Rayman M - Test, Geschicklichkeit, PC, PlayStation2

Rayman M
31.12.2001, Jens Bischoff

Test: Rayman M

Ubi-Soft-Maskottchen Rayman hat mit Rayman Revolution bewiesen, dass er auch auf der PS2 zur Jump&Run-Elite zählt. Mit Rayman M (ab 9,94€ bei kaufen) macht sich Ubi Softs gliederloser Springinsfeld nun sogar zu neuen Ufern auf. M steht dabei für Multiplayer, wodurch bis zu vier Spieler mit Rayman und Co. um die Wette laufen und sich in diversen Arenen bekämpfen können. Ob dieser Mix überzeugt oder Rayman lieber bei dem geblieben wäre, was er kann, erfahrt Ihr in unserem T für Test...

Was der Untertitel Multiplayer vermuten lässt, nämlich ungebremsten Mehrspieler-Spaß, trifft beim ersten Start von Rayman M nicht wirklich zu. Denn um alle Charaktere, Strecken, Arenen und Spielmodi in geselliger Runde nutzen zu können, ist zunächst ein ausdauernder Solospieler gefragt. Um in den Genuss des kompletten Spielangebots zu kommen, muss dieses nämlich zuerst mühsam freigespielt werden.

Partyspaß mit Einschränkungen

So warten in den beiden Haupt-Spielmodi Rennen und Arena nicht nur unterschiedliche Spielvarianten, sondern auch verschiedene Spielstufen darauf, gemeistert zu werden. Wer alle Anfänger-, Fortgeschrittenen-, Experten- und Extrem-Herausforderungen meistert, wird nicht nur mit neuen Levels, Charakteren und Outfits, sondern auch mit einem halben Dutzend Bonus-Etappen belohnt. Leider sind letztere jedoch grafisch äußerst primitiv und bieten auch spielerisch kaum Neues.

Während es in den 16 Abschnitten des Renn-Modus darauf ankommt, auf dem schnellsten Weg und möglichst als erster ins Ziel zu kommen, wird in den 13 Locations des Arena-Modus scharf geschossen. Die eingängige Steuerung ist in beiden Spielmodi bis auf dezente Feinheiten quasi identisch, Level und Spielvarianten unterscheiden sich jedoch teils deutlich.

Zwei Spiele in einem

Im Renn-Modus kann man entweder versuchen, im Training neue Runden- und Streckenrekorde aufzustellen, im Einzelrennen Konkurrenten auf die Plätze zu verweisen, im Popolopoi-Rennen genügend Schmetterlinge abzuschießen, um wertvolle Zeitboni zu erhalten, im Lum-Rennen alle auf der Strecke verteilten Lums einzusammeln und trotzdem als Erster die Zielgerade zu passieren oder im Kill-Time-Rennen seinen Mitstreitern Zeitstrafen aufs Auge zu drücken.

Im Arena-Modus wählt man hingegen zwischen Lum Spring, Lum Fight und Capture the Fly. Geht es beim Lum Spring lediglich darum, unter Waffeneinsatz die meisten Lums zu sammeln, bietet Lum Fight traditionelle Death-Match-Action mit bis zu sieben verschiedenen Todbringern und in Capture the Fly machen alle Mitspieler Jagd auf ein Glühwürmchen, das beim Tragen Punkte bringt und bei einem Treffer den Besitzer wechselt.

Beim Gameplay gibt sich Rayman M angenehm unkompliziert. Neben den Grundaktionen Springen und Schießen sind zwar auch Gleitflüge, Turbo-Boosts und 180°-Drehungen drin, lästige Tastenkombinationen gibt es allerdings keine. Ganz im Gegenteil, selbst das Anvisieren eines Gegners lässt sich mit nur einem Tastendruck bewerkstelligen - manuelles Zielen ist nicht erforderlich.

Unkomplizierter Einstieg

Daher macht gerade der Arena-Modus richtig Spaß, kommt doch jeder sofort mit der Steuerung zurecht und kann gleich voll einsteigen. Zwar kommt hier dank kompakter und abwechslungsreicher Levels auch gegen die CPU-Konkurrenz Laune auf, doch erst wenn es gegen ein bis drei Freunde geht, kommt man voll auf seine Kosten.

Im Renn-Modus fällt das Spielspaß-Barometer hingegen deutlich ab. Zu monoton ist der Ablauf, zu zäh der Spielfluss und dann trüben auch noch Slow-Downs und Kameraprobleme das trotz Abkürzungen, Turbofeldern und fieser Streckenschalter eher unspektakuläre Renngeschehen. Manchmal hängt sich die Kameraführung dank fehlerhafter Kollisionsabfrage sogar völlig auf, was ein Weiterspielen unmöglich macht - peinlich aber wahr.

Technisch präsentiert sich Rayman M bis auf die angesprochenen Slow-Downs und Kameraprobleme eigentlich ganz ansehnlich, besonders die witzigen Animationen von Rayman, Globox, Klingenbart, Henchman und Co. wissen zu gefallen. Besitzer von Breitbildfernsehern können diese sogar in maßstabsgetreuem 16:9 genießen und auch im vierfachen Splitscreen-Modus macht Rayman M eine gute Figur.

Durchwachsene Präsentation

Soundtrack und Sound-FX sind ganz ordentlich, auf Sprachausgabe muss aber leider verzichtet werden. Dafür wurden die Menütexte eingedeutscht, PAL-Balken machen sich rar, die Ladezeiten halten sich in Grenzen und jeder Fortschritt darf umgehend auf Memory Card gesichert werden. Der nicht veränderbare Schwierigkeitsgrad und gerade einmal acht spielbare Charaktere sind hingegen gerade für jüngere Semester ein unnötiges Ärgernis.

Pro:

  • bis zu vier Spieler


  • eingängige Steuerung


  • spaßiger Arena-Modus


  • nette Animationen & Effekte


  • Kontra:

  • öde Bonusspiele


  • lahmer Renn-Modus


  • gelegentliche Slow-Downs


  • problematische Kameraführung


  • kein variabler Schwierigkeitsgrad
  • Fazit

    Während Rayman und Co. als Arena-Kämpfer noch eine ganz gute Figur machen und vor allem in geselliger Runde für unkomplizierten und gepflegten Spielspaß sorgen, bleibt selbiger bei den müden Wettrennen, die auch noch von technischen Mankos geplagt werden, schon früh auf der Strecke. Zudem ist es ärgerlich, dass die meisten Level, Charaktere und Spielvarianten erst im Alleingang freigespielt werden müssen, bevor sie im Mehrspieler-Modus zur Verfügung stehen. So wird man quasi gezwungen alleine etwas zu spielen, was eindeutig für mehrere Spieler ausgelegt ist - aufgrund des nicht veränderbaren Schwierigkeitsgrads oft ein leidiges Unterfangen, an dessen Ende eine Handvoll öder Bonusspiele steht. Der spaßige Arena-Modus beschert Rayman M zwar dennoch eine ganz passable Wertung, allein wird`s aber auch hier schnell langweilig.

    Wertung

    PlayStation2