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25.05.2022, Sandro Villinger

Special: Hardware

Mäuschen, mach mal Peng! Fünf Gaming-Mäuse im Test

Für spaßige, lange, kompetitiv anspruchsvolle Spiele-Sessions am Computer braucht es auch eine ordentliche Maus. Der Markt ist regelrecht überflutet mit Modellen, die Preisspanne reicht von unter 20 bis fast 200 Euro – da verliert man schnell den Überblick im Zubehör-Dschungel. Wir haben fünf aktuelle Modelle ausführlich getestet – danach seid ihr fit für den Mauskauf.

Jeder stellt andere Ansprüche an seine Maus. Dem einen reichen fünf Tasten, mancher ist erst mit zehn programmierbaren Klickern zufrieden. Selbiges gilt für die Empfindlichkeit, für den Einsatzzweck und weitere Extras. Um all diese Aspekte zu berücksichtigen, führen erfahrene Spieler die Tests praxisnah durch. Außerdem berücksichtigen wir natürlich auch die technischen Daten und Eigenschaften.

So gründlich testen 4Players und IMTEST

Über mehrere Monate hinweg mussten sich die getesteten Gaming-Mäuse durch zahlreiche Gaming Sessions kämpfen und auch tagsüber zeigen, ob sie als Büromaus gut geeignet sind. Getestet wurde am heimischen Gaming-Rechner, auf der Couch vor TV und Beamer, aber auch unterwegs am Gaming-Laptop. Folgende Spiele wurden dabei pro Maus ausführlich getestet:

  • Online-Shooter: Fortnite, Counterstrike: Global Offensive
  • Action-Adventure: Dying Light 2: Stay Human
  • Ego-Shooter: Doom Eternal, Metro Exodus Remastered, Deathloop
  • Rollenspiel: Cyberpunk 2077, Disco Elysium, Divinity Original Sin 2

  • Adventure: The Curse of Monkey Island
  • Strategiespiel: Age of Empires IV
  • Sonderfall Lexip Pu94: Wir testeten auch speziell Simulationen wie Microsoft Flight Simulator und Star Citizen, um die Funktionsweise des eingebauten Joysticks und Neigungssensors bewerten zu können.
  • Stichwort Office-Kompatibilität: Da Gaming-Mäuse oft wunderbar in der Hand liegen und man so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann, stellten wir uns die Frage, ob die getesteten Modelle auch tagsüber bei der Arbeit gut nutzbar sind oder man sie lieber aus dem Büroalltag verbannen sollte.

    Wir testen Gaming-Mäuse übrigens überall da, wo sie auch wirklich zum Einsatz kommen – vom Profi-Mauspad über die Stoff- und Ledercouch bis hin zum Schreibtisch mit Schwarzglas-Oberfläche; letzteres ist ein wahrer Härtetest für die Nager. In unserem Ratgeber zu Gaming-Mäusen haben wir alle wichtigen Begriffe für euch erklärt und führen aus, worauf es beim Kauf ankommt.

    Und welche Gaming-Maus darf es nun sein? Unser Vergleichstest fünf spannender Modelle hilft euch bestimmt weiter: Das sind die Kandidaten und ihre Platzierungen...

    Die Razer Viper V2 Pro ist Razers jüngste Gaming-Maus im Ultralight-Segment: Sie überzeugt durch ein schlichtes Design und verzichtet auf eine schnörkelige und verspielte Optik so manches Konkurrenten. Als vollständig symmetrische Maus ist sie sogar für Linkshänder geeignet. Aber damit der Preis von 159,99 Euro gerechtfertigt? Das sagt der Test.

    Platz 1 - Razer Viper V2 Pro – die bissige Schlange

    Preis: 159,99 Euro

    Razer geht mit einem neuen Leichtgewicht ins Rennen: die nur 59,6 Gramm leichte und drahtlose Maus gibt sich mit nur fünf programmierbaren Tasten schlicht, will aber mit präzisen und schnellen Sensoren den anspruchsvollen Gamer überzeugen.

