Durch die Wüste - Special, Brettspiel, Spielkultur
Bis zu fünf Beduinenstämme kämpfen auf einer sandgelben Karte mit Hexfeldern um den Sieg. Man kann sie je nach Spielerzahl in einer kleineren oder größeren Variante nutzen. Darauf zu sehen sind wenige lukrative Oasen in Form von Palmen (ergeben 5 Punkte) sowie dutzende kleine Wasserlöcher (ergeben 1 bis 3 Punkte). Der Clou ist: Man besitzt als keine einzelne Farbe, also nicht nur die rosa Kamele, sondern teilt sich alle mit den anderen. Jeder Spieler setzt zu Beginn nur den Anfangsreiter seiner fünf Karawanen - also beige, grün, blau, rosa und lila.
Das Wasser der Beduinen
Schon hier beginnt die Taktik und der Wettlauf um die besten Plätze: Alle wollen natürlich so nah wie möglich an die wenigen Oasen ran, aber auch ein Gebiet aus lukrativen Quellen kann sich lohnen. Wo platziert man seine ersten Kamele? Dabei muss man auch berücksichtigen, dass Karawanen gleicher Farbe nicht direkt nebeneinander stehen dürfen - ein Hexfeld muss Luft sein. Das kann man später auch zum fiesen Blockieren nutzen. Nach diesem Beginn wählt man in seinem Zug aus dem fünffarbigen Pool der Kamele immer zwei aus und platziert sie neben einem der ersten Reiter.
So werden nicht nur die eigenen Karawanen immer ein Stück größer, die Wüste wird auch immer voller. Zwei Spieldesignelemente sorgen dabei für taktische Spannung: Zum einen kommt es nicht nur auf die direkten Punkte an, die man durch das Besetzen von Oasen und Quellen bekommt, sondern auch auf indirekte am Ende des Wettlaufs. Denn nach dem Spiel bekommt man für die längste Karawane einer Farbe satte zehn Punkte! Es kann sich also lohnen, bei seinem Zug auf eine oder zwei Kamelsorten zu setzen. Doch Vorsicht: Gibt es von einer Farbe kein Kamel mehr, wird abgerechnet!
Größe, Gebiete oder Oasen?
Aber erst die zweite indirekte Gewinnmöglichkeit macht das Spiel taktisch so interessant: Die Eroberung von Gebieten. Man muss seine Kamele nicht nur clever in der Breite oder Länge postieren, um möglichst viele Oasen bzw. lange Karawanen zu bilden. Man kann sie auch so postieren, dass sie Gebiete eingrenzen - in der Mitte der Karte ist ein Gebirge zu sehen, ansonsten gilt der Rand als Grenze. Und wer ein Gebiet mit seinen Kamelen eingrenzen kann, bekommt für jedes Hexfeld darin, ähnlich wie in Go, einen Punkt. Außerdem gewinnt er automatisch alle Quellen in diesem Bereich!
Fazit
Für alle, die eine Wertung vermissen: Wir werden hier nur unsere Highlights vorstellen. Natürlich gibt es auch in der Brettspielwelt einen bunten Mainstream und billigen Murks, aber wir haben keine Zeit für Verrisse. Das ist zunächst ein Angebot, das wir euch zusätzlich bieten. Deshalb konzentrieren wir uns auf die empfehlenswerten Vertreter und die kreativen Geheimtipps, die man vielleicht nicht in jedem Kaufhaus findet.
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