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Independent Games
20.02.2008, Jan Wöbbeking

Special: Independent Games

In den Weiten der unabhängigen Entwicklerszene wartet ein ganzer Wust an kurzweiligen Konzepten auf experimentierfreudige Spieler. Rechtzeitig zum Independent Games Festival (IGF) haben wir zehn interessante PC-Titel für euch herausgepickt. Manche davon sind auch für einen Preis nominiert. Doch auch ein paar Spiele abseits des Festivals wollten wir euch nicht vorenthalten. Viel Spaß beim Anzocken!

Aquaria

 

Im vergangenen Jahr fiel die Verleihung des Seumas McNally-Preises ins Wasser - zumindest was das Setting des Gewinner-Spiels angeht. Abgestaubt wurde diese höchste Auszeichnung des Independent Games Festivals von den Entwicklern »Bit Blot«, die euch in die Untiefen des Meeres schicken. Der Preis ist übrigens im Gedenken an den früh verstorbenen dreifachen Gewinner des Festivals benannt, der Spiele wie Tread Marks entwickelt hat. Ähnlich wie im Mega Drive-Klassiker Ecco erforscht ihr in Aquaria ein zauberhaft gezeichnetes, zweidimensionales Unterwasserreich.



Download: Independent-TrailerUntermalt wird das Action Adventure von mystischen Panflötenklängen, die Programmierer Alec Yu eigens komponiert hat. In der Rolle einer Wassernixe versucht ihr, Licht in die Dunkelheit ihrer Herkunft zu bringen. Dazu durchkämmt ihr die non-lineare Unterwasserwelt und setzt neu gewonnene Fähigkeiten im Kampf oder zum Bewegen von dicken Felsbrocken ein. Allerdings nur, wenn ihr rund 30 Dollar übrig habt, denn so viel kostet das Spiel als Download. Oder ihr probiert erst einmal die Demo  aus.



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Audiosurf

Schon mal im eigenen Lieblingslied geknobelt? In Audiosurf von Entwickler Invisible Handlebar aus den USA bekommt ihr keinen schnöden Becher vorgesetzt. Statt dessen rast ihr mit einem Renn-Gleiter eine leuchtende 3D-Strecke entlang und sammelt die auf euch zu rasenden farbigen Blöcke am unteren Bildrand. Der Clou an der Sache: Das Programm analysiert eure eigene Musik und lässt die leuchtenden Quader rhythmisch in eure Richtung rauschen. Je treibender der Track, desto wilder wird die musikalische Achterbahnfahrt. Auch das Feuerwerk vor lauschiger Weltall-Kulisse funkelt passend zur musikalischen Untermalung. Dank der Highscorelisten zu den gespielten Tracks könnt ihr euch mit anderen »Audiosurfern« im Netz messen. Das Spiel akzeptiert Stücke von eurer CD und in den Formaten MP3, iTunes M4A, WMA und OGG, war bisher allerdings nur an speziellen Beta-Wochenenden erhältlich; Beta-Demo . Audiosurf ist gleich in drei Kategorien des IGF nominiert, und zwar für »Technical Excellence«, »Excellence In Audio« und den Hauptpreis »Seumas McNally Game Of The Year«.

Synaesthete

Allein der Name lässt Rez-Fans sofort aufhorchen. »Welcome to Synaesthesia« lautete die Begrüßung in Tetsuya Mizuguchis Shooter-Klassiker und auch die Redmonder Entwickler vom DigiPen Institute of Technology versuchen euch in eine Welt zu entführen, die sämtliche Sinne anspricht. Aus diesem Grund wurde der Titel auch für den IGF-Preis in der Kategorie "Excellence in Visual Art" nominiert. Mit dem großen Vorbild kann das Spiel zwar nicht mithalten, doch trotzdem bekommt ihr eine psychedelisch angehauchte Mischung aus Musikspiel und isometrischem Geschicklichkeitsspiel geboten. Während ihr, ähnlich wie in Guitar Hero, im Takt der Musik auf drei Tasten einhämmert, steuert ihr ein Cyber-Männchen durch farbig leuchtende Räume und weicht den anrückenden Feinden aus. Die stellen zwar keine wirkliche Gefahr für Leib und Leben dar, schmälern bei Kontakt aber euren Highscore. Fans schneller, melodiöser Beats freuen sich über einen Trance- und Happy Hardcore-Soundtrack, der sich in jedem Raum weiterentwickelt. Außerdem vibriert das 360-Pad erstaunlich heftig - natürlich nur, wenn ihr eins anschließt. Download: Vollversion