    Mit unter 60 Gramm ist die Viper V2 Pro ein Leichtgewicht.
    Razers hauseigener „Focus Pro 30K Opical Sensor“ leistet bei allen getesteten Titeln hervorragende Dienste: eSport-Games wie Fortnite oder auch Destiny meistert die Viper dank der hohen Abtastrate von bis zu 1.000 Hz hervorragend. Dank der wechselbaren DPI-Einstellungen (siehe unten) konnten wir schnell zwischen hoher (für FPS-Shooter) und niedriger Empfindlichkeit (für gemächlichere Titel wie Age Of Empires IV) wechseln – der Sensor unterstützt hier sogar Einstellungen von bis zu 30.000 DPI. Ein wahrer Rekordwert, wobei die praktischen Anwendungsgebiete hier in Frage gestellt werden müssten. Dennoch ist immer gut zu wissen, dass noch Luft nach oben ist. Der IPS-Wert liegt bei satten 750, was den Rest des Testfelds mit Abstand in den Schatten stellt.

    Leistung und Präzision

    Die Klicklatenzen sind mit unter 1ms äußerst gering und nicht feststellbar: Schüsse in allen von uns getesteten Shootern wurden ohne spürbare Verzögerung sofort umgesetzt. Die Tasten reagieren zudem mit einem leisen, aber sicheren, mechanischem Feedback und fühlen sich äußerst stabil an – jeder Treffer sitzt. Im Vergleich zu den anderen Gaming-Mäusen im Test liefert Razer zudem das präziseste Scrollrad: Hier wackelt nichts und die einzelnen Einrastpunkte sind knackig und kurz gewählt. Da die Maus auch auf Glasoberflächen tadellos arbeitet, lässt sie sich auch gut im Büroalltag nutzen. Im Akkubetrieb hält sie immerhin 77 Stunden durch – in drei Stunden am USB-C-Port war sie wieder vollständig aufgeladen.

    Der Sensor funktioniert auch auf Schwarzglas, was vielen Kontrahenten Probleme bereitet.
    Im Vergleich zum anderen Leichtgewicht im Test, der Asus TUF M4 Air, liegt die Razer Viper V2 deutlich besser in der Hand und glänzt durch eine spürbar bessere Verarbeitung. Beim rund dreifach höheren Preis darf man das auch erwarten. Die matte Oberfläche fasst sich gut an und die Viper V2 Pro ist die erste Ultraleicht-Maus, die trotz ihres äußerst geringen Gewichts von nur 59 Gramm nicht billig wirkt. Das raue Hartplastik ist zudem sehr stabil: Stürze und größere Gewichtsbelastungen hielt sie im Test problemlos Stand. Alle detaillierten Einstellungsmöglichkeiten finden in der Synapse-App statt: Damit lassen sich die Tasten frei konfigurieren und auch Empfindlichkeit (DPI) in fünf Profilen anpassen, die wiederum per Mini-Schalter auf der Unterseite der Maus ausgewählt werden können. Ein ansonsten für Razer-Geräte typisches Merkmal wurde vermutlich zugunsten Akku und Gewicht gestrichen: Eine voll anpassbare RGB-Beleuchtung. Die Maus verzichtet Razer-untypisch komplett auf eine Beleuchtung.

    Funktionen und Ergonomie

    Fazit: Die beliebte Viper hat mit der V2 Pro einen würdigen Nachfolger bekommen: Eine optisch schlichte, hochwertig verarbeitete und dabei äußerst präzise Gaming-Maus – noch dazu ist sie drahtlos und damit deutlich flexibler. Man muss für niedrige Latenzen nicht mehr mit störenden Kabeln kämpfen. Ein großes Manko: Der Preis von satten 159,99 Euro dürfte so manchen Spieler abschrecken.

