Nintendo - Special, Unternehmen, Wii_U, Switch, Spielkultur, iPad, 3DS, NDS, Android, GameCube, GBA, N3DS, Wii, iPhone, Allgemein

Nintendo
23.07.2004, Paul Kautz

Special: Nintendo

Was Marty McFly, die Besatzung der Surprise sowie Bill&Ted können, können wir schon lange: eine Zeitreise! Wir brauchen dazu allerdings keinen aufgemotzten DeLorean oder eine Telefonzelle, sondern nur einen GBA und Nintendos NES Classics-Reihe.

Zu einer Zeit als sich Sony ausschließlich mit Musik und Microsoft mit kryptischen Betriebssystemen beschäftigte, war Nintendos Hochphase: Mit dem NES (Nintendo Entertainment System, in Japan »Famicom« genannt) brachte das 1889 gegründete Unternehmen, das sich vor der Ära der Videogames mit Spielkarten beschäftigte, innovativen Arcade-Spaß in die Wohnzimmer: Eine für damalige Verhältnisse aufregende Grafik, synthetischer Sound und Module in VHS-Kassetten-Größe revolutionierten das mittlerweile so selbstverständliche Video-Gaming. Viele der heutigen Spiele-Legenden machten damals ihre ersten Schritte, begründeten teilweise neue Genres - und genau diesen widmet Nintendo jetzt mit den »NES Classics« eine Gedenkedition: Originalgetreue Umsetzungen der bekanntesten Klassiker, die in Japan bald ihre dritte Auflage erleben. Die Spiele präsentieren sich im selben Gewand wie zu ihrer Premiere vor rund 20 Jahren, der einzige grafische Unterschied ist eine leichte vertikale Stauchung, um das eher hohe NES-Bild an den breiteren Screen des GBA anzupassen - das fällt im Eifer des Gefechts allerdings nicht auf.

Nintendo-Nostalgie

Jeder einzelne der komplett englischen Titel wurde mit neuester NES-Emulationstechnik auf das Modul gebrannt. Das bedeutet nicht nur ein originales Spielgefühl, sondern auch zusätzliche Features: Jedes Game verfügt über ein Pausenmenü, in dem Sondereinstellungen getätigt werden können. So lassen sich die Highscores speichern oder ein Linked Play-Modus für zwei Spieler aktivieren, wobei dabei nur ein Modul benötigt wird. Auch ein Batterie schonender Sleep Mode ist immer integriert. Im Falle von Ice Climber wurde sogar ein neuer Mehrspielermodus eingebaut - doch mehr dazu bei der Spielbeschreibung.

Die meisten der in den NES Classics vertretenen Spiele existieren heute noch als Serie, ob Mario, Zelda oder Donkey Kong. Da viele Videospieler heute allerdings zu jung sein dürften, um sich noch an die Ursprünge dieser erfolgreichen Reihen zu erinnern, ist die Serie eine gute Gelegenheit, eine Zeitreise zu den Wurzeln der heutigen Erfolge zu unternehmen. Leider hat sich Nintendo historische Informationen in den recht voluminösen Handbüchern gespart, die nur aufgrund der sechs verwendeten Sprachen so dick sind - das wäre eigentlich eine gute Plattform für Entwickler-Anekdoten gewesen.

Aus den Gründertagen..

Aus verständlichen Gründen sparen wir uns eine »normale« Bewertung der Spiele - alleine schon eine Grafiknote würde den (aus heutiger Sicht) durch die Bank sehr schlichten Games kaum eine faire Chance lassen. Deswegen beschränken wir uns auf den »Kultfaktor«: Je höher er ist, desto dringlicher das Muss für den Videospieler jeden Alters. Übrigens: Wer komplett in einer Retro-Welt zocken will, sollte vielleicht Ausschau nach dem parallel zur Serie veröffentlichen GBA SP im Look des klassischen NES-Controllers Ausschau halten (wir berichteten ). Aber nun zu den Games im Einzelnen!

