Resident Evil 4 (2005) - Special, Action-Adventure, 360, OculusQuest, Switch, Wii, PlayStation3, PlayStation4, iPhone, PlayStation2, VirtualReality, PC, GameCube, XboxOne

Resident Evil 4 (2005)
11.03.2005, Mathias Oertel

Special: Resident Evil 4 (2005)

Mit Resident Evil 4 scheint Capcoms ruhmreiche Survival Horror-Serie ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht zu haben. Doch dabei sollte man nicht vergessen, dass dieser Erfolg seit 1996 aufgebaut wurde. Und auch wenn der Klassiker Alone in the Dark den Grundstein für das Genre gelegt hat, verbinden die meisten mit Survival-Horror sofort Capcoms Mega-Serie. Im Special geben wir euch einen Überblick über alles, was der japanischer Publisher unter dem Namen Resident Evil veröffentlicht hat.

Der grandiose Anfang einer Serie, die bis heute Hunderttausende in Angst und Schrecken versetzt: Eine Spezialeinheit wird nach Raccoon City beordert, um dort das Verschwinden zahlreicher Personen aufzuklären. Hat eventuell die ominöse Umbrella-Organisation etwas damit zu tun?

Eine spannende Story, gezielt und grandios eingesetzte Schockmomente und eine für damalige Verhältnisse spektakuläre Grafik haben dafür gesorgt, dass Resident Evil auf der PSone wie ein eine Bombe einschlug. 1997 erschien neben Umsetzungen für PC und Segas Saturn der so genannte Director´s Cut, der u.a. mit neuen Kameraperspektiven auf sich aufmerksam machen konnte.

Kurz nach der Ankunft wird die Mission an sich jedoch zur Nebensache: Das pure Überleben muss gesichert werden, da Zombies und andere Monster dem S.T.A.R.S.-Team nach dem Leben trachten.



Und spätestens mit der GameCube-Variante im Jahre 2002 hat der Kult grafisch gewaltig aufgebohrt auch Next-Generation-Spieler gepackt.

Wiederum ein Jahr nach dem Director´s Cut gab sich Resident Evil 2 die Ehre (PSone, Saturn, PC). Mehr Blut, mehr Gore, zwei neue Charaktere (Claire Redfield, Leon Kennedy) und eine gewohnt spannende Story zementierten das Vorhaben von Capcom, eine der erfolgreichsten Spiele-Serien aller Zeiten zu kreieren - auch wenn am Kern-Gameplay nichts geändert wurde. Im gleichen Jahr erschien in Japan übrigens auch eine so genannte "Dual Shock"-Version, die mit Unterstützung der Rumble-Funktion die Spannung bis in die Fingerspitzen treiben wollte. 1999 durften erstmals auch Nintendo-Spieler mit dem N64 am Horror teilhaben. Und mit den Veröffentlichungen auf Dreamcast (2000) und GameCube (2003, teilweise nur in einer Sammelbox) hat Capcom auch den zweiten Teil einer neuen Generation von Spielern geöffnet. Zum Ärger der Fans hat der Publisher allerdings darauf verzichtet, den Titel optisch genau so anzupassen wie den Vorgänger.

Ein neues Jahr, ein neuer Horror-Abstecher nach Raccon City – zumindest auf der PSone. Denn Spieler mit anderen Systemen mussten ein (Dreamcast) bzw. zwei (PC) Jahre warten, um mit der aus Teil 1 reaktivierten Jill Valentine den Fluchtversuch aus Raccoon City zu unternehmen. Mit einer neuen Story, die parallel zu den Ereignissen aus Teil 2 abläuft, kleineren Verfeinerungen und Ergänzungen der Gameplay-Mechanismen hat sich die klassische Resident Evil-Serie mit Nemesis von der in Ehren ergrauten PSone verabschiedet. Wie Teil 2 tauchte der nicht klein zu kriegende Oberzombie allerdings 2003 wieder auf dem GameCube auf – allerdings grafisch enttäuschender Weise unverändert.    

Obwohl Teil 3 das Ende des klassischen Resi-Gameplays auf der PSone darstellte, konnten sich PSone-Spieler im Jahre 2000 auf ein neues Spiel freuen. Allerdings vornehmlich nur dann, wenn sie im Besitz einer Lightgun (vorzugsweise einer GCon 45 von Namco) waren. Denn hinter dem Titel Survivor verbarg sich ein technisch überzeugender Shooter mit eher schwachen Rätselelementen, der allerdings ohne das Resident Evil im Namen besser bedient gewesen wäre. Sicher: Zombies zum Abschießen gab es genug, doch der Spannungsbogen erreicht in keiner Form all das, was man bisher mit der Reihe assoziierte. Im Jahr 2002 durften auch PC-User (allerdings nur in Japan) Zombies mit der Knarre jagen.