    Alle detaillierten Einstellungsmöglichkeiten finden in der Synapse-App statt, damit lassen sich die Tasten frei konfigurieren und auch Empfindlichkeit (DPI) in fünf Profilen anpassen.
    Pro:

    • sehr leicht
    • Razers eigener Sensor sorgt für hohe Präzision
    • rekordverdächtige 30.000 DPI
    • für Links- und Rechtshänder geeignet Contra


    Contra:

    • nur fünf Tasten


    Test-Note: 1,7  (GUT)

    (Fast) so leicht wie eine Feder: Mit gerade einmal 48 Gramm ist Asus' TUF M4 Air die leichteste Maus im Testfeld und möchte damit sogar eSport-Profis gefallen. Wie gut sich die kabelgebundene Maus mit fähigem 400 IPS- und 1000-Hz-Sensor schlägt, zeigt der Test.

    Platz 2 – Asus TUF M4 Air – kleiner Luftikus

    Preis: 54,90 Euro

    Mit 1.000 Hz-Abtastrate, 400 IPS und dem 16.000 DPI Sensor sorgte die Maus schon bei der ersten Nutzung für großes Staunen: Ganz gleich ob bei schweißtreibenden Sessions bei Doom Eternal auf "Nightmare" oder bei einer vergleichsweise gemütlichen Partie Age of Empires 4 – die TUF Gaming M4 Air sorgte für absolute Treffsicherheit und eine sehr präzise Steuerung des Cursors. Die Kabelverbindung garantiert eine niedrige Latenzzeit von nur rund 1ms, was die eSport-Ambitionen noch einmal unterstreicht.

    Leistung und Präzision

    Leichtfüßiges Mäuschen: Mit etwas mehr als 48 Gramm auf der Waage spielt die TUF M4 Air in der luftig-leichten Liga der Fliegengewichte.
    In diesen Kategorien hinterließ die Maus im Test einen zwiegespaltenen Eindruck: Die Verarbeitungsqualität konnte für den aufgerufenen Preis von knapp über 50 Euro nicht ganz überzeugen; das Plastik wirkte insgesamt etwas dünn. Ob sie damit Stürze oder Belastungen wie beim versehentlichen Draufsitzen auf der Couch übersteht, ist fraglich. Hingegen genial: die luftdurchlässige Wabenstruktur. Sie sorgt auch bei heißen Gefechten für gut belüftete Hände und verhindert Schweiß effektiv. Zumal das einen Einblick ins technische Innenleben erlaubt. Die IPX6-Schutzbeschichtung des PCBA sorgt zudem für einen Extraschutz vor Flüssigkeiten – falls also doch einmal etwas durch die großen Waben tropft.

    Funktionen und Ergonomie

    Ambitionierte Spieler mit Hang zu vielen belegbaren Makrotasten sollten allerdings zweimal hinschauen: Als klassische eSport-Maus bietet die TUF Gaming nur sechs programmierbare Tasten. Immerhin gibt es dafür drei Profile, die fest im Speicher abgelegt und von der Armoury-Crate-Software frei konfiguriert werden können. Für eine gute Gleitfähigkeit sorgt die Teflon-Beschichtung der Füße – damit geht die Bewegung auf dem Mauspad sehr gut von der Hand.

    Fazit: Die Präzision und Leichtigkeit der M4 Air ist auf Top-Niveau. Für den ambitionierten eSportler oder den mobilen Zocker, der kein schweres Equipment mit sich herumschleppen möchte, eignet sich die Maus perfekt. Gestört haben uns einzig die etwas geringe Materialqualität und die Beschränkung auf lediglich sechs Tasten.

