Mario Kart Live: Home Circuit - Special, Rennspiel, Switch
Hiroki Uta (Nintendo): "Im Kern geht es in Mario Kart Live: Home Circuit darum, eine Rennstrecke in den eigenen vier Wänden aufzubauen und das Kart auf dieser Strecke fahren zu lassen. Die Spielerfahrung ist daher maßgeblich von den Gegebenheiten des Raums abhängig, in dem gespielt wird. Entsprechend haben wir intensiv recherchiert, wie sich Räumlichkeiten und Häuser in verschiedenen Ländern unterscheiden. Außerdem haben wir natürlich selber zahlreiche Strecken gebaut und jede Menge Tests mit Prototypen durchgeführt.
4Players: Worin bestand die größte Herausforderung, um die ursprüngliche Vision in das eigentliche Spiel zu verwandeln?
Ein Problem, auf das wir während der Entwicklung gestoßen sind, war das Fahren auf Teppichböden mit niedriger Geschwindigkeit. Für weniger erfahrene Spieler ist ein gedrosseltes Tempo hilfreich, doch in einigen Fällen konnte ein langsameres Kart nicht mehr über Teppiche fahren. Um sicherzustellen, dass Mario Kart Live: Home Circuit auf verschiedenen Böden gespielt werden kann, mussten wir verschiedene Ideen umsetzen. So haben wir beispielsweise das Drehmoment des Karts erhöht und anhand der Daten des Karts Optimierungen sowohl am Spielund als auch an der Leistung des Karts vorgenommen.
Zusätzlich haben wir das Produkt so entwickelt, dass die Daten der Kamera und der Sensoren adaptiv beim Fahren in der Spielumgebung berücksichtigt werden. Außerdem wurde alles – von der Hardware und dem Kart bis zur Systemsoftware der Nintendo Switch – so optimiert, dass der Lag zwischen dem Video-Feed des Karts und dem Steuern minimal ist."
Karthik Bala (Velan): "Am Anfang standen wir vor jeder Menge Herausforderungen und ungelöster Probleme! Die Teams von Velan und Nintendo mussten eine völlig neue Spiel-Engine, neue Kerntechnologien für Computer Vision und Mixed Reality sowie ein neues Hardware-Design (das Kart ist eigentlich eine „Mini-Konsole“ auf Rädern) und vieles mehr entwickeln. Es war wirklich anspruchsvoll, in dieser neuen Art von Mixed Reality ein Erlebnis zu schaffen, das für junge Spieler zugänglich und gleichzeitig für erfahrene Spieler fordernd ist."
Ichijo (Nintendo): "Grundsätzlich gibt es zwei Gründe dafür. Der erste ist, dass Spieler in Mario Kart Live: Home Circuit das Kart steuern, während sie auf den Bildschirm ihrer Nintendo Switch schauen. Als wir im Rahmen von Fokusgruppentests Kinder damit im Freien spielen ließen, liefen einige Kinder dem Kart nach, während sie auf den Bildschirm der Konsole schauten. Der zweite Grund ist, dass wir die Kamera für eine optimale Nutzung im Haus kalibriert haben. Das helle Licht im Freien kann dazu führen, dass Details auf dem Bildschirm nicht mehr erkennbar sind und das Kart schwer zu kontrollieren ist. Da diese Kombination von Videospiel und einem echten Kart eine neue Spielerfahrung darstellt, war uns wichtig, dass Spieler auf sichere Art und Weise spielen können.
4Players: Große Strecken erfordern viel Platz, den viele Spieler in ihrem Zuhause möglicherweise gar nicht haben. Warum wird empfohlen, das Spiel nicht auch draußen zu spielen?
Auch in Innenräumen gibt es viele Möglichkeiten, lustige, einzigartige Rennstrecken zu erstellen. Man kann Tische oder Stühle mit ausreichender Höhe als Tunnel nutzen und die Rennstrecke mit verschiedenen Dingen aus der eigenen Wohnung dekorieren. Ich hoffe, dass vieles ausprobiert wird."
