Atomix - Special, Logik & Kreativität, Spielkultur, PC
Wie bei vielen Vertretern dieser Art ist auch das Spielprinzip des Knoblers aus dem Hause Thalion auf den ersten Blick äußerst simpel, aber gleichzeitig faszinierend und fesselnd. Die Aufgabe scheint einfach: Atome, die auf dem 2D-Spielfeld verteilt wurden, müssen nach einer bestimmten Vorgabe zu Molekülen angeordnet werden - ein entsprechendes Schaubild findet sich links unten auf dem Bildschirm. Bei Wasser schiebt man z.B. zwei Wasserstoff- und ein Sauerstoff-Atom in der Anordnung H-O-H zusammen. Voila: H2O!
Simpel & fesselnd
Und das ist nicht der einzige Haken an der Sache: Verschiebt man die Atome in eine der vier Richtungen oben, unten, rechts und links, bewegen sie sich so lange weiter, bis sie an Hindernisse wie Wandblöcke oder eines der anderen Atome stoßen. Man muss sich also zunächst überlegen, an welcher Stelle des Levels man die Atome überhaupt zum Molekül zusammensetzt und sich anschließend für jedes der Atome Zug um Zug einen Weg zum angepeilten Ziel überlegen - und der endet nicht selten in einer Sackgasse. Als ob die grauen Zellen nicht schon genug gefordert wären, sitzt einem zusätzlich noch ein fieses Zeitlimit im Nacken, das oft genug einer der Gründe ist, warum man die Stufe nicht schafft und einen neuen Versuch unternehmen muss. Schummeln ist nicht drin: Wer die Pause-Taste drückt, um in aller Ruhe seine Züge planen zu können, wird mit einem schwarzen Bildschirm konfrontiert, der die hinterhältige Idee schnell zunichte macht. Der Schwierigkeitsgrad zieht enorm schnell an und es wird deutlich, dass hinter dem simplen Prinzip mehr Komplexität steckt als man zunächst vermutet.
Schweiß auf der Stirn
Ja, Atomix ist zwar ein hektisches und mitunter extrem frustrierendes Knobelspiel, doch es hat einen festen Platz in meinen Amiga-Erinnerungen eingenommen. Ich habe nicht nur geschwitzt und geflucht, sondern war von dem Spielprinzip gefesselt - und bin es auch heute noch. Nur meine mäßigen Chemie-Leistungen in der Schule konnte der Titel entgegen meiner Hoffnungen leider nicht beflügeln... Auch heute spielen Moleküle in Verbindung mit Knobelspielen noch eine Rolle - zumindest in der Independent-Szene. Diese zeigte zuletzt mit dem gelungenen SpaceChem (siehe Test), wie toll man Chemie und Videospiele miteinander verbinden kann.
Frust & Freude
Michael Krosta