    Come & see: Zur Freude aller Techies gewährt die Maus einen Blick ins Innere.
    Pro:

    • hohe Präzision
    • sehr leicht
    • Wabenstruktur sorgt für gute Belüftung


    Contra:

    • Verarbeitung könnte besser sein
    • nur 6 Tasten


    Test-Note: 1,8 (GUT)

    Mad Catz hatte schon länger einen Hang zur Extravaganz: Bereits die Mad Catz R.A.T. 8 ADV sorgte mit ihrer Mischung aus Ferrari- und Cyberpunk-Optik für Furore. Gestört hat einzig das Kabel, umso gespannter waren wir deshalb auf die drahtlose Schwester, die Mad Catz R.A.T. DWS. Wir hatten sie seit November 2021 bis zum jetzigen Test praktisch im Dauereinsatz, sowohl bei der Arbeit als auch bei zahlreichen Spielesessions. Wie sie sich über die Zeit geschlagen hat, verraten wir hier.

    Platz 3 - Mad Catz R.A.T. DWS – starker Stromschlucker

    Preis: 109 Euro

    Der mitgelieferte USB-Receiver sorgt für hohe Übertragungsgeschwindigkeiten.
    Wie der kabelgebundene Bruder zeigt sich die DWS beim Spielen wie Arbeiten sehr präzise. Dafür verantwortlich ist ein Sensor von PiXart (PAW3335). Beim Blick ins Datenblat zeigt sich, dass der Sensor mittlerweile knapp vier Jahre auf dem Buckel hat, jedoch nach wie vor hohe Abtastraten von 1.000 Hz mit Niedrigenergie-Optimierung liefert und auch sehr hohe 400 IPS bietet.

    Leistung und Präzision

    Vom eSports-Titeln Overwatch über den Battle-Royale-Primus Fortnite bis hin zum behäbigen Point & Click-Adventure Thimbleweed Park: Die R.A.T. DWS meistert sie alle. Die Latenzzeiten betrugen im Test 2ms – ein guter Wert, der allerdings nur mit dem verwendeten USB-Receiver erreicht wird. Bei der Verbindung per Bluetooth waren Latenzen jenseits der 50ms spürbar, was die Maus nicht mehr als Gaming-Maus nutzbar machte; eine Verbindung per Kabel ist hingegen leider nicht möglich. Mit dem oben sichtbaren Switch lässt sich zwischen 2.4 GHz-Dongle und Bluetooth-Empfänger schnell umherschalten. So lässt kann man zwischen Gaming-PC (im Niedriglatenzmodus) und Arbeits-PC, an dem die typische Bluetooth-Verzögerung keine Rolle spielt, schnell hin und herschalten – pfiffig. Dank des hohen Gewichts von 140 Gramm ist die Maus nichts für Gamer, die leichte Mäuse bevorzugen. Dafür ist die Gewichtsverteilung auf die Mitte konzentriert, somit ist die Maus angenehm zu halten.

    Gestört hat uns die kurze Batterielaufzeit, da die Herstellerangabe von knapp 200 Stunden nicht mal ansatzweise erreicht wurde. Eine neue AA-Batterie war bereits nach circa 55 Stunden Dauereinsatz fällig – und das sogar bei den sonst sehr ergiebigen Eneloop-Pro-Modellen, die wir am Ende jeder Arbeits- und Spielewoche wieder aufladen mussten. Noch ärgerlicher ist das Entfernen der Batterie aus dem kreisrunden Einsatz. Die Batterie löste sich nur mithilfe eines spitzen Gegenstands oder einem festen Schlag auf die Rückseite. Kratzer oder gar schwerere Schäden sind hier vorprogrammiert.

    Per Schieberegler wird die performante Gaming-Maus zur Bluetooth-Büro-Maus.
    Was bei der kabelgebundenen R.A.T. 8 ADV besonders beeindruckte, vermissten wir bei der drahtlosen Variante: eine tadellose Verarbeitung. Die Materialgüte ist sichtbar unterhalb des großen Kabelmodells angesiedelt. Es gibt mehr dünnes Plastik, die Oberfläche fühlt sich haptisch weniger wertig an. Von Mad Catz' Flaggschiff sind wir besseres gewohnt. Im Vergleich zur Konkurrenz ist die Verarbeitung aber immer noch gut und vor allem eins: solide. Sie dürfte so manchen Sturz unbeschadet überstehen. Nach einigen Monaten im Dauereinsatz zeigte sich jedoch, dass die Gummifüße schnell abreiben: Auf einem Metall-Mauspad schleifte die Maus schon nach drei Monaten mit einer hörbaren Lautstärke. Auch musste sie häufiger als andere Mäuse von Staub und Schmutz gereinigt werden.