       

Unser erster Kandidat ist der große Urvater aller Videogames: Pac-Man. Ursprünglich beim Anblick einer angeschnittenen Pizza im Kopf von Designer Tohru Iwatani entstanden, mampfte sich der Pillenfresser ab 1980 schnell in die Herzen aller Spielhallen-Jünger: Der Automat ist bis heute die erfolgreichste Arcade-Maschine aller Zeiten. Namcos gelber Dreiviertelkreis (und seine Nachfolger-Masse) war eine Zeit lang derart populär, dass es sogar einen Top Ten-Hit, jede Menge Merchandise-Kram wie Frühstücksflocken oder Lufterfrischer, Action-Spielzeug und sogar eine kurze Fernsehserie gab!

Das Spiel präsentiert sich entsprechend simpel: Ihr habt

Die Gegner kreisen euch schnell ein, wenn ihr nicht umsichtig vorgeht.
drei Leben, ein Bildschirm-Labyrinth voller kleiner und großer Pillen sowie vier Geister, die euch ständig auf den Fersen sind. Diesen Spieß könnt ihr umdrehen, indem ihr eine große Pille fresst, und daraufhin kurzzeitig zur Geister-Jagd blast. Sind alle Pillen verputzt, geht es in den nächsten Level - so einfach ist das. Das Geschehen spielt immer auf einem Screen, es gibt kein Scrolling, dafür werden die Labyrinthe mit höherer Levelzahl immer fieser. Es existiert zwar ein Linked Play-Modus für zwei Spieler, die dürfen allerdings nur hintereinander antreten. Jedoch  könnt ihr jederzeit die High-Scores sichern.

Wie wird man zum gefeierten Star-Designer? Im Falle von Shigeru Miyamoto fängt man einfach als Grafiker bei Nintendo an und entwickelt mal nebenbei den ersten großen Arcade-Hit des Unternehmens. Der junge Japaner wurde angestellt, um der gefloppten »Radarscope«-Hardware zu neuem Schwung zu verhelfen. Doch anstatt sich mit diesem hoffnungslosen Fall herumzuschlagen, entwickelte Miyamoto etwas ganz Neues: Ein Spiel um einen Gorilla, der die Freundin (Pauline) des Helden (Jumpman, sieht einem gewissen Mario nicht ohne Grund sehr ähnlich) entführt hat. Der Fünfpixelhoch muss nun durch drei Levels hüpfen, rollenden Fässern und anderen Widrigkeiten ausweichen und ganz oben angelangen, um seine Schöne den gewaltigen Pranken des (hier noch bösen) Donkey Kong zu entreißen. Hat das drei Mal geklappt, poliert der Affe mit dem Kopf voran den Spielboden, das Paar ist glücklich und das Ganze beginnt von vorn - nur schwerer.

Kultfaktor:

 

Das Spiel hat sich seit 1981 kein Stück verändert, allerdings ist die Neuauflage eine Umsetzung der NES-Version, welcher der vierte Level der Arcade-Variante fehlt. Sonst ist alles beim Alten: Ihr könnt in den jeweils einen Bildschirm kleinen Arenen Hämmer aufsammeln, mit denen sich die Fässer eine Zeit

Von unten nach oben, immer und immer wieder - der Affe lässt einfach nicht locker.
lang zerschlagen lassen. Ihr dürft springen, klettern und mit Fahrstühlen rauf- und runter fahren, außerdem liegen in den Levels verlorene Gegenstände der schusseligen Freundin zum Aufsammeln herum, die allerdings nur für Bonuspunkte gut sind. Euch erwarten zwei Spielvarianten, wobei Version B bis auf erhöhte Geschwindigkeit und Schwierigkeitsgrad identisch ist. Gleich geblieben sind auch die extrem enervierenden Soundeffekte. Übrigens, die Herkunft des Namens ist einfach: »Donkey«, weil der Affe stur wie ein Esel ist, und »Kong« als kleine Verbeugung vor dem wohl größten Filmgorilla der Welt..