Crayon Physics Deluxe

Wenn der Finne Petri Purho von einem lebendigen Bild redet, ist das wörtlich zu verstehen. In der Deluxe-Variante seines Rätsel-Spiels Crayon Physics erwachen eure zweidimensionalen Kritzeleien tatsächlich zum Leben. Zeichnet ihr ein Ei, fällt es zu Boden, kullert physikalisch korrekt zur Seite und stößt andere Objekte an. Zeichnet ein Auto und seht dabei zu, wie es eine schräge Linie hinunter rollt. Ziel ist es stets, den kleinen roten Ball zum Ziel in Sternform zu bugsieren. Normalerweise setzt sich der umtriebige Finne Purho ein Limit von sieben Tagen für die Entwicklung seiner Spiele. Doch Crayon Physics erregte so viel Aufsehen, dass jetzt die Deluxe-Variante in der Mache ist, in der ihr nicht mehr bloß Rechtecke (Download: Original Prototype ), sondern viele andere Objekte zeichnen könnt. Das Spiel kämpft in diesem Jahr um den großen »Seumas McNally Grand Prize«.

World of Goo

Eine Brücke bauen könnt ihr in World of Goo nicht nur metaphorisch. Euer Baustoff besteht allerdings aus quietschfidelen schwarzen Kügelchen. Wie der Begriff "Goo" andeutet, sind die wuselnden Bälle nicht gerade der stabilste Baustoff. Dementsprechend herausfordernd ist es, sie mit der Maus zu einer tragenden Konstruktion zurecht zu zerren. Einen einfachen Prototyp des Spiels von Entwickler »2D Boy« könnt ihr bereits herunterladen. Die Vollversion wird allerdings jede Menge unterschiedlicher Rätsel-Bildschirme in skurrilem Design bieten. Die Entwickler suchen gerade nach einem Vertriebspartner für Wii und PC. Vorbesteller durften vor kurzem schon in ein Demo-Level hineinschnuppern. Der Titel tritt in ganzen drei Kategorien an: »Design Innovation Award«, »Technical Excellence« und »Seumas McNally Game Of The Year«.   

Polarity

Auf den ersten Blick wirkt Polarity wie ein stinknormaler Plattformer. Im Vergleich zu all den durchgestylten Konkurrenten sieht das Design des Spiels vom Team Polarity von der Carnegie Mellon University sogar reichlich altbacken aus. Doch wer nicht sich mit solcherlei Oberflächlichkeiten aufhält, entdeckt, dass ein intelligenter Knobler hinter der Jump'n'Run-Fassade steckt. Mit Hilfe eurer magnetischen Kräfte bewegt ihr Türen und große Objekte, schwebt durch unterschiedliche gepolte Metallstücke, spaziert an der Decke entlang und schleudert eure Figur auf höhergelegene Plattformen. Polarity gehört zu den Titeln, die auf dem IGF im Student Showcase präsentiert werden. Download: Vollversion