Bala (Velan): "Bereits erstellte Strecken können nicht gespeichert und dann wieder geladen werden. Der Grund dafür ist ein grundlegendes Problem bei der Streckenerstellung: Selbst wenn die Layouts ähnlich sind, machen kleinste Unterschiede bei der Platzierung der Tore und die gewählte Form jede erstellte Strecke einzigartig. Aus diesem Grund war es uns wichtig, das Erstellen einer Strecke so einfach wie möglich zu gestalten. Man kann eine einfache Strecke in weniger als einer Minute erstellen – oder so viel Zeit aufwenden, wie man möchte, um eine seinen Vorstellungen entsprechend gestaltete Strecke mit der gewünschten Schwierigkeit zu erschaffen."
4Players: Die Einrichtung scheint ziemlich schnell und einfach vonstatten zu gehen. Kann man verschiedene Strecken-Layouts abspeichern und laden? Oder muss man die Pisten nach jeder Änderung wieder komplett neu aufsetzen?
Tamori (Nintendo): "Ein aufregender Mehrspieler-Modus sollte vor allem allen Spielern Spaß machen. Das gilt auch für die Mario Kart-Reihe, die jedermann unkomplizierten Spielspaß ermöglichen soll. Deshalb war es uns wichtig, dass Aspekte wie die Steuerung oder das Verbinden von Kart und Konsole keine Hürde für die Spieler darstellen."
4Players: In normalen Mario-Kart-Spielen wird versucht, das Feld mit Waffen-Items, Windschatten und Boost-Pads dicht zusammenzuhalten. Soll das auch im lokalen Mehrspieler-Modus von Home Circuit umgesetzt werden und wenn ja, wie genau?
Bala (Velan): "Beschleunigungsfelder, Fragezeichenboxen und jede Menge Hindernisse erscheinen stets unter den Toren. Dadurch haben Spieler beim Streckendesign viele Freiheiten, während das Spiel sicherstellt, dass auf jeder Strecke spannende Mehrspieler-Rennen möglich sind. Darüber hinaus gibt es prozedural generierte Hindernisse, Münzen und Pilze auf den Strecken (basierend auf der Auswahl der digitalen Umgebung), die den Spielern in einem Mehrspieler-Rennen überraschende neue Herausforderungen und Chancen bieten."
4Players: Nintendo hat zuletzt immer wieder versucht, die reale mit der virtuellen Welt zu verknüpfen - ich denke da beispielsweise an Nintendo Labo. Glauben Sie, dass Technologien wie Augmented Reality (erweiterte Realität) in Zukunft mehr Bedeutung innerhalb der Spielebranche gewinnen werden und können wir diesbezüglich noch mehr von Nintendo erwarten?
Tamori (Nintendo): "Nintendo entwickelt Hardware und Software als ein integriertes Ganzes. Vor diesem Hintergrund bemühen wir uns als Entwickler so gut wir können, neue, unterhaltsame Erlebnisse zu erschaffen, die anderswo nicht möglich sind.
4Players: Können Sie technische Details nennen zu Dingen wie Akku-Laufzeit, Ladezeit, Kart-Geschwindigkeit und der maximalen Streckengröße, bei der ja auch die Distanz zwischen den Toren und die Reichweite bei der Verbindung eine Rolle spielen dürfte?
Nintendo Deutschland: "Die Akkulaufzeit des Karts ist abhängig von der Spielweise. Beträgt die Renngeschwindigkeit 150 ccm, kann das Kart ca. 90 Minuten genutzt werden. Das vollständige Aufladen des Akkus dauert ca. 3,5 Stunden.
Die Reichweite ist von der Umgebung abhängig, in der gespielt wird. Für die beste Spielerfahrung empfehlen wir, dass der Abstand zwischen Kart und Nintendo Switch nicht mehr als fünf Meter beträgt. Abhängig von der Umgebung kann es auch möglich sein, in einem etwas größeren Bereich zu spielen."
Zur maximalen Geschwindigkeit des Karts können wir keine Angaben machen.
4Players: Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, unsere Fragen zu beantworten.