HDTV - Special, Sonstiges, 360, PlayStation3, Wii, PC

HDTV
25.08.2005, Jens Bischoff

Special: HDTV

Mit der nächsten Konsolengeneration wollen Microsoft und Sony ein neues Grafikzeitalter einläuten: Die so genannte HD- oder High Definition-Ära. Versprochen werden gestochen scharfe Spielwelten in einer Auflösung, die man sonst nur vom PC-Monitor kennt. Das Zauberwort heißt HDTV. Wir sagen euch, was es damit auf sich hat und was man braucht, um die neue Grafikpracht ohne Abstriche genießen zu können.

HDTV ist eigentlich nichts Neues. Der Begriff wurde schon 1936 beim Experimentieren mit verschiedenen TV-Auflösungen in England geprägt. Auch heute gibt es keine einheitliche HDTV-Norm. Allerdings haben sich inzwischen bestimmte Standards herauskristallisiert (siehe Tabelle).

Format     Auflösung              Bildfrequenz

Wie alles begann

1080p 1920x1080 Pixel  50/60 Vollbilder/SekundeIn Deutschland steckt HDTV nach einem gescheiterten Einführungsversuch Ende der 80er Jahre jedoch noch immer in den Kinderschuhen, während in Japan und den USA schon seit Jahren alle großen Sender durch eine Gesetzesinitiative in HD-Qualität ausstrahlen  und bereits von Millionen Haushalten empfangen werden können.

720p   1280x720 Pixel    50/60 Vollbilder/Sekunde

1080i  1920x1080 Pixel  50/60 Halbbilder/Sekunde

Inzwischen wird auch in Deutschland kräftig die HDTV-Werbetrommel gerührt. Nahezu jedem neuen Fernseher werden HDTV-Qualitäten attestiert (HDTV-fähig, HDTV-kompatibel, etc.). Doch HDTV ist nicht gleich HDTV. Viele Geräte können Auflösungen wie sie die neuen Konsolen in Aussicht stellen nämlich gar nicht eins zu eins darstellen und müssen die Eingangssignale entsprechend herunterrechnen. Für das von Microsoft forcierte 720p reichen zwar die meisten aktuellen Geräte aus (auf offizielles HD-ready-Siegel achten!),

HD-ready-Siegel (Mindestanforderungen):

Worauf sollte man achten?

Unterstützung des Kopierschutzes HDCPaber wenn Sony mit PlayStation 3 und Blu-Ray tatsächlich Spiele und Filme in 1080p erstrahlen lässt, müssen selbst teure Highend-Apparate passen und das Bild interpolieren. Der Qualitätsverlust fällt dank immer besserer Bildprozessoren bei gängigen Displaygrößen jedoch kaum auf. Im direkten Vergleich zwischen 720p und 1080i empfinden viele sogar die geringere Auflösung als besser. Bei steigender Größe der Bilddiagonale kehren sich die Umfrageergebnisse allerdings wieder um. Daher sollten vor allem Käufer von großen Plasma- & LCD-Fernsehern auf eine möglichst hohe physikalische Auflösung achten.

Physische Auflösung: mind. 1280x720 Pixel in 16:9

Wiedergabeformate: 720p & 1080i in 50 und 60 Hz

Digitale Videoeingänge: DVI oder HDMI

Analoge Videoeingänge: YUV (YPbPr)

Generell bieten Plasma-Geräte die größeren Displays zum günstigeren Preis und punkten zudem mit höherer Farbtiefe und Leuchtkraft. Auch Nachzieheffekte sind aufgrund der schnelleren Reaktionszeiten der Pixel weit seltener als bei LCD-Geräten. An die Farbtiefe und Reaktionszeiten eines herkömmlichen Röhrenfernsehers kommt man jedoch noch immer nicht heran.



Plasma, LCD oder Beamer?

Zum Vergrößern Bild anklicken und Vollbild wählen!LCD-Displays überzeugen währenddessen mit niedrigerem Stromverbrauch sowie längerer Lebensdauer und kommen wegen der geringeren Wärmeentwicklung sogar ohne Lüfter aus. Auch Einbrennschäden bei längeren Standbildern sind bei LCD-Fernsehern nicht zu befürchten. Alternativ kann man sich auch für einen HDTV-tauglichen Projektor (Beamer) entscheiden, dem selbst Bilddiagonalen von mehreren Metern keine Probleme bereiten - eine entsprechende Leuchtkraft vorausgesetzt.Zu hoch sollte der Helligkeitswert (ANSI-Lumen) allerdings auch nicht sein, da sonst Schwarztöne zu hell dargestellt werden. Die Auflösung sollte für HDTV nicht weniger als 1280 x 768 (SXGA) Pixel betragen, besser noch, aber auch wesentlich kostspieliger sind Auflösungen von 1600 x 1200 (UXGA) oder 1920 x 1080 Bildpunkten. Zudem sollte man auf ein hohes Kontrastverhältnis sowie eine möglichst natürliche Farbwiedergabe achten.

Mehr Details dank HDTV: Auf diesem Vergleichsbild erkennt man deutlich den Unterschied zwischen hochauflösendem HDTV- (oben)und herkömmlichem Fernsehbild (unten).

Videospieler werden durch HDTV erstmals eine Bildqualität genießen können, wie sie sonst nur PC-User kennen. Also ein gestochen scharfes, nahezu flimmerfreies Bild, bei dem selbst kleinste Details noch voll zur Geltung kommen - und das alles in kinoreifem Breitbildformat. Egal, ob Xbox 360 oder PlayStation 3, der Qualitätsunterschied zum gewöhnlichen PAL-Bild wir deutlich erkennbar sein. Microsoft schreibt den Entwicklern sogar eine Nutzung von 720p mit zweifacher Kantenglättung (Anti-Aliasing) vor, optional sind aber auch 1080i und vierfaches Anti-Aliasing möglich. Die PS3 schafft sogar 1080p und erreicht mit zwei angeschlossenen HD-Fernsehern theoretisch Auflösungen von bis zu 3840 x 1080 Bildpunkten. In der Praxis werden aus Performance-Gründen aber wohl nur die wenigsten Spiele solche Auflösungen unterstützen - vom Platz- und Kostenaufwand für den User ganz abgesehen. Trotzdem ist HDTV die Zukunft, der sich im Videospielbereich einzig noch Nintendo verschließt.          

Wie profitieren die Spiele?