MMORPG-Übersicht 2006 - Special, Rollenspiel, PC

MMORPG-Übersicht 2006
24.03.2006, Marcel Kleffmann

Special: MMORPG-Übersicht 2006

EverQuest 2 und World of WarCraft behaupten sich seit über einem Jahr an der Spitze des Online-Rollenspiel-Marktes. Insbesondere der Blockbuster von Blizzard erfreut sich immenser Beliebtheit und bricht laufend alle selbst aufgestellten Rekorde. Doch die Konkurrenz schläft nicht und rollt 2006 in einer Lawine an. Welche Herausforderer nehmen den Kampf gegen die Schwergewichte auf?



Der Titel spricht Bände! Basierend auf den Visionen von Robert E. Howard versetzt euch das Online-Rollenspiel in eine magische Fantasy-Welt rund 10.000 Jahre vor unserer Zeit. Der hinlänglich bekannte Barbar Conan hat den Thron von Aquilonia bestiegen, dennoch wird sein mächtiges Reich von einer uralten Quelle des Bösen bedroht. Aus diesem Grund greifen alle Einwohner, einschließlich euch selbst, zu den Waffen.

Release-Termin: Ende 2006  Allen voran überzeugt Age of Conan bei der Verknüpfung von Single- und Multiplayer-Elementen. So schlagt ihr euch bis Stufe 20 (von insgesamt 80) auf eigene Faust durch die Welt, erledigt Feinde und absolviert Quests. Zwischendurch trefft ihr auf andere Abenteurer, seid jedoch beim Leveln auf euch gestellt. Erster Meilenstein wird die fünfte Stufe sein, bei der ihr die Charakter-Klasse (weitere Details) festlegt.



Welt: mystische Fantasy-Welt (Lizenz)

Actionanteil: hoch

Einzelspieler-Chancen: hoch

Entwickler: Funcom (Anarchy Online)

Publisher: Funcom

Ab Level 20 werden nicht nur weitere Spezialisierungen freigeschaltet (wie bei allen Stufen, die glatt durch 20 teilbar sind), sondern auch der Weg in das Online-Universum. Dort trefft auf andere Spieler, mit denen ihr gemeinsam auf Reisen gehen könnt. Sollten keine menschlichen Abenteurer anwesend sein, dürft ihr eine Party aus KI-Mitstreitern anheuern und losziehen. Ähnlich innovativ und zugleich angenehm actionreich präsentiert sich das Kampfsystem mit unterschiedlichen Trefferzonen und einer realistischen Schwertschwingphysik, die mit selbst erstellbaren Combos zur Hochform aufläuft. Bei der Darstellung der brachialen Gewalt solcher Kämpfe möchten die Entwickler übrigens kein Blatt vor den Mund nehmen.



Stärken: Verknüpfung von Single- und Multiplayer-Elementen, flottes und realistisches Kampfsystem, hoher Actionanteil, dynamischer Frontverlauf, extrem imposante Kulisse

Mögliche Hürden: hohe Hardwareanforderungen, Gruppenspiel gerät ins Hintertreffen, benötigt ein starkes und faires PvP-System, Kampfsystem dürfte Einsteiger überfordern, heftige Gewaltdarstellung

Hit-Potential: 5/6

Lord British, the chief-developer formely known as Richard Garriott (u.a. Ultima Online), sitzt höchstpersönlich hinter der Entwicklung von Tabula Rasa. Das von diversen Verspätungen und Konzeptänderungen gebeutelte MMORPG scheint sich endlich auf der Design-Zielgerade zu befinden, denn das Fundament aus Rollenspiel und Ego-Shooter ist mittlerweile in Stein gemeißelt. 

Release-Termin: Ende 2006Die mutige Mischung wird in ein Endzeit-Science-Fiction-Szenario verfrachtet, in dem die Erde in Stücke gesprengt und die Menschen gemeinsam mit den Eloh gegen die furchterregenden Bane-Aliens kämpfen.

