Black Arrow Studios - Special, Unternehmen, PC

Black Arrow Studios
13.09.2001, Marcel Kleffmann

Special: Black Arrow Studios

Vor einiger Zeit haben sich einige Freunde, Kollegen und Gleichgesinnte getroffen, um zu dem gelungenen Action-Spiel Deus Ex ein Online-Mod zu programmieren. Dieses ziemlich gewagte Projekt sah schon recht gut, Ideen und Konzept standen bereit und das Team wuchs schnell auf knapp 40 Leute an. Erste Screenshots ließen auf einiges Hoffen, doch dann haben der Projektleiter sowie einige Mitarbeiter aus dem Kernteam das Projekt verlassen und das in Zeiten, die für Spiele-Entwickler immer härter werden. Doch was machen die jungen Mitarbeiter des DXO-Mods gerade und wie fängt man überhaupt an, sich im Spiele-Sektor zu etablieren? Mehr dazu in unserem Interview mit dem Black Arrow-Team!

Reto: Also, wir sind die Black Arrow Studios. Wir sind sieben Leute, vier aus deutschen Landen, ich aus der Schweiz und zwei weitere aus Bosnien-Herzegowina. Wir wollen den großen Schritt zu einer eigenen Spieleschmiede wagen und sind überzeugt, dass es klappen wird!

4P: Einige Leser kennen Dich, Reto, sicherlich noch vom DeusXonline Mod. Doch am besten stellt Ihr Euch noch einmal kurz vor?

Philipp : Tja...und ich bin einer aus Deutschland. Phipps (/`fRoDo´), Ex-Grafikleader bei DeusXonline. Ich kann mich auch nur Retos Meinung anschließen, obgleich ich auch hinzufügen will, dass wir uns nicht ausschließlich mit dem Entwickeln von PC Games auseinandersetzen. Ebenfalls haben wir uns auf die Fahne geschrieben, dass wir jüngeren Teams gerne bei ihrem Einstieg helfen möchten. Aber das kommt erst sekundär dran…erstmal steht unser eigener Aufstieg (wenn`s denn einer wird *g*) im Vordergrund.

Reto: Oh, schwierige Frage. Am besten bin ich einfach ehrlich: Ich habe gesehen, dass ich mit dem DXO-Projekt keinen Erfolg mehr haben werde. Ich bin zu dem Schluss gekommen, den viele Leute schon vor mir hatten, DXO kann in der Form, in meiner Vision, momentan

4P: (An Reto) Sag mal, warum hast Du Dich denn entschieden anstatt des DXO-Projektes lieber etwas anderes zu machen?

nicht vollendet werden. Du weißt schon: Technik und all dieses Zeugs.

Reto: Na ja, DXO war nach unserer Meinung nicht zu vollenden und wir brauchten erst mal alle eine kleine Ruhepause. Hier war es die Ruhe nach und nicht vor dem Sturm. Nein, ernsthaft: Wir haben uns nach einer kleinen Pause einfach mal alle zusammengehockt und gesagt, was könnten wir so machen, damit wir uns nicht aus dem Game-Developer Bereich zurückziehen müssen...

4P: Wie seid Ihr auf die Idee gekommen eine eigene Firma zu gründen (am besten auch den Namen hier nennen und erklären)?

Philipp : Jo...wir hatten schon ziemlich verrückte Ideen. Die erste Idee, die wir hatten, war ein Spiel basierend auf dem "Herr der Ringe". Nach ein paar Telefonaten stellte sich heraus, dass wir einige Probleme bekommen könnten - sowohl rechtlich als auch finanziell, egal ob wir es verkauft hätten oder nicht. Wir hatten dann das Glück, auf einen privaten Investor zu treffen, der uns finanziell und materiell unterstützen will. Er wird es auch sein, der uns Marketing-technisch unter die Arme greifen wird.

4P: Wie groß Euer Team ist, ist ja bekannt. Doch wie habt Ihr zusammengefunden?