    Verarbeitung und Ergonomie

    Angesichts so vieler abnehmbarer Einzelteile vermissten wir die Möglichkeit, Gewichte auswechseln zu können, wie es beispielsweise bei einigen LogitechG-Hero-Modellen möglich ist. Auch eine RGB-Beleuchtung fehlt der der R.A.T. DWS, was wohl aus Gründen der Akku-Einsparung dem Rotstift zum Opfer fiel. Dafür liegt die Maus trotz ihrer kantigen Optik hervorragend in der Hand: Ihre Daumenauflage vermissten wir bei allen anderen Gaming-Mäusen sofort. Das verhindert, dass der Finger unnötig auf dem Mauspad umherschleift. Die insgesamt 14 anpassbaren Tasten haben hervorragende Druckpunkte, reagieren schnell und sind zudem nicht störend laut. Hersteller Mad Catz gibt an, dass die Tasten eine Lebensdauer von 60 Millionen Klicks aushalten – das dürfte für viele Jahre Spielspaß reichen. Neben den belegbaren Tasten gibt es unterhalb des Mausrads einen kleinen Schalter, der die Empfindlichkeit der Maus in vier DPI-Stufen verändert. Der ist bewusst schwer zu betätigen, damit beim Spielen nicht versehentlich die Sensitivität verändert wird.

    Modulares Ding: Die R.A.T. DWS ist vielseitig anpassbar.
    Pro:

    Fazit: Die Maus liegt hervorragend in der Hand und ist eine der präzisesten Gaming-Mäuse auf dem Markt. Einzig die kurze Batterielaufzeit und das widerspenstige Batteriefach bereiten Kopfschmerzen.

    • sehr bequem (für alle Hand-Typen)
    • hohe Präzision
    • auswechselbare Auflagen


    Contra:

    • eigenwillige Optik
    • kurze Batterieleistung und Verwendung von AA-Batterien


    Test-Note: 2,0 (gut)

    Das französische Startup Lexip macht mit einer augenscheinlichen Innovation im Sektor der Gaming-Mäuse auf sich aufmerksam: Die PU94 ist nach eigenen Angaben die erste Maus mit zwei Joysticks, mit der Spieler in 3D-Umgebungen, wie z.B. bei Flugsimulatoren, aber auch in Designsoftware besser und räumlicher navigieren können. Die per Kickstarter finanzierte Maus erreichte in kürzester Zeit ihr Ziel von 25.000 Euro und wurde auf der CES mit Preisen überhäuft – so schlägt sich die 69 Euro teure 3D-Maus in der Praxis.

    Platz 4 – Lexip PU94 – die erste 3D-Maus mit Joystick

    Preis: 110 Euro

    Bevor wir zum Clou der Lexip PU94, der 3D-Steuerung, kommen, muss sie sich erst in klassischen Gaming-Disziplinen beweisen: Die Präzision der noch auf Lasertechnik basierenden Maus ist gut, allerdings nicht perfekt. Ein Wert von 150 IPS ist in der Kategorie der Gaming-Mäuse gerade noch ausreichend, bei schnellen Bewegungen sorgte das für Aussetzer. Immerhin: Bei gemütlicheren Spielen ist es überhaupt kein Problem. Einheiten bei Age of Empires 4 ließen sich mit einer deutlich besseren Treffsicherheit als bei einer handelsüblichen Maus markieren und platzieren, wobei dies dem Konkurrenzfeld ebenso gut gelingt. Gestört hat uns eine spürbare Verzögerung bei der Mausbewegung, die wir sonst von kabelgebundenen Mäusen überhaupt nicht gewohnt sind. Es handelt sich hierbei um ein Lag von circa 20ms, der sogar beim Arbeiten im Büroalltag auffällt. Die Bewegung des Cursors hinkt schlicht für den Bruchteil einer Sekunde der physischen Bewegung auf dem Schreibtisch hinterher. Für kompetitives Gameplay scheidet die Maus damit sofort aus. Für etwas behäbigere Titel, etwa Rätselspiele oder das Fachgebiet Simulationen, ist die Maus dennoch gut geeignet.