Welt: apokalyptische Science-Fiction

Actionanteil: hoch

Einzelspieler-Chancen: vorab nicht einzuschätzen, wahrscheinlich gering

Entwickler: Destination Games

Publisher: NCsoft

Ähnlich wie bei Battlefield 2 streiten sich die Fraktionen um bestimmte Punkte auf den Planeten und können diese erobern, sofern die gegnerische Partei nichts entgegenzusetzen hat. Somit ist der Frontverlauf dynamisch und wird von den Spielern bestimmt. Obwohl der Action-Anteil mit dem interaktiven Ziel- und Kampfsystem ziemlich groß ist, sollen die RPG-Elemente wie Jagd nach Erfahrung, Equipment- und Charakter-Verbesserung nicht vernachlässigt werden. Auch verschiedene Klassen (Soldat, Ingenieur, Sanitäter, etc.) sind ebenso wie eine fortlaufende Story geplant. Inwiefern sich Quests und Dungeons (Instanzen) in diese dynamische Kulisse einbauen lassen, bleibt abzuwarten.

Stärken: unverbrauchtes und neues Szenario, hoher Actionanteil, dynamischer Frontverlauf, mutige Genre-Mischung mit interaktiver Zielfunktion

Mögliche Hürden: schleppender Einstieg, Rollenspiel-Einlagen geraten ins Hintertreffen, Zielsystem ist enorm abhängig von der Ping bzw. vom Netzwerk-Code

Hit-Potential: 5/6   



 Mit Vanguard soll die dritte Generation der Online-Rollenspiele eingeläutet werden. Diesen Vorsatz haben einige ehemalige EverQuest-Entwickler gefasst, die jetzt unter

Release-Termin: Ende 2006 dem Namen Sigil Games die Revolution planen. Bislang sind kaum konkrete Konzepte der Heldensaga an die Öffentlichkeit gedrungen, dennoch steht fest, dass das Crafting eine ganz wichtige Rolle spielen wird. Bereits die Charakter-Entwicklung soll in zwei Bereiche gestaffelt sein: Kampf und Crafting. Ein Held könnte so die Kampf-Stufe 13 und gleichzeitig Level 15 bei der Herstellung von irgendwelchen Gegenständen haben. Hinzu kommt, dass sämtliche Rohstoffe (Holz für Feuer; Eisenerz, das verhüttet werden muss, etc.) für die Items erst gefunden und verarbeitet müssen, bevor sie in Spieler-Städten an den Crafter gebracht werden. Außerdem ist geplant, dass die Technologie-Herstellungs-Stufen nur dann ansteigen, wenn die Population der Player-Cities wächst. Neben diesen ganzen Crafting-Geschichten sollen Quests und Monsterjagden auf drei komplett zugänglichen Kontinenten nicht zu kurz kommen. Instanzierte Bereiche sind nicht vorgesehen.

Welt: Fantasy-Welt

Actionanteil: niedrig

Einzelspieler-Chancen: vorab nicht abzusehen, wahrscheinlich gering

Entwickler: Sigil Games

Publisher: Microsoft



Stärken: extrem komplexes Konzept, hoher Integrationsanteil der Spieler, Crafting gerät mehr in den Vordergrund

Mögliche Hürden: Interface-System, Komplexität könnte Einsteiger erschlagen, kaum zu kontrollierender Wirtschaftskreislauf, viel Farmzeit und Leerlauf

Hit-Potential: 4/6

Neben Tabula Rasa hebt sich Auto Assault von den gängigen Fantasy-Szenarios ab und setzt auf eine postapokalyptische Endzeit-Welt. In naher Zukunft sind Asteroiden auf der Erde eingeschlagen und haben viele Bewohner verstrahlt, die als Folge grässlich mutierten. Kurzum wurden biologische Killer-Kampfmaschinen, genannt Biomeks, gezüchtet, die den Kampf gegen die Mutanten aufnehmen sollten. Trotz harter Kämpfe konnten die Biomeks die mutierte Bedrohung nicht in den Griff bekommen. Also zogen sich die restlichen Überlebenden in ein unterirdisches

USK: keine JugendfreigabeHöhlensystem zurück und zündeten alle übrig gebliebenen Massenvernichtungswaffen auf der Oberfläche. Weitere Jahre zogen dahin und vor dem Angesicht der Überbevölkerung der unterirdischen Heimat, kamen die Menschen hervor, nur um herauszufinden, dass sowohl Mutanten als auch Biomeks noch am Leben und verdammt zornig sind.