Fans des üblichen Third-Person-Gameplay brauchten allerdings auch im Jahre 2000 nicht auf ein neues Abenteuer verzichten. Allerdings musste man eine Dreamcast besitzen, um mit Claire Redfield aus Teil 2 auf der Suche nach ihrem Bruder Chris (eine der Hauptfiguren aus Teil 1) in den Horror zu stürzen. Das Gameplay blieb im Großen und Ganzen weiterhin unangetastet, doch zum ersten Mal bot Capcom in einem Resi-Teil Echtzeit-berechnete Hintergründe, die nicht nur von einer vorberechneten Kamera zur nächsten wechseln.



2001 erschien die "Complete"-Version auf Dreamcast und PS2, die sich allerdings nur durch Cut-Scenes auszeichnete. Und 2003 durften wiederum auch GameCube-User die Faszination Resident Evil Code Veronica nachempfinden.

Wiederum ein Jahr nach Veronica wurde der Horror mit Resident Evil Gaiden mobil: Voller Spannung warteten Game Boy Color-Spieler auf den im Vorfeld als Meilenstein bezeichneten Titel. Und größtenteils konnte Capcom diesem Urteil gerecht werden. Zwar verlegte man die Geschichte von Raccoon City auf einen im Meer schippernden Frachter, doch mit Zombies, Rätseln und Leon Kennedy als spielbarer Figur in sowohl seitwärts scrollenden als auch Ego-Perspektive bietenden Abschnitten wurde der Horror-Action für unterwegs der unnachahmliche Resident Evil-Stempel aufgedrückt

Das Jahr 2002 markierte nicht nur die fulminante Rückkehr des ersten Teiles auf dem GameCube, sondern auch einen komplett neuen Teil, der exklusiv für den Würfel produziert wurde. Die Vorgeschichte zu all den mysteriösen Ereignissen um Umbrella, Zombies usw. machte die Spieler nicht nur mit zwei neuen Figuren (Rebecca Chambers und Billy Coen) bekannt, sondern führte auch das so genannte "Partner Zapping"-System ein, das den Tausch der spielbaren Figur möglich und dies auch durch die Rätselstellung zwingend nötig machte.

Grafisch bediente man sich bei Zero der gleichen Engine, die auch für das Remake von Teil 1 eingesetzt wurde.   

Klassisches Resident Evil-Gameplay schien Capcom den Nintendo-Usern vorbehalten zu haben, denn auf der PS2 konnten wieder einmal nur Lightgun-Besitzer einen Abstecher in Capcoms Horror-Universum machen. An der Seite von Claire Redfield kämpft ihr schwer bewaffnet gegen Horden von Untoten. Im Gegensatz zu den vorberechneten Kollegen der House of the Dead-Serie konntet ihr allerdings weitestgehend frei in der 3D-Welt umherstreifen.



Da Teil 3 der Gun Survivor-Serie auf die Dino Crisis-Serie abgeschoben wurde und dementsprechend Resident Evil Survivor 4 vermutlich für Verwirrung gesorgt hätte, wurde der neueste Lightgun-Shooter für die PS2 mit dem Untertitel Dead Aim versehen. Die Bewegungs- und Rätsel-Optionen wurden im Gegensatz zu Survivor 2 zwar verfeinert, doch nach wie vor sah es auch im Jahr 2003 nicht so aus, als ob PlayStation-User jemals wieder mit einer Figur in Third-Person-Ansicht gegen Zombies antreten dürfen.



Das Warten auf ein "klassisches" Resident Evil für die PS2 hatte 2004 ein Ende. Allerdings nur mit Einschränkungen: Denn trotz der Rückkehr zum gewohnten Gameplay konnte Outbreak die PlayStation-Spieler nur eingeschränkt überzeugen. Was zum Teil daran liegen dürfte, dass Outbreak vorrangig als Online-Spiel konzipiert wurde, dieses Feature aber in Europa gestrichen wurde.



Wird mit Resident Evil 4 auf dem GameCube das (vorerst) grandioseste Kapitel einer bahnbrechenden und beispiellosen Survival Horror-Geschichte geschrieben? Das liegt im Auge des Betrachters. Grafisch ist der Überlebenskampf des wieder auftauchenden Leon Kennedy zweifellos ein Paradebeispiel für die Fähigkeiten des Würfels. Einzig spielerisch werden sich die Gemüter scheiden: Den einen entfernt sich der action-orientierte Kampf zu weit von den Ursprüngen, andere wiederum begrüßen die Initiative Capcoms, neuen Wind ins Genre zu bringen…