Kultfaktor:

     

Vertikalshooter gehören heutzutage eher in den Nischenbereich, doch Mitte der 80er bis weit in die 90er Jahre hinein waren sie nicht nur in den Spielhallen, sondern auch an PCs und Konsolen ein ganz heißes Eisen. Xevious von Namco zählte dabei nicht nur zu den ersten (1982), sondern auch gleich zu den innovativsten Ballergames: Im Gegensatz zum normalen Shooter ballert man hier an Bord des kleinen Raumschiffs »Solvalou« nicht nur Feinde in der Luft, sondern auch per Zweitwaffe am Boden ab. Das verleiht dem Spiel einen Hauch von Taktik, denn zum einen brauchen die Bomben eine Weile bis zum Einschlag und zum anderen sind nicht alle Bodenziele stationär - während man also Flugrichtung und Trägheit kalkuliert, muss man auch noch die in verschiedenen Formationen angreifenden Luftgegner fertig machen, was im Endeffekt zu einem sehr schweren Spielerlebnis führt. Extra-Leben gibt es durch eifriges Punkte-Sammeln, außerdem verleihen sporadische Rücksetzpunkte auch Fluganfängern einen Hauch von Chance - der allerdings durch die für damalige Verhältnisse

Die Bodenziele zu treffen erfordert ein gewisses Maß an Kalkulation.
dicken Endgegner schnell wieder zunichte gemacht wird. Neu an der GBA-Version ist das Auto-Feuer, dank dem ihr nicht mehr wie wild auf die Buttons eindreschen müsst - das macht das Game etwas leichter. Außerdem gibt es auch einen Zwei-Spieler-Modus, allerdings nicht neben- sondern nur nacheinander. Auffällig sind noch die extrem simplen, aber immerhin weich scrollenden Landschaften, die im Wesentlichen aus unterschiedlichen, immer streng geometrisch angeordneten Farbklecksen bestehen. Garniert wird die Ballerei mit wirklich schlimm-schrillen Soundeffekten.

Der Bomberman von heute (siehe Bomberman Generation auf dem GameCube) hat mit dem ursprünglichen Sprengmeister von 1987 im Grunde nicht mehr wirklich viel gemein, wie man an der NES Classics-Umsetzung deutlich sehen kann. Zwar geht es nach wie vor um ein kleines Männlein, simpel aufgebaute Levels und allerlei explodierende Dinge, aber der grundlegende Fokus hat sich im Laufe der Jahre stark verändert. Das ursprüngliche Spiel von Hudson war ein reiner Singleplayer-Spaß, in dem ihr als kleiner Bombenleger Hindernisse und Gegner aus dem Weg sprengt, und schließlich durch eine Tür in den nächsten zufallsgenerierten Level gelangt, bevor das unbarmherzige Zeitlimit das frühzeitige Ende herbeitickt. Eine Hand voll Bonusgegenstände erlaubt euch, mehr Bomben gleichzeitig zu legen, verlängert den Explosionsradius oder beschleunigt euren anfangs recht trägen Gang. Alle fünf Levels erwartet euch ein Bonusraum, in dem ihr 

Dem Ziel einen Schritt näher: Zwei Gegner gleichzeitig weggebombt!
unverwundbar auf Feindjagd geht. So weit, so gut.Irgendwann hat Hudson dann erkannt, dass das Gegenseitig-ins-Datennirvana-Befördern viel mehr Spaß macht als die ganze Zeit alleine seiner Wege zu explodieren. Und so ist Bomberman mittlerweile ein Synonym für krachenden Mehrspielerspaß, während ihr hier komplett darauf verzichten müsst. Immerhin wurde auch dieses Spiel mit einem Batterie-Speicher versehen, so dass euch das Niederschreiben des meterlangen Passworts erspart bleibt und Highscores gesichert werden können.