Welt: apokalyptische Endzeit-Welt

Actionanteil: hoch

Einzelspieler-Chancen: mittel bis hoch

Entwickler: NetDevil

Publisher: ncSoft

Release-Termin: 15. April 2006

Nach Auswahl einer der drei rivalisierenden Fraktionen (Menschen, Biomeks oder Mutanten) und der Festlegung auf eine der vier Klassen startet ihr mit Protagonist und fahrbaren Untersatz in die komplett zerstörbare Welt. Richtig, ihr habt euch nicht verlesen, in Auto Assault könnt ihr nahezu alle Objekte in der Spielwelt in ihre Einzelteile zerlegen - der Havok Physik-Engine sei Dank. Einfluss auf die Steuerung der Fahrzeuge hat das technologische Grundgerüst hingegen nicht, denn alle Vehikel lassen sich ziemlich arcadelastig und mit großer Leichtigkeit durch die karge Welt kutschieren. Kommen schließlich Gegner in die Reichweite der auf dem Fahrzeug montierten Waffen, muss fluchs die Zielerfassung aktiviert werden und schon beginnt das hektische Duell.

Trotz des Szenarios, der steuerbaren Vehikel und auffällig vielen Action-Einlagen wird es wenig Unterschiede zu anderen Online-Rollenspielen geben. So löst ihr Quests, sammelt Gegenstände, verbessert eure Ausrüstung und kämpft in instanzierten PvP-Arenen gegen anderen Spieler (sogar weltweit). Den Entwicklern ist es dabei sehr wichtig, dass auch Einzelspieler zum Zuge kommen und wollen dafür Sorge tragen, dass die Quests in der Regel alleine zu schaffen sind – ein Konvoi hätte es natürlich leichter.

Stärken: interessantes Szenario, zerstörbare Umgebung, hoher Actionanteil, Chance für Einzelspieler, fahrbare Vehikel, weltweite PvP-Duelle

Mögliche Hürden: Interface-System, hektische und unübersichtliche Kämpfe, karge und leblose Landschaft, wenig Abwechslung bei den Klassen

Hit-Potential: 4/6

Rollenspielern ist der Name Dungeons & Dragons mit Sicherheit ein Begriff: Schon als World of WarCraft und Co. noch Quark im Hordenfenster waren, diente das Regelwerk der Pen&Paper-Vorlage als Vorlage für etlicher Abenteuer. In Stormreach seid ihr nun endlich mit mehreren hundert Spielern in der noch neuen, lizenzierten Welt Eberron unterwegs. Euch erwartet aber trotz des Titels keine vor Abenteurern strotzende Welt, denn ihr erledigt eure Aufträge ausschließlich im eigenen instanzierten Kämmerlein. PvP-Kämpfe gibt es übrigens keine. Die Entwickler legen allerdings Wert auf die Atmosphäre eines Pen&Paper-Nachmittags in gemütlicher Runde und schicken euch meist mit mehreren Mitstreitern in den Kampf – solo packt ihr die Quests trotz wählbarem Schwierigkeitsgrad selten. 

USK: ab 12 JahrenUm Mitglieder für eure Partie zu finden, kündigt ihr deshalb euren Wunsch nach einem Team an und wartet geduldig auf Gleichgesinnte. Einmal als Mitglied einer Truppe unterwegs, fördert ein Novum für MMORPGs den Teamgeist: Turbine Entertainment hat einen vollständigen Voice-Chat ins Spiel integriert.

Welt: lizenzierte Fantasy-Welt                            

Actionanteil: mittel

Einzelspieler-Chancen: gering

Entwickler: Turbine Entertainment

Publisher: Atari / Codemasters

Release-Termin: 23. März 2006

Während der Aufträge erwartet euch nicht nur das endlose Monster-Metzeln; Vielmehr spielt es eine Rolle, wie ausgewogen die Talente in eurer Party verteilt sind. Die direkte Konfrontation übernehmen natürlich Barbaren und Krieger, Zauberer und Kleriker greifen aus der Ferne an – Waldläufer decken dafür Fallen auf und entriegeln verschlossene Türen. Mit den richtigen Fähigkeiten könnt ihr euch außerdem an die Monster anschleichen oder sie sogar umgehen. Kommt es zum Kampf, agiert ihr ebenfalls anders als gewohnt, da ihr euch frei bewegen könnt. Die Auseinandersetzungen erinnern deshalb eher an einen Actiontitel als an traditionelle Rollenspielkost. Bislang dürft ihr euren Charakter übrigens nur bis Level zehn aufbauen. Erst wenn die Entwickler neue Inhalte nachliefern, soll sich die maximale Stufe erhöhen. Eine weitere Besonderheit ist die Tatsache, dass die Welt in D&D Online stark begrenzt ist, denn statt ein weitläufiges Land zu durchstreifen, seid ihr nur in der Nähe der Stadt Stormreach unterwegs. Diese sowie die Dungeons werden überaus detailreich dargestellt, setzen aber auch entsprechende Pferdestärken unter dem Schreibtisch voraus.



