschnäbel zum Beispiel, die ihre Fressluken verschießen und daraus Plattformen entstehen lassen, oder die kugelrunden Hippos, deren elastische Haut euch in die Höhe katapultiert. In Bowsers beeindruckenden Burgen wartet derweil auch wieder sein schelmischer Sohn auf euch, um euch alle Nase lang auf derselbigen herumzutanzen. Aber auch wenn Bowser Jr. ein paar neue Tricks im Gepäck hat, mangelt es den ohnehin schon viel zu spärlich vorkommenden Bosskämpfen an Abwechslung. Die bunte Palette aus New Super Mario Bros. für den Nintendo DS bleibt also weiter unerreicht.

Die spielerischen Neuerungen von Super Mario Bros. Wonder werden durch die eingangs erwähnten Abzeichen abgerundet, die ihr nach und nach freischaltet und von denen ihr immer nur ein einziges anlegen könnt. Angefangen bei kleinen Komfortfunktionen, wie einem automatischen Superpilz am Anfang des Levels oder einem magischen Münzmagneten, bis hin zu Bewegungsverbesserungen wie dem Delfin-Kick, der eure Kontrolle unter Wasser beträchtlich erhöht, oder dem Rankenschuss, der euch wie Spider-Man mit einem Seil zur nächsten Wand schwingen lässt, sorgen die Abzeichen für einen gewissen Grad der Individualisierung eurer Fähigkeiten. Die kommen zwar auch in den normalen Leveln zum Einsatz, richtig glänzen können sie aber in den Abzeichen-Tests, die auf die jeweilige Fähigkeit passgenau zugeschnitten sind.

Aktenzeichen Abzeichen

Die Abzeichen-Tests sind kleine Parkours-Leveln, in denen ganz bestimmte Skills abgefragt werden. Für den erfolgreichen Abschluss gibt es das jeweilige Abzeichen oben drauf.
Mit der Fallschirmmütze müsst ihr hier präzise über Abgründe hinwegsegeln und mit dem Klimmsprung an sonst unerreichbaren Klippen in die Höhe hüpfen. Eine besonders fiese Herausforderung erwartet euch derweil beim Unsichtbarkeits-Abzeichen: Plötzlich verschwunden geht ihr zwar auch Gegnern leichter aus dem Weg, aber wenn man die eigene Spielfigur nicht mehr sieht, dann scheint kontrolliertes Springen ziemlich schnell ziemlich unmöglich. Fähigkeiten wie Luigis Flattersprung oder Toads hohes Tempo wurden hier übrigens ebenfalls verbaut, was wohl die Vereinheitlichung der Charakter-Movesets erklärt – kein schlechter Tausch. Das Herumexperimentieren mit den verschiedenen Abzeichen macht Laune und erlaubt zusätzlich, sich das Spiel leichter oder schwieriger zu gestalten.

Mario im Wunderland

Neben den knallbunten Welten und Leveln sorgen auch die entschlackten Menüs für Eye-Candy.
Vor allem optisch hat sich das Team hinter Super Mario Bros. Wonder selbst übertroffen. Das Blumenkönigreich scheint geradezu zu strahlen, begeistert an jeder Ecke mit liebevoll platzierten Details und vereint pittoreske Pastellfarben mit knalligen Akzenten. Röhrenfelsen zäunen die gestreifte Steppe ein, goldenes Wasser schimmert im Sonnenlicht und im Hintergrund grasen Gallopterosse und hüpfen Hutmonster. Und weil man abseits der Kampfpartys und einiger weniger Ausnahmen das Zeitlimit komplett aus dem Spiel geschmissen hat, könnt ihr die Landschaften und Levelkulissen ganz in Ruhe genießen. In den Menüs weiß man hingegen mit Zurückhaltung zu glänzen: Dank dicker Linien, viel schwarz, viel weiß und zwischendrin einem satten Gelb auf der aktuell ausgewählten Fläche, machen das Navigieren zur wahren Freude.

Noch deutlich beeindruckender als Spielwelt und Menüs sind allerdings die Charaktere, die wirklich unglaublich charmant animiert wurden und mit ihrer Gestik und Mimik ausdrucksstärker daherkommen als jemals zuvor. Elefanten-Mario quetscht sich mit Mühe durch eine Röhre oder zittert am Rand eines Abgrunds, Luigi hüpft voller Elan in die Luft und sprintet so energisch los, dass seine Beine zu bloßen Umrissen verkommen. Peach hält sich die Arme an den Kopf, wenn sie zur Stampfattacke ansetzt und Daisy schlägt triumphierend mit ihrer Fäuste gegen schwebende Blöcke: Alle Bewohner des Pilzkönigreichs zeigen in Super Mario Bros. Wonder eine Bandbreite an Emotionen, die man dem Klempner und seinen Kollegen zumindest in 2D beinahe nicht mehr zugetraut hätte.