Reto: Unser Team besteht, wie schon oben erwähnt, aus sieben Leuten. Ja, sieben völlig verrückte Gamedev-Freaks, die sich jetzt zu einem unschlagbaren Team zusammengetan haben *teuflischlach*

Philipp : Jep! Wir sind schon so eine kleine Familie. Schon zu DXO Zeiten. Bis auf zwei, die dazugekommen sind. Aber die Chance, dass es mit denen nicht klappt schätze ich sehr gering ein.

Philipp : Als erstes werden wir uns um unsere nähere Zusammenarbeit mit dem Investor kümmern, damit das richtig läuft. Ebenfalls beginnen die Arbeiten an unserem neuesten Projekt mit dem Codenamen: EIAAAAA!!! Dann folgt natürlich unsere Website, auf der junge Entwickler ihre Projekte vorstellen können. Jedoch legen wir Wert auf "grössere" bzw. "gewagtere" Projekte. Diese sind hier in Deutschland schwer zu finden, deswegen hoffen wir, dass einige von denen zu uns kommen. Sicher sind auch manche kleineren Spiele interessant, jedoch suchen wir keine Packman/Bomberman/Tetris oder Pong-Clones sondern etwas Innovatives.

4P: Welches sind Eure Pläne für die Zukunft?

Reto: Oh, du meinst also die Dinge außer der Porsche-Sammlung, der Yacht und dem Haus in L.A.? Oh, ähm, fällt mir grad nichts ein...

Philipp : Wir haben aus unseren Fehlern gelernt . Wir werden mit einem kleinen Team erst einige kleine Projekte starten (wobei EIAAAAA!!! das erste in dieser Serie von Mini-Games sein wird) und anschließend immer eine Stufe weiter nach oben gehen. Ganz oben steht DXO ...unser DXO.

4P: Aber wie sieht das mit der Finanzierung solcher Projekte aus? Ist sicherlich eine schwere Angelegenheit; habt Ihr schon einen Publisher oder eine Firma, die Euch unterstützt?

Philipp: Wie gesagt, wir arbeiten mit einem privaten Investor zusammen, der aber noch nicht öffentlich genannt werden will.

4P: Wie wollt Ihr diese Projekte durchziehen oder verwirklichen? Habt Ihr Euch darüber schon Gedanken gemacht?

4P: Habt Ihr Euch schon ausgedacht, was Euer erstes Spiel werden soll (Genre, Codename, Gerüchte)?

Reto: Es heißt EIAAAAA!!! und ist im Prinzip eine Simulation der guten alten Märkte, auf denen noch zählte, wer am lautesten schreit. Es ist ein reines Fun-Spielchen, das man, wenn alles klappt, sogar im LAN und übers I-Net spielen werden kann.

4P: Setzt Ihr eher auf Online-Games oder werden auch Einzelspieler-Spiele bei Euch programmiert?

Reto: Oh, wir werden versuchen, beide Sektoren recht gut abzudecken. Jedes Spiel wird bei uns dann auch mit einem Multiplayer-Modus versehen - so weit es das Spielprinzip erlaubt.

Philipp: Jep. Vorerst haben wir zwar die Schnauze voll von MMORPG oder Online-Spielen, generell wird das aber nicht heißen, dass wir keine/s mehr machen.

4P: Denkt Ihr, dass Ihr eine Chance auf dem ohnehin schon überlaufenen Spielemarkt haben könnt? Es geht momentan ja drunter und drüber; Schließung von Dynamix etc.?

Reto: Da ich ja ein Liebhaber von Zitaten bin, gebe ich mit Hilfe eines solchen Antwort:

"Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?"

Vincent Willem van Gogh

Philipp: Es geht uns momentan nicht unbedingt darum, sofort alle Grenzen zu sprengen. Man kann mit kleinen Projekten auch eine Menge Geld verdienen. So werden wir erst mal Anlauf nehmen, um dann im richtigen Moment zu springen.

4P: Viel Glück dabei! Danke für dieses Gespräch und viel Glück für die Zukunft!