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Hardware
08.12.2022, Jan Bruns

Special: Hardware

Deutschlands bestes Mobilfunknetz

Rund 30 Jahre nach der Erfindung der mobilen Telefonie und des mobilen Internets sind Sätze wie „Ich war wohl gerade in einem Funkloch“ oder „Der Download stockt wohl gerade“ noch immer an der Tagesordnung. Und wer mit seinem Smartphone nicht nur telefoniert und WhatsAppt, sondern auch im mobilen Netz zocken will, ist einmal mehr auf ein zuverlässiges und geschlossenes Mobilfunknetz angewiesen – beziehungsweise umso frustierter, wenn es mal wieder „nicht da“ ist.

Die Rede ist dabei in Zusammenhang natürlich von schnellen 4G- und 5G-Verbindungen, denn jede Verbindungsleistung darunter ist beim Online-Spielen auf mobilen Endgeräten jenseits von simplen Casual Games indiskutabel. Das Zünglein an der Bandbreiten-Waage ist oft der Netzbetreiber selbst, doch auch innerhalb eines Netzes sind die Schwankungen je nach Standort teilweise frappieren. Das macht eine generelle Aussage zwar nahezu unmöglich, trotzdem lässt sich mit Hilfe aufwendiger Netztest zumindest eine gute Tendenz ermitteln.

Die Ausrüstung für Messfahrt für den Mobilfunknetz-Test befindet sich in klimatisierten Dachboxen. © zafaco
Um genau das zu liefern, also ein genaueres Bild von der gesamtdeutschen Lage des Mobilfunknetzes, haben IMTEST und 4Players in Zusammenarbeit mit der zafaco GmbH in einem bislang einzigartigen Test die drei großen Mobilfunkanbieter überprüft. Mehrere tausend Kilometer Messfahrten durch Deutschland, Sprachqualitätsmessungen innerhalb und zwischen den Netzen sowie nutzerbasierte Messungen wurden zu einem Gesamtbild zusammengefügt, das zeigt, welcher der drei Netzanbieter – Telekom, Vodafone und Telefónica (O2) – in Deutschland im Mobilfunk zumindest in weiten Teilen die Nase vorn hat.

Mobilfunknetz-Test: Testfahrten, Testmessungen, Nutzerdaten

Während der Messfahrten wurden insgesamt über 120.000 Testverbindungen hergestellt. Die Fahrten verliefen durch 30 große deutsche Städte und entlang gut frequentierter Landstraßen und Autobahnen – das Einzugsgebiet hat dadurch die mobilfunktechnische Lage von etwa 15 Millionen Einwohnern abgedeckt. Ergebnis: Die drei großen Mobilfunknetzbetreiber sind allesamt „gut“. Bis auf die Telekom – die ist sogar „sehr gut“. Warum die Telekom das beste Handynetz bietet, verrät der Blick auf die Details.

Der Mobilfunknetz-Test von IMTEST und 4Players beruht auf einer bislang so noch nicht durchgeführten Kombination mehrerer Erfassungsebenen. Damit lässt sich bestmöglich sowohl die Leistungsfähigkeit der Handynetze als auch das reale Nutzererlebnis abbilden. Die drei Test-Ebenen lassen sich in fünf Dimensionen weiter aufschlüsseln: Messfahrten durch ganz Deutschland Fünf Wochen lang legten Tester von Zafaco mehr als 8.000 Kilometer zurück.

Das beste Handynetz in fünf Test-Dimensionen ermittelt

Die Karte der Verfügbarkeit aller Mobilfunknetze bis 5G zeigt Lücken, sobald man sehr weit ins Detail geht. Teilweise entstehen die Flecken aber auch, wenn in sehr abgelegenen Gebieten keine Messdaten vorliegen. © zafaco
Die dabei hergestellten über 120.000 Testverbindungen wurden dann in den vier Kategorien Sprache, Daten, Surfen und Streaming mit insgesamt 27 Parametern bewertet. Verbindungen zwischen Mobilfunk und Festnetz Die gängigen Mobilfunktests berücksichtigen nur mobile Sprachverbindungen innerhalb eines Funknetzes. IMTEST und zafaco sind weiter gegangen: In rund 80.000 Testverbindungen zwischen deutschlandweit verteilten Mobilfunk- und Festnetzanschlüssen untersuchten die Tester die Sprachqualität bei Anrufen zwischen Mobil- und Festnetz – und zwar in beide Richtungen. Ist das relevant? Absolut, denn fast ein Viertel (etwa 23 Prozent) aller Gesprächsminuten wurden 2021 bei abgehenden Verbindungen vom Mobil- ins Festnetz geleitet. In umgekehrter Richtung waren es noch 10 Prozent.

