Patchwork - Special, Brettspiel, Linux, Spielkultur, Mac, PC
Wer kann seine Decke möglichst vollständig befüllen, bevor die beiden Spielsteine das Ende der Zeitspirale erreichen? Zu Beginn sind beide Decken leer, aber in der Mitte des Tisches warten dutzende hübsch illustrierte Stofffteile aller Couleur auf einen Platz. Aber nicht ihre Farbe ist wichtig, sondern ihre geometrische Form: Ähnlich wie in Legespielen à la Tetris, Blokus oder Fits gibt es Kreuze und Winkel, Quadrate und Geraden, Treppen und Zacken. Diese darf man nach der Aufnahme noch drehen und wenden, um sie auf seine Decke mit neun mal neun Feldern zu platzieren. Wer das als Erster
so flächendeckend meistert, dass sieben mal sieben Felder mit Stoff überzogen sind, bekommt ein Bonusplättchen, das sieben Punkte einbringt - nur zeigen sich schnell Lücken und Engpässe, weil man nicht alles optimal ineinander greift.Eine Frage der Füllung
Aber auf dem Weg zur voll gefüllten Decke darf nicht einfach jeder ein Teil aus der Mitte nehmen und platzieren. Zum einen darf man sich nur aus den drei Fetzen eines aussuchen, die vor der neutralen Figur liegen, die von beiden Spielern im Uhrzeigersinn vorwärts gezogen wird. Und selbst aus diesem Trio darf man nur das Teil auf seinem Raster anlegen, dass man bezahlen kann! Womit? Mit blauen Knöpfen! Zu Beginn hat man ein Startkapital von fünf, aber einige Stofffetzen kosten sechs, sieben oder gar zehn Knöpfe. Der Clou der Spielmechanik ist, dass einem bestimmte Stoffe auch einen Ertrag bringen. So kauft man sich z.B. für drei Knöpfe ein Teil, das einem wiederum einen einbringt. So wächst mit der Füllung der Decke natürlich auch das Einkommen - blaue Knöpfe auf der Zeitleiste lösen dann den Ertrag aus.
Knöpfe horten und Zeitleiste beachten
Apropos Reihenfolge: Auch hier kann die kreative Spielmechanik überzeugen, denn man legt nicht einfach abwechselnd los. Neben den Knöpfen als Ertrag ist auch eine Sanduhr mit Ziffer auf den Stoffteilen zu sehen. Wer eines mit der Ziffer Sechs auslegt, muss anschließend den Spielstein seiner Farbe auf dem Zeitplan um sechs Felder vorwärts bewegen.
Patchwork ist ein flottes Duellspiel, das regelmäßig unseren Tisch entert! In knapp zwanzig Minuten sorgt die Legetaktik von Uwe Rosenberg für angenehme Tetris-Grübelei mit geometrischen Formen sowie fiese Wegschnapp-Spannung. Mal abgesehen davon, dass das Thema mit Stoffen und Knöpfen frisch wirkt und stimmungsvoll illustriert ist, lockt die simple, aber überaus durchdachte Spielmechanik immer wieder zu einer Revanche. Zwar gibt es auch eine Glückskomponente, aber man muss zwischen möglichst dichter Befüllung und den Kosten sowie den Zeitsprüngen für neue Teile abwägen. Falls ihr noch ein kleines und feines Zwei-Personen-Spiel für den Urlaub sucht, und vielleicht schon an Spielen wie Blokus oder Fits Gefallen finden konntet, ist Patchwork ideal. Auch Kinder ab acht Jahren werden hier ihren Spaß haben.
Fazit
Für alle, die eine Wertung vermissen: Wir werden hier nur unsere Highlights vorstellen. Natürlich gibt es auch in der Brettspielwelt einen bunten Mainstream und billigen Murks, aber wir wollen euch alle zwei Wochen kreative Geheimtipps und ungewöhnliche Spieleperlen empfehlen, die man vielleicht nicht in jedem Kaufhaus findet.
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