    Leistung und Präzision

    Die Unterseite beherbergt einen Sensor für leichte Neigungen bis zu 20 Grad.
    Damit kommen wir schon zum Haupteigenmerk der PU94 – dem Stick. Flug- und Weltraumsimulationen sollen besonders von den räumlichen Bedienmöglichkeiten der PU94 profitieren: Der linksseitig angebrachte Joystick kann auf Wunsch für die 3D-Navigation im Raum genutzt werden; die Unterseite erkennt wiederum Neigungen. Drückt man also verstärkt auf die rechte Seite der Maus, kann etwa in einem Flugsimulator eine leichte Neigung oder eine Rechtsdrehung durchgeführt werden. Um diesen Kniff zu aktivieren, muss zuvor das "Lexip Control Panel" installiert werden. Dies ist sehr leicht einzurichten und auch die Bedienung der Software gefällt, wobei nicht immer auf dem ersten Blick ersichtlich ist, welche Jostickfunktion auch wirklich umgesetzt wird – ein wenig Spaß am Experimentieren wird also vorausgesetzt.

    Schnell ist ein neues Profil, zum Beispiel für Microsoft Flight Simulator, gewählt. In den oben sichtbaren Tasten-Kategorien lässt sich ein echter Joystick mit dem verbauten Maus-Joystick simulieren. So kann der Spieler angeben, welche Joystick-Achse mit dem Stick und welche mit dem Neigungssensor bedient werden kann. Weiterhin lässt sich die Empfindlichkeit einstellen und dann auch noch mit dem Demo-Modus direkt in der App testen.

    Beim Spielstart wird das Profil sofort aktiv und sorgt dafür, dass sich die Sensoren im 3D-Raum nutzen lassen. In der Praxis funktionierte das mit Microsoft Flight Simulator, Star Citizen und Kerbal Space Program ganz gut. Wir konnten uns einzig und allein mit der rechten Hand im Flugzeug bzw. Raumschiff nicht nur umsehen, sondern es auch neigen und im Raum steuern. Die linke Hand blieb auf der Tastatur und konnte sich auf sekundäre Kommandos (etwa Funksteuerung, Geschwindigkeit, Waffenauswahl, etc.) konzentrieren – ein völlig neues Spielgefühl. Das macht die Lexip zu einer besonderen Gaming-Maus. Der große Nachteil: Bis auf einer handvoll Simulationen finden sich sonst kaum Spiele, für die eine solche Bedienung nützlich ist. Daher lohnt sich die Maus nur für Zocker mit einer Vorliebe für Flug- und Weltraumsimulationen.

    Im Control Panel lassen sich Profile anlegen, das Licht einstellen und die Tasten konfigurieren, Joystick eingeschlossen.
    Die Maus hinterlässt auf den ersten Blick einen äußerst soliden Eindruck. Das Hartplastik gibt nicht nach und die Maus überstand auch den Sturztest aus Schreibtischhöhe auf einen Steinboden unbeschadet. Einzig das dünnere und im Glanzlook gehaltene Kunststoffteil der Maustasten verkratzt schnell. Schon nach wenigen Tagen gab es sichtbaren Abrieb und kleine Haarkratzer zu vermelden. Das Mausrad ist der spürbar billigste Bestandteil der ansonsten gut verarbeiteten Premium-Maus: Es ist zu leichtgängig und wirkte wie das Rädchen einer Budgetmaus des letzten Jahrzehnts; hier sollte der Hersteller nachbessern.