Auch für diesen Punkt gilt: Anders als bei den meisten anderen Mobilfunknetz-Tests haben die Experten von zafaco die Qualität von mobilen Telefonverbindungen sowohl zwischen verschiedenen Netzbetreibern als auch innerhalb eines Mobilfunknetzes bewertet. Etwa 50.000 Testverbindungen wurden auf diese Weise nach 21 Kriterien bewertet. Übertragungsgeschwindigkeit In das Endergebniss flossen zudem die nutzerbasierten Auswertungen der Breitbandmessung im Auftrag der Bundesnetzagentur ein.

Messungen zwischen den Mobilfunkbetreibern

Die Auswertung der Netzverfügbarkeit zeigt ein klares Bild: Während in großen Städten (rechts im Bild) und auf Autobahnen der Anteil von 5G sehr hoch ist, nimmt dieser außerhalb ab. © zafaco
Sie geben Auskunft darüber, ob und in welchem Maße die von den Netzbetreibern versprochenen Übertragungsgeschwindigkeiten tatsächlich erreicht werden. Netzverfügbarkeit Die letzte Testdimension ist vermutlich die plakativste und ebenfalls nutzerbasiert: die Daten zur Netzverfügbarkeit. Die „Funkloch-App“ gibt es unter www.breitbandmessung.de und mit ihr lässt sich feststellen, wie hoch der Anteil an Funklöchern und wie hoch die Verfügbarkeit der schnellen 4G- und 5G-Netze sind. Seit Oktober 2018 wurden bereits 450 Millionen Messpunkte ausgewertet. Für diesen Test wurden die Ergebnisse von Juli 2021 bis Juli 2022 herangeszogen – insgesamt über 100 Millionen Messpunkten herangezogen. Mehr Details zum Testverfahren stehen in diesem Artikel .

Testfahrten: Daten- und Sprache im Mobilfunk

Auf den Testfahrten wurden gleichermaßen Daten- wie Sprachdienste überprüft. Als Testgeräte dienten Smartphones von Samsung mit aktuellsten verfügbaren Firmware der jeweiligen Netzbetreiber, um auch den Einsatz von 5G zu ermöglichen, wann und wo immer das Netz verfügbar war. Die Prüfung der Sprachdienste, ebenfalls mit Samsung-Smartphones, sowie die qualitative Bewertung erfolgte beidseitig auf Basis eines speziellen Algorithmus.

Schaut man auf die nackten Zahlen (siehe Tabelle), sieht es gar nicht so schlecht aus: Fehlerraten beim Aufbau von Sprachverbindungen bewegen sich in einem minimalen Bereich 0,36 (Telefónica) und 0,6 Prozent (Vodafone), Sprachqualität und Verbindungsaufbauzeiten sind bei allen sehr gut beziehungsweise sehr kurz. Bei der mobilen Datenübertragung ist die Lage eine andere.

Teil des Mobilfunknetz-Tests waren Nutzer-Messungen der realen Internetgeschwindigkeit. © Zafaco
Betrachtet man die reine Geschwindigkeit, konnte nur die Telekom richtig punkten. Ähnlich sieht es aus - nur nicht ganz so auffällig -, wenn man sich die mobilen Verbindungen beim Surfen oder beim Video-Streaming anschaut: Die Fehlerraten sind niedrig, aber bei der Geschwindigkeit hapert es bei einigen.