Kultfaktor:

 

Kultfaktor:

    

Ice Climber verzeichnet unter allen Titel erstaunlicherweise die geringste Popularität, was allerdings nichts an seinem Status als Kult-Game ändert: Als einer von zwei Eskimo-Bergsteigern mit den etwas teletubbyesken Namen »Popo« und »Nana« ist es in dem '84er Titel eure einzige Aufgabe, 32 von Anfang an wählbare Levels lang recht hohe Eisberge nach oben zu kraxeln. Dazu schlagt ihr euch von unten durch die über euch liegende Eisdecke, hoppelt hinauf, und fahrt auf der nächsten Ebene genau so fort. Das tut ihr, bis ihr ganz oben angelangt seid, wo ein Bonusraum auf euch wartet. Dabei geht oder hämmert ihr allerlei Viehzeugs (u.a. Kondore, Eismonster und sonnenbebrillte Polarbären) aus dem Weg, und sammelt auf dem Weg zur Spitze fleißig Punkte bringendes Gemüse ein.

Einfach? Von wegen: Jeder Gegnerkontakt ist tödlich, jeder 

Wackelige Plattformen, grummelige Eismonster und fallende Eiszapfen erschweren das Eskimo-Leben.
Fall ebenso. Außerdem reagiert eure Figur dank des Eises etwas träge auf Kontrolleingaben, so dass das Timing perfekt sein muss - besonders angesichts brüchiger oder in eine bestimmte Richtung treibender Böden, fallender Eiszapfen, beweglicher Plattformen und vieler weiterer Widrigkeiten. Exklusiv für den GBA hat Nintendo einen frischen Zwei-Spieler-Modus spendiert, der aus dem sonst eher gemütlichen Game ein Wettrennen zur Spitze macht - wer zurückbleibt, hat verloren. Wer es lieber harmonisch mag, kann das Ganze auch kooperativ angehen.

Rennspiele gehörten zu den ältesten Videogames überhaupt, Motocross-Versoftungen erblickten auch recht früh das flackernde Licht der Fernseher. Doch erst 1986 sorgte Excitebike für echten Rabatz auf dem Bildschirm: Hier geht es nicht nur um das schnelle Rasen, sondern auch die Ausrichtung des Bikes, das kluge Benutzen des Turbo-Schubs ohne den Motor zu überhitzen, und das Gängeln der Gegner. Außerdem sorgte das Spiel für eine kleinere grafische Sensation, protzte es doch mit bis dato ungewohnten Details wie einem simpel animierten Stadionpublikum, herumstehenden Kameramännern oder aufgewirbeltem Staub. Ihr könnt entweder auf Zeit oder gegen rabiat fahrende KI-Pistenrowdies antreten, und müsst viele Hindernisse auf eurem Weg zum Treppchen überwinden: Sprungschanzen, Hügel, bremsende Pfützen usw. Kleinere Widrigkeiten lassen sich mit einem Wheelie umgehen, der allerdings mit Vorsicht genossen werden sollte - zu weit nach hinten gelehnt findet ihr euch kurz darauf mit dem Gesicht im Dreck wieder.

Kultfaktor:

 

Ihr dürft entweder gegen die Uhr oder KI-Gegner antreten.
So oder so müsst ihr bei Sprüngen stets auf die Ausrichtung eures Hobels achten: Korrekt gelandet düst ihr mit voller Geschwindigkeit weiter, ein falscher Winkel bremst euch entweder aus, oder lässt euch den Boden aus der Nähe erkunden. Als Besonderheit liegt dem Spiel auch ein Leveleditor bei, mit dem ihr eigene Strecken mit Hindernissen vollpflastert, die Rundenzahl festlegt und gleich eine Proberunde auf eurer Kreation dreht. Im Gegensatz zu früher, als die Strecke nach dem Ausschalten der Konsole verloren war, dürft ihr euer Werk hier speichern.