    Funktionen und Ergonomie

    Immerhin funktionierte die Maus problemlos auf fast allen gängigen Oberflächen – auf der Stoff- und Ledercouch gab es keinerlei Aussetzer, einzig auf dem problematischen Schwarzglasschreibtisch gab es spürbare Probleme. Ein Novum bei Mäusen sind die sechs Keramik-Rutschfüße, die das Gleiten der Maus noch einmal angenehmer und weicher gestalten, allerdings auch etwas hörbar schleifen.

    Fazit: Es stellt sich die Frage: Für wen ist die Maus geeignet? Wer fast ausschließlich 3D-Simulationen spielt, wird mit der Lexip einen treuen Begleiter finden. Der Joystick und der sich innovativ neigende Boden der Maus sorgten bei Star Citizen und Microsoft Flight Simulator für wahre Freuden, da sie das Spielerlebnis spürbar erleichtern. Wer derartige Spiele allerdings nur gelegentlich oder gar nicht zockt, sollte sich den Kauf der PU94 wirklich zweimal überlegen: Zwar sind Verarbeitung, Haptik und Präzision gut – aber auch nicht besser als bei den konkurrierenden Gaming-Mäusen. Gegen die Maus spricht der sichtbare Input-Lag, der den Einsatz bei eSports-Titel kategorisch ausschließt.

    Mit ihrem Joystick für den Daumen hebt sich die PU94 von der Konkurrenz ab.
    Pro:

    • innovativer Joystick
    • Neigungssensoren an der Unterseite zur freien Bewegung im Raum
    • gute Verarbeitung


    Contra:

    • Input-Lag spürbar
    • Mängel beim Mausrad
    • geringes Einsatzspektrum der 3D-Funktion


    Test-Note: 2, 3 (GUT)

    Die in weiß und schwarz erhältliche Light² 200 ist mit 62 Gramm ein Leichtgewicht und in der Hand kaum spürbar. Der verbaute PixArt 3389 ist, trotz seines Alters, nach wie vor ein Top-Sensor, bietet ein DPI-Level von satten 16.000 und eine IPS von 400 – für den Preis ein hervorragender Wert, der in allen Situationen eine Top-Präzision ermöglicht. Ganz gleich, ob wir die Maus mit Doom Eternal oder Destiny an die Grenzen brachten oder bei einer Runde alter Lucas-Arts-Adventures die Präzision testeten – die Light² 200 beeindruckte uns durch die Bank.

    Platz 5 – Sharkoon Light² 200 – der Budget-Meister

    Preis: 39,99 Euro

    Sharkoon gelingt mit seiner Light² 200 Unglaubliches: Sie kommt locker an die Performance von Gaming-Mäusen jenseits der 100 Euro ran, ist aber für gerade einmal 39,99 Euro erhältlich. Ob und wo der Rotstift angesetzt wurde, verrät der Test.

    Leistung und Präzision

    Kleine Löcher für eine gut belüftete Hand, RGB-Licht fürs Auge.
    Kommen wir zum Schwachpunkt der Sharkoon: Dem Gehäuse sieht man die Preisklasse leider an. Das Hartplastik gibt etwas nach und auch die Haptik ist nicht sonderlich gut. Immerhin wird der durch die Waben gut sichtbare Innenraum per anpassbarem RGB-LEDs beleuchtet. So versucht Sharkoon, den Budget-Look der Maus ein wenig zu überspielen. Auch das Mausrad ist im Vergleich zum Testsieger, der Razer Viper V2 Pro, zu klapprig und unpräzise.