Stärken: originales Pen & Paper-Regelwerk als Grundlage, freies Bewegen und Zielen in Kämpfen, abwechslungsreiche Quests, Voice-Chat

Mögliche Hürden: umfangreiches Regelwerk, hohe Systemanforderungen, wenig Aufträge für Einzelspieler, teils langwierige Party-Suche, nur instanzierte Dungeons, keine PvP-Kämpfe

Hit-Potential: 4/6

Wie in so vielen Universen, seid ihr auch hier in einer von Unheil gezeichneten Welt unterwegs – mit dem Unterschied, dass der Planet der Menschen und Daevi nur noch in Scherben durch einen magischen Sturm schwebt. Ob der Sturm für die Zerstörung verantwortlich war oder von ihr ausgelöst wurde, findet ihr im Verlauf eures Abenteuers erst heraus. Ihr kommt der Geschichte auf die Schliche, in dem ihr Aufträge in Gegenwart

Release-Termin: Mitte 2006und Vergangenheit erledigt. Euer Hauptaugenmerk soll aber auf ausgedehnten PvE- und PvP-Gefechtenliegen, in denen es um den Einfluss eures Hauses geht. Erledigt ihr besonders schwierige Missionen, wird euch sogar ein Denkmal gesetzt!

Welt: Fantasy-Welt                            

Actionanteil: mittel bis hoch

Einzelspieler-Chancen: vorab nicht abzusehen, wahrscheinlich gering

Entwickler: Khaeon Games

Publisher: Spellborn International

Ähnlich wie Turbine mit Dungeons & Dragons setzten die holländischen Entwickler auf aktive Kämpfe, die die Dynamik eines Actiontitels einfangen sollen. Taktik kommt ins Spiel, wenn ihr ähnlich wie bei Magic oder Yu-Gi-Oh! Skill-Decks zusammenstellt: Nach jedem Angriff wechselt ihr zur nächsten der sechs Reihen mit je fünf Handlungsmöglichkeiten. The Chronicles of Spellborn legt besonderen Wert auf eure eigenen Fertigkeiten und beschränkt die Entwicklung des Charakters deshalb auf das Wesentliche: Ihr entscheidet euch zwar für einen Beruf sowie verschiedene Fähigkeiten, Waffen und Rüstung verändern euer Alter Ego aber nur äußerlich. Aus diesem Grund wird es auch kein Crafting geben.

Stärken: freies Bewegen und Zielen in Kämpfen, Schwerpunkt auf Fähigkeiten der Spieler, taktisches Vorbereiten des Skill-Decks

Mögliche Hürden: Handhabung des Skill-Decks eventuell zu hakelig, PvE- und PvP-Gefechte schwierig für Neueinsteiger

Hit-Potential: 4/6

Nach dem Riesenerfolg der Film-Trilogie war eine Versoftung als Online-Rollenspiel nur eine Frage der Zeit und soll Ende 2006 das Licht der Spielewelt erblicken. Als Inhaber der Buch-Lizenz stellen sich die erfahrenen Turbine Games der großen Herausforderung, die von J.R.R. Tolkien erschaffene Welt virtuell umzusetzen. Ähnlichkeiten mit den Filmen werden zwar vorhanden sein, sind jedoch lizenztechnisch nicht offiziell abgedeckt, weshalb ihr Peter Jackson’s Stil vermissen dürftet.

Menschen, Hobbits, Zwerge und Elben stehen zur Wahl - böse Rassen aus dem finsteren Reich von Sauron sind zum Release nicht geplant. Anschließend legt ihr euch auf eine der sieben Klassen fest

Release-Termin: Ende 2006(Champion, Captain, Guardian, Hunter, Minstrel, Burglar und Lore-Master) und versucht Mittelerde mit anderen Gleichgesinnten zu verteidigen, schließlich bereiten Saurons Schergen im Schattenreich Angmar einen Großangriff vor. Auf eurem Weg durch die legendäre Welt kommt ihr nicht nur an dem Land Eriador mit dem kleinen Dorf Bree vorbei oder erblickt die Elben-Enklave Bruchtal, sondern trefft auf bekannte Charaktere inkl. der Gefolgschaft des Rings, die gerade unterwegs zum Schicksalsberg ist und eure Hilfe an gewissen Abschnitten benötigt.