Kultfaktor:



   

Wer auch immer von den Anfängen der Action-Adventures spricht, meint The Legend of Zelda. Shigeru Miyamoto hat mit seinem 86er Klassiker ein ganzes Genre geprägt, und gleichzeitig mit vielen bis dahin gültigen Konventionen gängiger Adventures und Rollenspiele gebrochen: Rundenkämpfe? Papperlapapp, hier werden die abgefahrenen Gegner in Echtzeit verdroschen. Ellenlange Passwörter oder gar kein Speichersystem? Humbug, Zelda war das erste Spiel, bei dem man seinen Fortschritt auf einer im Modul integrierten Batterie sichern durfte. Vorgegebene Pfade? Nix da, der Begriff des nicht-linearen Spielprinzips bekam erst mit Zelda ein Gesicht. Es hatte schon seinen Grund, warum das Originalspiel in einer gülden glänzenden Verpackung auf den Markt kam, man war sich seiner Qualitäten wohl

Gekämpft wird immer in Echtzeit, im Laufe des Spiels verbessert ihr eure Waffen.
deutlich bewusst. Und auch heute steigen dem Nostalgiker bereits kleine Freudentränen in die Augen, sobald die Titelmusik ertönt - man kennt sie seit Jahren in unterschiedlichen Versionen, doch kein Orchester dieser Welt kann die Gefühle wecken, die dieses wenigstimmige Synthie-Gedudel erzeugt.

Das Spiel dreht sich um den kleinen Elf Link, der durch Zufall in eine Tragödie gerät: Prinzessin Zelda wurde vom bösen Magier Ganon entführt, der, wie alle guten Bösewichter, alle Macht an sich reißen will. Dazu benötigt er allerdings das so genannte Triforce, welches die clevere Prinzessin aber im Angesicht der Gefahr in acht Stücke zerbrochen hat. Links Aufgabe ist es nun, zuerst die acht Bruchstücke zu finden, das Triforce wieder zusammenzusetzen, anschließend Ganon zu zeigen, was ein magisches Schwert ist und die arme Prinzessin aus seinen üblen Klauen zu befreien. Dazu kämpft und knobelt ihr euch durch bildschirmweise scrollende Levels voller Gegner, Fallen und versteckter Schätze. In regelmäßigen Abständen verlasst ihr die Oberwelt und betretet schummrige Dungeons, an deren Ende nicht nur ein dicker Obermotz, sondern auch ein verlorenes Triforce-Teil auf euch wartet. Um euch eurer Haut zu erwehren, habt ihr von Beginn an ein einfaches Schwert sowie einen Schild dabei. Beide werden im Laufe des Spiels durch bessere Exemplare ersetzt, außerdem gibt es noch Bumerangs, Bomben sowie Pfeil und Bogen.

Wer die Augen offen hält, findet darüber hinaus noch nützliche Gegenstände: Kompass und Höhlenkarte weisen den richtigen Weg im Dungeon, eine Kerze bringt Licht ins Dunkel. Mit dem Floß könnt ihr Gewässer überqueren, kleine Herzchen stellen eure durch Kämpfe gebeutelte Gesundheit wieder her, »Rupees« genannte Edelsteine können bei Händlern gegen Waren aller Art getauscht werden. The Legend of Zelda ist sehr actionreich, allerdings strapazieren auch viele, teilweise nicht sehr einfache Puzzles eure Gehirnwindungen. Ihr dürft

In den Dungeons erwarten euch dicke Gegner und verlorene Triforce-Stücke.
jederzeit speichern, allerdings mit Einschränkungen: Nach dem Sichern geht ihr automatisch zurück ins Hauptmenü, außerdem wird ausschließlich euer gegenwärtiger Status fixiert, nicht eure Position - ihr fangt also jedes Mal wieder am Startpunkt an. Nimmersatte Zelda-Fans werden sich außerdem freuen, dass auch die »Second Quest« auf dem Modul integriert ist, die ihr anwählen dürft, sobald ihr das Spiel zum ersten Mal durchgezockt habt: Hier bleibt das Spiel (bis auf einen allgemein erhöhten Schwierigkeitsgrad) im Wesentlichen gleich, nur die Dungeons und einige Bonusareale auf der Oberwelt sind anders gestaltet.