    Die Switches des Herstellers Omron liefern hervorragendes Feedback und haben sehr kurze Druckwege. Dank der Kabelverbindung und der hohen Auflösung von über 1.000 Hz werden Bewegungen sofort zum PC übertragen

    Funktionen und Ergonomie

    Dafür liegt die Maus noch gut in der Hand, ist aber bei weitem kein Ergonomie-Meister, in dieser Hinsicht schlagen sich die Mäuse von Razer oder auch Lexip deutlich besser. Nach wenigen Stunden gab es aufgrund der etwas kurzen und weniger an die Handfläche angepassten Form erste Ermüdungserscheinungen. Die etwas zu großen Waben sorgen zudem für leichte Abdrücke auf der Haut, was bei den kleineren Löchern der Asus TUF nicht passiert. Immerhin liegen der Maus sogar noch kleine, etwas klapprige, Abdeckungen mit – so werden die Schotten dicht gemacht und die Maus liegt etwas bequemer in der Hand.

    Die Maus ist in weiß und schwarz erhältliche, mit 62 Gramm ist die Light² 200 ein Leichtgewicht.
    Pro:



    Fazit: Trotz der etwas mageren Verarbeitung und dem klapprigen Mausrad beeindruckte uns die Light² 200. Für den Preis von 39,99 Euro bekommen Spieler eine griffige Maus mitsamt präzisem Sensor und freuen sich über niedrige Latenzen.

    • hervorragender Sensor mit beeindruckender Präzision
    • Preis-/Leistungswunder


    Contra:

    • magere Verarbeitung
    • wenig Knöpfe 
    • Mausrad unpräzise


    Test-Note: 2,5 (BEFRIEDIGEND)

     
    Kommentare
    Cyberkitten

    Meiner Erfahrung nach verrecken die meisten Mäuse nach ca. 2 Jahren.
    Dazu sagt meine uralte Logitech G600: "Nope!" xD

    vor 2 Jahren
    Hiri

    Meiner Erfahrung nach verrecken die meisten Mäuse nach ca. 2 Jahren.

    vor 2 Jahren
    Pentanicks

    Schön, wenn man den direkten Vorgänger vom Testsieger bereits besitzt.
    Auffällig / verdächtig finde ich, dass sehr viel Razerhardware getestet und vorgestellt wird. Sogar ein Laptop war dabei. Und eine blinkende Soundbar (Vorschau). Abgesehen von Kindern, welche mit dem Reichtum Ihrer Eltern protzen wollen: Wer kauft solch überteuerten Schmarl?
    Dachte sich Razer auch und kaufte sich bei 4P ein?
    Vielleicht solltest du dich mal informieren. Razer baut durchaus auch ein paar Topgeräte.

    Die Vorgängermaus von welchem Testsieger besitze ich nochmal?

    vor 2 Jahren
    no need no flag olulz

    Schön, wenn man den direkten Vorgänger vom Testsieger bereits besitzt.
    Auffällig / verdächtig finde ich, dass sehr viel Razerhardware getestet und vorgestellt wird. Sogar ein Laptop war dabei. Und eine blinkende Soundbar (Vorschau). Abgesehen von Kindern, welche mit dem Reichtum Ihrer Eltern protzen wollen: Wer kauft solch überteuerten Schmarl?
    Dachte sich Razer auch und kaufte sich bei 4P ein?
    Vielleicht solltest du dich mal informieren. Razer baut durchaus auch ein paar Topgeräte.

    vor 2 Jahren
    Pentanicks

    Schön, wenn man den direkten Vorgänger vom Testsieger bereits besitzt.
    Auffällig / verdächtig finde ich, dass sehr viel Razerhardware getestet und vorgestellt wird. Sogar ein Laptop war dabei. Und eine blinkende Soundbar (Vorschau). Abgesehen von Kindern, welche mit dem Reichtum Ihrer Eltern protzen wollen: Wer kauft solch überteuerten Schmarl?
    Dachte sich Razer auch und kaufte sich bei 4P ein?

    Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren

    vor 2 Jahren