Auch beim Soundtrack zieht Nintendo wieder alle Register und fährt das facettenreiche Orchester eines milliardenschweren Multimediakonzerns auf: Wogende Wiesen werden von Panflöten und sanftem Klatschen begleitet, im von Piranha-verseuchten Dickicht stehlen Trompeten und ein Xylophon die Schau und im Schneegebiet sorgen Streichinstrumente und Schlittenglocken für eine stimmige Soundkulisse. Viele der Instrumente bekommen mehrere Auftritte, werden immer wieder neu zusammengesetzt und passen sich so thematisch ihrem aktuellen Umfeld an, um eine stimmige Atmosphäre für eure Gehörgänge zu zaubern.

Mit Pauken und Töröööten

Augen zu, Lauscher auf: Der sanfte Soundtrack von Super Mario Bros. Wonder ist eine wahre Wohltat und weiß durch Abwechslung und Dynamik zu glänzen.
Neben vielen neuen Songs feiert Super Mario Bros. Wonder das Vermächtnis der Reihe mit einigen Remixes bekannter Titel aus den Vorgängern, darunter das Bonus Theme aus Super Mario World oder Delfino Plaza aus Super Mario Sunshine. Punkte gibt es auch für die Dynamik der Musik: Haltet ihr euch im Hintergrund eines Levels auf, wird die Lautstärke heruntergedreht und ein paar Instrumente legen eine wohlverdiente Pause ein. Verwandelt ihr euch hingegen in einen Elefanten, schalten sich passend zu den Stampfern des Dickhäuters die Pauken und Posaunen ein, die Musik wird wuchtiger und pompöser.

Die Kirsche auf der auditiven Sahnehaube sind die vielen gelungenen Soundeffekte, etwa der Trommelwirbel bei der Stampfattacke. Und ja: Der neue Synchronsprecher von Mario und Luigi, Kevin Afghani, macht einen fantastischen Job und muss sich nicht hinter Veteran Charles Martinet verstecken. Der einzige Wermutstropfen in der sonst herausragenden Soundkulisse sind die absurd nervigen Plauderblumen, die Belanglosigkeiten durch die Lautsprecher tröten, sich aber glücklicherweise im Menü stummschalten lassen. Genießen könnt ihr den Soundtrack sowie den Rest des Spiels dann ab dem 20. Oktober, wenn Super Mario Bros. Wonder exklusiv für die Nintendo Switch erscheint. Ein Ausflug in das Blumenkönigreich kostet 59,99 Euro und wird Story-Spieler knapp zehn Stunden beschäftigen, während diejenigen, die wirklich alles einsammeln und erkunden wollen, bis zu 15 Stunden brauchen dürften.

Fazit

Dass Mario zumindest im Bereich der 2D-Abenteuer zuletzt in einer Schaffenskrise steckte, ist schwer zu leugnen – die zehnjährige Pause kommt ja nicht von ungefähr. Und nachdem man bei Nintendo mit den letzten Titel im ewiggleichen Trott gefangen zu sein schien, war der kreative Abstand von der Reihe sicherlich eine gute Idee, um mit Super Mario Bros. Wonder nach langer Zeit wieder zu altem Einfallsreichtum zurückzufinden. Das ist den Verantwortlichen der japanischen Spieleschmiede glücklicherweise gelungen: Marios Abstecher ins Blumenkönigreich verbindet die traditionelle Plattformer-Erfahrung des Klempners mit einer Wagenladung an Abwechslung und steckt nicht zuletzt wegen der Wunderblumen voller frischer Ideen und kreativer Überraschungen. Super Mario Bros. Wonder schreibt sich Spielspaß und Spektakel auf die rote Mütze und transportiert dieses Ziel auch in der optischen und auditiven Präsentation, die von knalligen Farben, charmanten Animationen und dynamischer Musik getragen wird. Kleinere Übel wie die geringe Anzahl an Bosskämpfen, die mangelhaften Optionen und die unglückliche Easy Modus-Verteilung bei den Charakteren können den sprintenden Schnauzbartträger zwar verlangsamen, aber keinesfalls aufhalten.