Kultfaktor:

   

Das Spiel, das im Großen und Ganzen jeder gespielt hat, der ein NES besaß. Das Spiel, das im Großen und Ganzen jeder spielen wollte, der kein NES sein Eigen nannte. Das Spiel, das dem NES zu einem unglaublichen Erfolg verhalf, und seinen Designer Shigeru Miyamoto ebenso wie den vom ihm geschaffenen Charakter zur Kultfigur machte: Super Mario Bros. 1985 versetzte es die Videogamewelt in einen Mario-Rausch, der bis heute anhält und Nintendos Kasse zuverlässig klingeln lässt. Die Figur des italienischen Klempners, dessen Name übrigens auf Mario Segali zurückgeht, den Vermieter der damaligen amerikanischen Nintendo-Büros, findet sich seit damals in mehr oder weniger auffälliger Form in den meisten Nintendo-Games, es gab einen (mäßigen) Film und natürlich Merchandise-Artikel ohne Ende. Seit dem Erscheinen ist der erste »echte« Jump-n-Run-Auftritt von

Die berühmten Blumen verwandeln Mario in Feuerball-Mario.
Mario und seinem etwas dusseligen Bruder Luigi (nach dem simplen »Mario Bros.«) bereits mehrfach portiert worden (u.a. auf Game Boy Color und SNES), hier habt ihr es mit der originalgetreuen Umsetzung zu tun.

Die Story ist einfach erzählt: Prinzessin Peaches ist vom bösen Bowser entführt worden, der Klempner eilt zur Rettung. Ihr hüpft und rennt durch 32 Levels, unterteilt in acht Welten, die an der Oberfläche, unter Wasser, in düsteren Gemäuern sowie finsteren Schlössern spielen, und an deren Ende euch immer ein dicker Scherge Bowsers erwartet. Anfangs seid ihr klein und schwach, durch das Aufsammeln diverser Extras gewinnt ihr an Stärke: Pilze lassen euch wachsen, dank Blumen könnt ihr Feuerbälle verschießen, Sterne verleihen euch kurz Unverwundbarkeit. All das wird aufgrund der harschen Gegner auch gebraucht: Piranha-Pflanzen, fliegende Schildkröten, bösartig schauende Pilze oder grinsende Kanonenkugeln machen Super Mario Bros. auch nach all den Jahren immer noch zu einem der herausforderndsten Hüpfspiele aller Zeiten. Dafür hat es allerdings auch Entdeckern viel zu bieten: Versteckte Münzbehälter, jede Menge Röhren, die zu Bonuskammern führen und natürlich die mittlerweile legendären Warpräume halten den Abenteurer wach. Letztere sind mangels Speichersystem auch bitter nötig, denn ihr könnt so gleich mehrere Levels überspringen.

Natürlich lässt sich das Spiel kaum noch an heutigen Action-Maßstäben messen, besonders angesichts der famosen Nachfolger, die das intelligente Spielkonzept sinnvoll erweitert haben. Dennoch muss man auch heute noch die schlichte Genialität des Spieles anerkennen, das genau wie Zelda einem Genre erst den benötigten Kick verpasst hat. Denn natürlich gab es vorher schon Plattformer wie Activisions Pitfall , doch erst mit SMB wurden Jump-n-Runs salonreif. Außerdem begründete das Spiel heutige Standards wie das Springen auf Gegnerköpfe oder das Anrempeln von Bonusgegenständen. Ihr dürft 

Am Ende jeder Welt erwartet euch ein hinterhältiger Obermotz.
auch hier zu zweit antreten, allerdings strikt hintereinander. Doch während der eine spielt, kann der andere nicht nur das Geschehen verfolgen, sondern auch der sympathischen Musik und den knuffigen Soundeffekten lauschen, die man dank der mannigfachen Wiederverwendung in allen Nachfolgern auch heute noch problemlos erkennt. Übrigens hat Mario seine berühmte Mütze der damaligen, stark limitierten Technik zu verdanken: Da man nicht genug Pixel hatte, um ihm Haare zu verpassen, hat man einfach eine rote Masse hingepflastert.

Kultfaktor: