Princess Peach: Showtime! - Test, Plattformer, Switch
Princess Peach: Showtime! - Schaurige Sabotage der Sauertruppe
Der Abend beginnt eigentlich ganz friedlich, wie so oft im Pilzkönigreich, bevor eine unvorhergesehene Gefahr droht. Gemeinsam mit einigen Toads unternimmt Peach einen Ausflug in das neu eröffnete Funkeltheater. Doch noch bevor die Vorstellung losgeht, fällt die maskierte Sauertruppe – unter der Führung der diabolischen Lady Grape – in die Räumlichkeiten ein und beginnt damit, ein absolutes Chaos zu veranstalten. Darsteller werden entführt, Requisiten verschwinden, Sets werden durcheinandergebracht und die armen Statisten sind völlig verängstigt und verunsichert. Klar, dass die hilfsbereite Monarchin sofort eingreift. Und schon bald heißt es für Princess Peach: Showtime!Um sich in dem Gebäude zurecht zu finden und auf der Bühne sofort wohlzufühlen, bekommt Peach Unterstützung vom sternenförmigen Feenwesen Stella. Sie ist der gute Geist des Theaters und stattet die Prinzessin mit der Funkelkraft aus. Mit dieser bringt sie das Chaos auf der Bühne wieder ein bisschen in Ordnung und motiviert die Teatris – die Bewohner dieser Welt, die ein bisschen so aussehen wie eine Mischung aus Olimar aus Pikmin und dem Pokémon Enton – dass noch nicht alles verloren ist.
Insgesamt kann Peach zehn verschiedene Rollen annehmen; in den 30 Levels muss sie jede davon demnach dreimal ausfüllen. Dabei gestalten sich die Auftritte ebenso unterschiedlich: Während ihr beispielsweise als Fechterin oder Cowgirl Passagen im klassischen Plattformer- oder Sidescroller-Stil absolviert, müsst ihr als Patisserie-Peach Minispiele absolvieren und als Detektivin – wie sollte es anders sein? – kleine und nicht wirklich fordernde Rätsel lösen.
Ob ferner Osten oder Wilder Westen - Peach macht eine gute Figur
Der Schwierigkeitsgrad ist dabei stets moderat bis sehr einfach. Die Aktionen werden immer nur mit einer Taste ausgeführt: Fechten? A-Knopf. Lasso schwingen? A-Knopf. Zutaten umrühren? A-Knopf wiederholt drücken. Meerjungfrauengesang? A-Knopf halten. Die Kämpfe mit den Level- und Zwischenbossen sind kreativ und man kommt vielleicht nicht sofort darauf, was man machen muss. Oft gibt es aber sehr schnell Tipps und die Umsetzung ist dann auch keine wirkliche Herausforderung mehr.
Leichte Kost für Profis, schwerer Brocken für die Hardware
Wer etwas mehr Herausforderung sucht: In jedem Level können Funkelkristalle gefunden werden, mit denen auf den vier Obergeschossen die Türen zu Zwischenbossen geöffnet werden. Im ersten Level zu jedem neuen Kostüm sind zehn Kristalle versteckt, in den späteren dann nur noch sieben beziehungsweise fünf. Manche sind verborgen hinter Kulissen oder in Kisten oder ihr bekommt sie als Belohnung, wenn ihr Teatris aus einer misslichen Lage rettet.Außerdem könnt ihr in jedem Level von einem speziellen Garderoben-Teatri ein Teil für Peaches Alltags-Outfit oder Stellas Schleife bekommen. Habt ihr in einem Level nicht alle Sammelgegenstände gefunden, könnt ihr es noch einmal aufsuchen, müsst es aber komplett durchspielen, ansonsten werden die neu erhaltenen Gegenstände nicht gespeichert. Nach dem Ende der eigentlichen Story könnt ihr allerdings die Welten noch einmal im Rahmen des Versteckspiels besuchen, bei dem ihr kleine Ninjas aufspüren müsst.