Pro

  • Große Auswahl an spielbaren Charakteren
  • Jede Menge kreative neue Gegnertypen
  • Frische Power-Ups und Abzeichen
  • Abwechslungsreiche Level
  • Wunderblumen sorgen für regelmäßige Überraschungen
  • Leuchtende Farben und scharfe Texturen
  • Extrem liebevolle Animationen
  • Gelungener Soundtrack mit neuen Songs und Remixes alter Titel
  • Dynamisches Musikdesign

Kontra

  • Easy Modus-Verteilung bei den Charakteren
  • Kaum Optionen
  • Suchtrupp-Level sind ziemlich uninspiriert
  • Viel zu wenige Bosskämpfe

Wertung

Switch

Wowie Zowie! 2D-Mario ist zurück und läuft in seinem neuen Abenteuer dank frischer Ideen und der kreativen Wunderblume endlich wieder zu Hochtouren auf.

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Kommentare
Pingu

Hast Du wirklich zwischendurch Schwierigkeiten bei Wonder voranzukommen?
Nein, ich rushe aber nicht durch die Level, weil ich eben alle Samen suche. Daher bin ich nicht so schnell. Nur diese max sterne Level, da war mir das eine jetzt zu schwer und deswegen mach ich die nicht mehr.

vor 4 Monaten
ActuallyKindra

viel zu anspruchslos is das spiel schon - selbst für ein mario. hat aber alles nix mit einer min max-produktionsphilosophie eines nintendos zu tun, denn dieses spiel hatte keine deadline und man durfte wild herumexperimentieren, es ist also das gegenteil von min max (nach deinem verständnis: minimaler aufwand, maximaler gewinn). ferner sind die animationen so unglaublich gut und liebevoll gestaltet und es gibt unzählige neue gegnerformen, obwohl man sich bei mario an einem jahrzehnte altes gegnerportfolio bedienen kann, weitere hinweise darauf, dass hier nicht einfach nur schnelles geld gemacht wurde. dein damaliges min max-argument trifft viel eher auf den mario film zu, den du ironischerweise besser findest (er ist technisch ja auch super, aber die auswahl von peinlichen, völlig durchnudelten pop songs bspw. ist ein kniefall vor dem mainstream, min max [nach deinem verständnis] eben)

Zuletzt bearbeitet vor 4 Monaten

vor 4 Monaten
Knatter Tom

Ne, man muss doch nicht gut sein um in Wonder voranzukommen, alleine für das Durchkommen durch die Levels erhält man ja schon einen Wundersamen und sterben bzw. Leben verlieren kann man ja auch nicht wirklich, oder wer schafft es nicht innerhalb von 5 Sekunden wieder zu seinem Partner zu kommen?

Wonder ist mit weitem Abstand das einfachste Super Mario Bros.

Die 5 Sterne Levels bieten dann zumindest ein wenig Herausforderung, aber da sie optional sind, kann man sie getrost ignorieren.

Und was sind das für Zwischengegner bzw. Levels? Auch die sind nicht der Rede wert, schneller und einfacher wars nie da durchzukommen.

Hast Du wirklich zwischendurch Schwierigkeiten bei Wonder voranzukommen?

vor 4 Monaten
Pingu

Du bist wohl einfach zu gut.

Ich versuche in den Levels möglichst alle Samen zu finden und bin nach 4h nicht halb durch. Aber das schwere 4 Sterne Level mit diesen rhythmischen Sprüngen war mir zu schwer. Vor allem immer wieder neu anfangen zu müssen hat eher was von roguelike.

vor 4 Monaten
Knatter Tom

Nein, lahm ist es höchstens andere Meinungen herabzuwürdigen.

Haben übrigens ein wenig weitergespielt, die bisher spaßigstens Levels waren die Sprunglevels die man bestenfalls rhythmisch auf Zeit bestehen musste, da kam das erste mal ein wenig Super Mario Bros. Feeling auf.

Ansonsten ist aber die Spielzeit doch ein Witz , oder? Nach keinen 4 Stunden bekommen wir den Hinweis, dass wir die Hälfte geschafft haben...

Zum glück gab es das Spiel ende Oktober im Angebot für unter 50,- Euro.

Dennoch bleib ich bei meiner Einschätzung, für mich leider eine der Enttäuschungen 2023.

vor 4 Monaten