Samorost 2

Ihr mögt Adventures und skurrile Grafik? Dann nix wie ab auf die Homepage von Amanita Design, denn dort könnt ihr das eigentümliche Weltraum-Abenteuer Samorost 2 direkt im Browser antesten. Das Spiel hat im vergangenen Jahr nicht umsonst auf dem IGF den Preis für das beste Web Game abgesahnt. Die tschechischen Software-Designer haben der außerirdischen Welt ein surreales Aussehen verpasst, das an Flash-Filmchen wie »Salad Fingers« erinnert. Überall sind teils verrostete Alltagsgegenstände in die Grafik eingebunden. Eine alte Würstchen-Dose wurde z.B. zur Rakete umfunktioniert. Eine tiefe Story oder Dialoge kann das Abenteuer zwar nicht bieten, dafür umso mehr Rätsel. Wenn euer Zipfelmützenmännchen seinen entführten Hund befreien soll, müsst ihr in der Landschaft herumklicken und herumexperimentieren, bis die skurrilen Gegenstände sich zu euren Gunsten bewegen.

Mountain of Faith

Wie stellen Japaner sich die Hölle vor? Bunt und voller Kugeln! Wir sprechen nicht vom Kinderparadies der Tokioter Ikea-Filiale, sondern von Mountain of Faith, einem typischen japanischen Score-Shooter in 2D-Grafik. Kenner nennen das Inferno auf dem Bildschirm liebevoll »Bullet Hell«. Was dem Spieler darin an farbigen Projektilen um die Ohren fliegt, spottet jeder Beschreibung. Neben kommerziellen Shootern, wie denen von Cave, erfreuen sich im Land des Lächelns auch Hobby-Projekte, sogenannte »Dojin soft«, großer Beliebtheit. Die haugemachten Games im Manga-Look gibt es in vielen Genres, doch am eindrucksvollsten wirken die Vertikal-Shooter mit ihrem Projektil-Overkill. Auch Mountain of Faith gehört dazu: Es ist bereits der zehnte Teil der beliebten Touhou Project-Serie von Entwickler »Team Shanghai Alice«. Echte Könner durchschauen die Muster und schaffen es tatsächlich, zu überleben , da nur der Kern des eigenen Schiffs getroffen werden kann. Das Spiel hat zwar nichts mit dem Festival am Hut - wir möchten es euch aber trotzdem nicht vorenthalten. Download: Demo

Metro4k

Wie viel Spiel passt in 4096 Bytes? Diese Frage stellen sich seit 2002 die Teilnehmer des Java 4K Game Programming Contest. Der Code der teilnehmenden Spiele darf nicht größer sein als eben jene 4 Kilobyte. Der Gewinner des vergangenen Jahres, Blaine Hodge, hat es sogar geschafft, eine komplette Großstadt-Simulation im Sim City-Stil in die winzige Dateigröße zu quetschen. Statt realitätsgetreuen Häusern erwartet euch natürlich nur einfachste Klötzchen-Grafik, doch das Leben in der Stadt geht trotzdem seinen Gang. Der 4K-Wettbewerb hängt zwar ebenfalls nicht mit dem IGF zusammen - interessant für unser Special ist das Spiel aber allemal.

Battleships Forever

Nominiert für den »Design Innovation Award« auf dem IGF ist Battleships Forever von Sean Chan alias Wyrdsym Games aus Singapur. Obwohl die ersten Bilder an ein Actionspiel à la Galaxy Wars erinnern, verbirgt sich hinter der Weltraumkulisse ein Echtzeit-Taktikspiel rund um interstellare Schlachten. Mit einer kleinen Armada, frei wählbar aus 18 vordefinierten Schiffen (Schlachtschiff, Zerstörer und Scout + Schiff-Editor), tretet ihr gegen allerlei Feinde an und müsst dabei die Waffensysteme, Panzerungen, Geschwindigkeiten und Spezialfähigkeiten der Schiffe taktisch clever einsetzen. Neben Laserstrahlen schießen die Schiffe mit Raketen oder Projektilschleudern um sich - berechnet in Echtzeit - und abseits bekannter Schutzschilde wartet der »Flux Projector«, dessen Ausmaß des Energieschildes ihr selbst bestimmen bzw. malen könnt. Download: Full-Installer v0.88