S.W.I.V. - Special, Arcade-Action, PC, Spielkultur
Warum sollte man es alleine gegen all die Flugzeuge, Panzer, Raketen, Luftkissenboote und andere Widersacher aufnehmen, wenn es zu zweit gleich doppelt so viel Spaß macht? Okay, auch im Solospiel zeigte die technisch imposante Vertikal-Ballerei schon ihre Qualitäten, doch erst wenn das explosive Duett aus Hubschrauber und Jeep gemeinsam über den Bildschirm fegte, offenbarte sich die ganze Klasse, die aus S.W.I.V. eben doch mehr machte als ein Shoot'em-Up unter vielen.
Ein durchschlagendes Gespann
Klar fand man die üblichen Elemente wie etwa Gegner, die nach ihrer Zerstörung Power-ups hinterließen, die man hier mit Beschuss sogar durchschalten konnte. Auch gab es ein Schild, das die Vehikel beim Aufsammeln für eine kurze Zeit in Form einer Luftblase unverwundbar machte oder als Smartbomb missbraucht werden konnte, um auf einen Schlag alle Gegner auf dem Bildschirm zu vernichten. Und auch vereinzelte Zwischenbosse durften in dieser Kugelhölle nicht fehlen, die sich auch mit ihrer militärisch angehauchten Thematik von den vielen Raumschiff-Einsätzen in Spielen wie R-Type, Xenon 2 oder Z-Out absetzen konnte.
Inoffizieller Silkworm-Nachfolger
Die Wahrheit sieht etwas anders aus: Einen offiziellen Nachfolger zu Silkworm hat es nie gegeben – Tecmo war außerdem in keiner Form in die Entwicklung von SWIV involviert. Wenn, dann könnte das Ding höchstens als inoffizielle Fortsetzung durchgehen, obwohl man auch bei Random Access mit dem Thema gespielt hat. So wurden im Handbuch wohl zwei mögliche Aufschlüsselungen angeboten: Zum einen wurde das Akyronym tatsächlich als Silkworm IV aufgeschlüsselt (...obwohl es nie einen zweiten oder dritten Teil der Reihe gab) und zum anderen bot man mit „Special Weapons Interdiction Vehicles“ die vermutlich wahre Bedeutung preis, mit der die beiden schwer bewaffneten Stars des Spiels umschrieben wurden.
Gemeinsam stark
Obwohl SWIV als inoffizieller Nachfolger einer anderen Marke gilt, war es so erfolgreich, dass es selbst zu einer wurde: Mit Super SWIV erschien 1992 ein direkter Nachfolger für das SNES, der später unter dem Namen Mega SWIV auf Segas Mega Drive konvertiert wurde. Mit SWIV 3D ballerte man 1997 außerdem auf dem PC, das als Remake des Amiga-Originals konzipiert wurde und auf eine Voxel-Engine setzte. Ich hab's nie gespielt – aber warum auch? Der Amiga-Klassiker schlägt sich für eine Runde zwischendurch selbst heute noch ganz ordentlich, auch wenn die ganz große Faszination von damals nicht mehr aufkommt, als man noch mit einem Kumpel zusammen vor dem kleinen Monitor hockte und es als eingespieltes Team mit den Heerscharen aufnahm – mal als Helikopter-Pilot, mal hinter dem Steuer des Jeeps, aber immer mit viel Spaß dabei.