Welt: lizenzierte Fantasy-Welt

Actionanteil: nicht absehbar

Einzelspieler-Chancen: mittel bis hoch

Entwickler: Turbine Games

Publisher: Codemasters

Sowohl Einzelspieler- als auch Gruppenkämpfer sollen auf ihre Kosten kommen, wobei Spieler in einer Party von gewissen Boni profitieren, während Singleplayer sich mit Buffs hochputschen können. PvP-Elemente sind angedacht, werden jedoch nur einen kleinen Stellenwert einnehmen, da das Spieler-gegen-Spieler Kampfsystem nicht wirklich ins Szenario passt - jedenfalls ohne spielbare rivalisierende Fraktion.

China gilt für viele als schlafender Riese - auch im Spielebereich. Kam das Land der Mitte bisher eher mit restriktiven Maßnahmen in die Schlagzeilen, steht jetzt mit Voyage Century ein kreativer Schritt in die Welt der Games in den Startlöchern. Das Team von 3Games3 Online werkelt laut Kevin Yang bereits seit vier Jahren mit über 400 (!) Mitarbeitern an diesem epischen Online-Rollenspiel in 3D-Kulisse.

Stärken: detailgetreue Welt-Umsetzung (Lizenz-Bonus), vertrautes Szenario, Herausforderungen für Einzelspieler und Gruppenkämpfer, bekannte Charaktere können getroffen werden

Mögliche Hürden: wenig Neuerungen (Standard-Szenario), keine rivalisierende Fraktion, kaum PvP

Hit-Potential: 4/6

Es entführt euch in das Zeitalter der Entdeckungen zu Beginn des 16. Jahrhunderts und bietet euch und euren Schiffen neben vielen kleinen Inseln auch 47 Städte zum Anlegen und Erforschen - von Hamburg bis Istanbul, von Barcelona bis Alexandria. Ihr könnt zig Berufe vom Händler bis zum Piraten, vom Schmied bis zum Kämpfer ausüben oder mit drei Schifftstyen auf die hohe See hinaus, wo euch evtl. Piraten in Echtzeit-Kanonengefechte verwickeln. Zwar kann die Grafik im Detail nicht mit EverQuest II oder Guild Wars mithalten, aber die größtenteils authentische Architektur und die Weitläufigkeit könnten das wieder ausgleichen.

Welt: Entdeckerzeitalter, 16. Jahrhundert

Actionanteil: nicht absehbar

Einzelspieler-Chancen: mittel bis hoch

Entwickler: 3Games 3 Online

Publisher: 3Game3 Online GmbH

Release-Termin: Sommer 2006

Das Besondere an Voyage Century ist neben der schieren Größe der Städte (ein Spaziergang über den Platz des Friedens dauert mal eben zehn Minuten, aber ihr könnt auf einer interaktiven Karte alle Händler und besondere Orte sehen und ansteuern) der pädagogische Hintergrund, denn ihr sammelt zwischendurch in kleinen, lexikonartigen Artikeln auch Beschreibungen über die Pflanzen- und Tierwelt oder könnt euch über bekannte Bauwerke wie die chinesische Mauer oder das Pantheon von Athen informieren. Man kann das Abenteuer auch komplett ohne Kämpfe erleben, obwohl es natürlich wie in anderen MMORPGs ebenfalls unsichere Bereiche und Überfälle gibt. Eure guten oder bösen Taten wirken sich auch auf euren Ruf aus.

 In China schon kräftig um Ruhm und Ehre gekämpft wird, müssen sich europäische Abenteurer wohl noch bis zum Frühling oder wahrscheinlich Sommer 2006 gedulden. Momentan arbeitet ein professionelles Übersetzerteam an der Lokalisierung, danach startet vielleicht schon im April die Betaphase. 20 Server sollen bereits in Bereitschaft stehen. Auf der offiziellen Webseite findet ihr auch den Download des Clients.

Stärken: authentische Architektur, riesige Welt, Piraten- und Entdeckerflair, pädagogisch wertvoll, anderes Spielgefühl

Mögliche Hürden: unbekannter Anbieter, relativ schwache Kulisse, unspektakuläre Kämpfe, zu wenig deutsche Spieler

Hit-Potential: 3/6