Super Mario All-Stars - Special, Geschicklichkeit, Wii
Zu Super Mario Bros. in all seinen Variationen auf dem NES braucht eigentlich kein Wort mehr gesagt zu werden - die Teile Eins und besonders Drei gehören nicht ohne Grund zu den wichtigsten Videospielen aller Zeiten. Okay, zu den beiden zweiten Teilen kann man vielleicht die eine oder andere
Zeile loswerden, schließlich ist ihre Geschichte eine putzige: Das Spiel, das außerhalb Japans als Super Mario Bros. 2 bekannt wurde, hieß eigentlich Yume Kojo: Doki Doki Panic und wurde ein Jahr nach seiner Veröffentlichung in Nippon dem Rest der Welt mit ein paar neuen Figurensprites als der SMB-Nachfolger untergejubelt - weil das eigentliche SMB2 als für verweichlichte Westler-Hände zu schwierig angesehen wurde. Bizarr, aber wahr.Der schnelle Wurf
Wie auch immer: Ein paar Jahre gingen nach der Veröffentlichung von SMB 3, dem für viele besten Spiel aller Zeiten, ins Land und Nintendo veröffentlichte seine 16Bit-Konsole SNES. Das System hatte nicht gerade mit einem Mangel an hochklassiger Software zu kämpfen, aber einer der besten Titel im Portfolio war schlicht eine Compilation: Super Mario All-Stars. Hier wurden alle vier Titel auf ein Modul gepresst: SMB, SMB2, das erstmals außerhalb Japans veröffentlichte SMB: The Lost Levels (also das ursprüngliche SMB2) sowie SMB3. Jedes einzelne Spiel wurde einer grafischen Generalüberholung unterzogen, die Spiele sahen besser aus als je zuvor, spielten sich aber noch genauso göttlich wie eh und je. Konsequenz: Es hagelte Höchstwertungen der Spielepresse.
Was man nun auf der einen von zwei in der hübschen roten Packung befindlichen Verpackungen findet, ist genau das: Die altbekannte Super Mario All-Stars-Sammlung. Keine nochmals runderneuerte Fassung, keine Erweiterung (man denke in diesem Zusammenhang an das grandiose Super Mario World oder die 8Bit-Originalfassungen der Spiele), gar nichts. Genau genommen sieht es so aus, als würde hier einfach ein SNES-Emulator seinen Dienst verrichten, denn in der Spielauswahl bekommt man die Steuerung fürs SNES-Pad angezeigt. Faul? Keine Frage. Immerhin kann man Nintendo nicht vorwerfen, nicht mit offenen Karten zu spielen - der Hinweis »Der Inhalt dieses Spiels entspricht dem ursprünglichen SNES-Spiel« steht auch auf der Verpackung.
Und dennoch ist das Ergebnis enttäuschend: Es gibt nur das ursprüngliche 4:3-Bild und natürlich läuft das Spiel, wie seinerzeit auf dem SNES in unseren Breitengraden üblich, nur mit 50Hz - also langsamer als die japanischen oder amerikanischen Versionen. Immerhin braucht man kein SNES-Pad mehr: Die All-Stars lassen sich entweder mit quer gehaltener Wiimote oder mit dem Classic- bzw. GameCube-Controller ganz vorzüglich steuern.Die schnellen Extras
Wie bereits erwähnt tummeln sich zwei Hüllen in der Box: In der einen ist die DVD mit den Spielen, in der anderen eine CD sowie ein 32-seitiges Begleitheftchen. Letzteres besteht aus einer knappen Mario-Historie, ein paar Worten über die Macher, Artworks, Designskizzen sowie Beschreibungen der wichtigsten Spiele in der langen Mario-Reihe. Zu denen darf jeder der drei Hauptentwickler, namentlich die beiden Designer Shigeru Miyamoto und Takashi Tezuka sowie Komponist Koji Kondo, jeweils ein paar kurze Worte sagen. Dass bei einer solchen Beschränkung keine großartigen Anekdoten rausspringen, dürfte klar sein - aber mit Satzgold wie »Da das Spiel in das 3D-Format übertragen wurde, waren umfassende Änderungen bei der Musik vorzunehmen, um sie dementsprechend anzupassen« dürften auch die härtesten Fans kaum glücklich werden.
Auch die Soundtrack-CD ist nur ein mittelscharfes Schwert: Keine Frage, einige der Stücke (hier finden sich Kompositionen von Super Mario Bros. bis Super Mario Galaxy) sind ruhmreiche Mitglieder der Hall of Fame der Videospielmusik. Aber tatsächlich finden sich gerade mal zehn Stücke auf der CD, die anderen zehn Tracks gehören kurzen Soundeffekten. Okay, daraus kann man sich prima Klingeltöne basteln, ich bekomme meine SMS mittlerweile mit einem »Baliiim!« geliefert. Aber wenn man bedenkt, wie reich der Fundus an grenzgenialen Melodien im Marioversum ist, ist auch dieses knappste Best-Of aller Zeiten enttäuschend.
Fazit