Rayman M - Test, Geschicklichkeit, PC, PlayStation2

Rayman M
10.01.2002, Jörg Luibl

Test: Rayman M

Ubi Soft schickt sein Maskottchen in die Multiplayer-Arena: Mit Rayman M (ab 9,94€ bei kaufen) präsentieren Euch die französischen Entwickler zwei Spiele in einem: Wettrennen und Shooter. Aber diesmal steht nicht alleine das Jump&Run-Schlappohr im Mittelpunkt, sondern auch seine besten Freunde und ärgsten Feinde. Wer wissen will, ob sich Rayman, Globox, Klingenbart, Henchman 800 und die Kleinlinge in höhere Spielspaßregionen kämpfen können, sollte unseren Test lesen!

Rayman hat die Welt gerettet, seine Freunde befreit und die Piraten-Meute besiegt. Doch weil der Friede mit der Zeit Langeweile aufkommen lässt, haben sich die ehemaligen Kontrahenten sportliche Wettkämpfe ausgedacht, die den Sieger mit Trophäen belohnen. Zwei Disziplinen stehen in verschiedenen Variationen auf dem Programm: das Wettrennen und das Kampfspiel!

Die Rayman-Olympiade

Im Rennspiel dürft Ihr mit einer Figur Eurer Wahl auf freigespielten Strecken durch die gute alte Rayman-Welt jagen. Insgesamt warten hier vier Variationen auf Euch, die Ihr nacheinander freischalten müsst: Training, Renn-Modus, Polopopoï-Modus (Rennen gegen die Zeit inkl. Schmetterlingsjagd) und Lums-Modus (Rennen inkl. Lums-Sammeln). Jede Strecke könnt Ihr vor einem Wettkampf in Ruhe alleine ablaufen, um Euch mit Schikanen und Abkürzungen vertraut zu machen. Auf den abwechslungsreich designten Etappen werden sich Rayman-Veteranen sofort wohl fühlen, denn die Entwickler fordern von Euch die ganze Jump&Run-Palette - einfach drauflos rennen wird die klug agierenden Gegner im Wettkampf nicht in Verlegenheit bringen: Ihr müsst springen, klettern, sliden, Plattformen per Liane überwinden, Schalter per Schuss aktivieren und möglichst über Turbo-Bänder rasen, die Euch für kurze Zeit einen Geschwindigkeits-Schub geben.

Das Wettrennen

Im actionbetonten Kampfspiel wollen drei Spieltypen gemeistert werden: Lums-Springen, Lums-Schlacht und Fang-die-Fliege. Dabei könnt Ihr auf die Shooter-bewährte Maus-Tastatur-Steuerung zurückgreifen, um Euren Kontrahenten bei der Lums-Jagd einzufrieren oder zu rösten. Wer im ersten Level zuerst fünf Lums (leuchtende Energiebälle) gesammelt hat, geht als Sieger vom Platz. Zwar müsst Ihr auch hier springen und klettern, aber weil gleichzeitig ein Kontrahent auf Jagd ist, führen gut getimte Schüsse und schnelle Reaktionen hier eher zum Ziel. Insbesondere die Lums-Schlacht erinnert dank diverser Waffentypen, Power-Ups und Trefferpunktanzeige an so manchen Shooter. Und weil die Gegner über eine sehr gute KI verfügen, dürften selbst Unreal- und CS-Veteranen die ein oder andere schwere Nuss zu knacken haben. Bei Fang-die-Fliege gilt es, möglichst lange ein Glühwürmchen in Besitz zu behalten: Je länger man der Leuchtfliege ein Zuhause verschafft, desto mehr Lums verdient man sich und desto schneller wird man - ein hilfreiches Feature, weil der Fliegenträger nicht schießen darf! Trifft Euch ein Kontrahent, verliert Ihr auch sofort die Fliege.

Das Kampfspiel

Tja, da hat Ubi Soft mit dem fetten "M" für "Multiplayer" wohl etwas übertrieben: Bevor Mehrspielerspaß aufkommt, müsst Ihr Euch im Einzelspieler-Modus alle weiteren Spieltypen und Schwierigkeitsgrade freispielen. Um in den Genuss der ganzen Renn- und Kampfszenarien zu kommen, steht also erst mal ausgiebiges Solospielen auf dem Programm. Das macht zwar auch Spaß, aber hätte nicht verpflichtend sein dürfen! Außerdem ist der 2-Spieler-Modus im Splitscreen, trotz des hohen Fun-Faktors, ein unverschämt mageres Mehrspielermenü: wieso gibt es keine LAN- oder Internetunterstützung, um mit mehr als einem Gegner zu spielen? Gerade im Netzwerk hätte Rayman M seine Stärken

Einzel- oder Mehrspielerspaß?

Die Rayman-Welt erblüht in altem Glanz: Alles, was das Vorzeige-Jump&Run aus Frankreich optisch auszeichnete, wurde in die Multiplayer-Version integriert. Ihr dürft Euch auf abwechslungsreich gestaltete und farbenfrohe Levels freuen, die schon nach wenigen Minuten Konsolen-Charme auf dem grauen Rechenknecht versprühen. Vor allem die Figuren-Animationen können auf ganzer Linie überzeugen: Wenn Piraten-Henchman wütend wird, kommt Freude auf. Auch die vielen Power-Ups und neuen Waffen sorgen für so manchen Hingucker und Explosionseffekt - allerdings solltet Ihr für ruckelfreien Spielspaß mindestens einen 700 Mhz-Rechner mit 128 MB Ram und GeForce-Karte Euer Eigen nennen. Die gelungenen Soundeffekte und lustigen Kommentare Eurer Gegner sorgen zusätzliche Wettkampf-Stimmung. Und die Hintergrundmusik verpasst dem Spiel dank ihrer Cartoon-Klänge eine spaßige und lockere Atmosphäre.

ausspielen können.

Eine Comicwelt

Pro:

  • viele Power-Ups


  • zwei Spiele, viele Variationen


  • einfache und präzise Steuerung


  • abwechslungsreich designte Levels


  • insg. acht Charaktere zur Auswahl (drei freispielbare)


  • Kontra:

  • keine Langzeitmotivation


  • hoher Schwierigkeitsgrad


  • keine LAN-/Internetunterstützung


  • recht hohe Hardwareanforderungen


  • Multiplayer-Modi müssen erst freigespielt werden
  • Fazit

    Witzige Charaktere, Comic-Flair und unterhaltsame Spielmodi: Rayman-Fans werden sich sofort heimisch fühlen, denn Ubi Soft öffnet noch mal die Pforten in die bunte Welt des beliebten Schlappohrs - und endlich kann man auch die fiesen Charaktere steuern! Die Renn- und Kampflevels sind sehr gut designt und fordern all Euer Geschick. Trotzdem kann Rayman M gerade im Einzelspieler-Modus nicht so lange fesseln wie das klassische Jump&Run-Vorbild: zu kurzweilig, zu viele Mini-Spiele. Erst gegen einen menschlichen Mitspieler kommt richtige Wettkampfstimmung auf! Aber dass es keine LAN- oder Internet-Unterstützung gibt, ist angesichts des "M" für "Multiplayer" schon fast unverschämt. Trotzdem: Freunde ungezwungener Renn- und Shooter-Akrobatik werden sicher nicht enttäuscht; für eingefleischte Jump&Run-Fans empfiehlt sich jedoch eher Rayman 2!

    Wertung

    PC