Auffällig ist, dass das Spiel die Nintendo Switch an seine performance-technischen Grenzen zu bringen scheint. Die Ladezeiten vor Betreten und nach Verlassen eines Levels sind schon ein paar Sekunden lang und die Framerate von 30 fps war auf anderen Switch-Spielen auch schon höher. Da ist zu hoffen, dass der nächste große Nintendo-Titel vielleicht schon auf der Nachfolger-Konsole rauskommt.
Comeback geglückt - aber reicht es für die große Solo-Karriere?
Die Regentin des Pilzkönigreichs zeigt, dass sie sich in puncto Wandlungsfähigkeit und Abwechslungsreichtum nicht hinter ihrem geliebten Klempner und so häufigem Retter Mario verstecken muss. Tatsächlich hat Peach als spielbarer Charakter eine lange Geschichte: Bereits 1988 konnte sie in Super Mario Bros. 2 als Spielfigur gewählt werden und schwebte ihren männlichen Kollegen mit ihren speziellen Sprungkünsten nur so davon. In Super Mario RPG kämpfte sie 1996 mit Mario und Bowser zusammen gegen eine galaktische Bedrohung und sorgte in rundenbasierten Kämpfen vor allem mit defensiver Magie für Unterstützung. Und auch bei Super Mario Bros. Wonder war sie 2023 in Nintendos letztem fantastischem Jump’n’Run Teil des mannigfaltigen Charakter-Line-ups.Allerdings werden sich die wenigsten wirklich erfahrenen Gamer einer echten Herausforderung gegenübersehen, dafür ist das Spiel schlicht zu simpel und ohne einstellbaren Schwierigkeitsgrad versehen – wie leider so häufig bei Nintendo. Das Antesten der kostenfreien Demo ist daher empfohlen. Die Zielgruppe sind klar jüngere Kinder und Nachwuchszocker. Das ist absolut in Ordnung, denn Princess Peach: Showtime! ist ein süßer Zeitvertreib und ein rundum charmantes Abenteuer – mehr allerdings nicht. Die Spielzeit von etwa sieben Stunden für die Hauptstory hätte wahrscheinlich nicht höher sein dürfen; dafür bietet das Spiel (ein Vollpreistitel, wohlgemerkt) trotz netter Ideen zu wenig Gameplay, das auf lange Zeit motiviert.
Fazit
Der jüngste Auftritt von Nintendos Vorzeige-Prinzessin wird wahrscheinlich nicht zum ganz großen Klassiker der Videospielbühne werden; dass es aber auch kein totaler Kassenflop ist, zeigen schon die Verkäufe in den ersten Tagen. Wer sich an dem sehr niedrigen Schwierigkeitsgrad und am kindgerechten Design nicht stört, kann sicher ein paar nette Stunden im Theater verbringen und unter anderem die Rollen einer heldenhaften Detektivin, entschlossenen Kung-Fu-Kämpferin und mysteriösen Meisterdiebin einnehmen. Für das, was es sein will, macht Princess Peach: Showtime! seine Sache schon recht gut, nachhaltig vom Hocker hauen wird es aber die Wenigsten. Die Ideen sind gut umgesetzt und variantenreich, nutzen sich aber schnell ab – ihr hüpft von Bühne zu Bühne, legt der Sauertruppe das Handwerk und der Dank der Teatris ist euch gewiss – Vorhang, nächste Szene. Erfahrene Gamer konnten da im Plattformer-Genre und besonders von Nintendo schon beeindruckendere Erlebnisse sammeln.
Pro
- Abwechslungsreiches Gameplay
- Kreative Ideen durch verschiedene Rollen und Kostüme
- Charmantes Design
- Gut abgestimmter Soundtrack
Kontra
- Inhalte bieten wenig Langzeitmotivation
- Zu niedriger Schwierigkeitsgrad
- Performance-Schwächen
Echtgeldtransaktionen
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- Es gibt keine Käufe.
- Dieses Spiel ist komplett echtgeldtransaktionsfrei.