Mobile Daten in Handynetzen? Eher Feldweg statt Autobahn

Kurzum: Mobile Sprachverbindungen sind über die gesamte Messreihe in Deutschland stabil und qualitativ gut. Kandidat Telefónica (O2) hat unterm Strich die besten Ergebnisse erzielt, sehr dicht gefolgt von der Telekom und von Vodafone. Betrachten man nun die Messwerte fürs mobile Internet, lassen sich grob gesprochen folgende Schlüsse ziehen: Übertragungsfehler kommen nur selten vor, dafür ist die Geschwindigkeit oft niedriger als erwartet. Damit bestätigen die Messergebnisse die Alltagserfahrungen vieler Unterwegs-Smartphone-Surfer: Die Daten kommen, nur später als erhofft. Auch im Jahr 2022 ist der Ladebalken also noch ein Thema.

Zu fast einem Viertel (24 Prozent) fließt der zweite Testpunkt in die Testnote ein. Er besteht in einer sogenannten Ende-zu-Ende-Sprachqualitätsmessung. In der Testtabelle wurde dieser Punkt einfach nur „Telefonie“ genannt. Die Messungen für diesen Punkt wurden dauerhaft und ununterbrochen zwischen stationären Messeinheiten von zafaco durchgeführt. Die Standorte dieser stationären Messeinheiten sind über sieben Städte in Deutschland verteilt.

Sprachqualität zwischen den Mobilfunknetzen

Die Test-Festnetzanschlüsse waren über 49 Städte in Deutschland und auf Anbieter mit insgesamt fast 95 Prozent Kundenanteil verteilt. Damit können also auch in den Testmessungen die meisten Szenarien in der Praxis abgedeckt werden. Im Vergleich zu anderen Mobilfunknetz-Tests war dieser Test deutlich umfangreicher, denn bei diesem Test sämtliche Kombinationen untersucht: Mobil zu Festnetz und umgekehrt, sowie innerhalb von Mobilfunknetzen anbieterübergreifend und auch innerhalb eines Netzes.

Die Funkloch-App zeigt detaillierte Infos zu Wegstrecken und den dort verfügbaren Handynetzen. © Zafaco
Die Tabelle verrät, dass die Lage insgesamt gesehen gar nicht so schlecht ist: Vodafone und Telefónica erreichen ein „gut“, während es die Telekom als Gesamt-Testsieger in dieser Disziplin sogar ganz knapp auf ein „sehr gut“ schafft. Das Ergebnis ist das Resultat einer Kombination aus insgesamt 35 Einzelkriterien, in denen neben der reinen Sprachqualität auch Verbindungsaufbauzeiten und die Sprachlaufzeit (die Verzögerung, mit der die Stimme beim Empfänger ankommt) eine Rolle spielen.

Sehr gute Sprachqualität im Handynetz

Der Blick auf die Teilergebnisse überrascht nicht wirklich: Innerhalb des gleichen mobilen Netzes sind die Noten bei allen Kandidaten am besten, bei Betrachtung der Verbindungen zwischen Mobil- und Festnetz am schwächsten. Hier ist noch Luft nach oben. Die Telekom hat hier mit Abstand die besten Ergebnisse erzielt, gefolgt von Vodafone und knapp dahinter die Telefónica. Wirft man einen Blick auf die Verbindungen verschiedenen mobilen Handynetzen, hatte Vodafone mit einem knappen „sehr gut“ die Nase vorn.

Ein Check der Netzverfügbarkeit bei den Netzbetreibern bildet den krönenden Abschluss des Mobilfunknetz-Tests. Die Daten für diese Auswertung wurden wie bei der Breitbandmessung von den Nutzern selbst erhoben. Dafür stellt zafaco im Auftrag der Bundesnetzagentur auf der Internetseite www.breitbandmessung.de die „Funkloch-App“ für Android- und Apple-Geräte zur Verfügung.

Mobilfunknetze (fast) immer verfügbar

Beim Start der App wird ermittelt, ob man sich gerade in einem 2G, 4G, 5G-Netz oder gar in einem Funkloch aufhält. Für die Benotung spielte der Anteil der Messungen eine Rolle, die im schnellen 4G/5G-Netz stattfanden – wenn sie nicht „kein Netz“ hatten. Überraschend vielleicht für einige: Insgesamt gesehen sieht es bei allen Testkandidaten ziemlich gut aus. Die „ohne Empfang“-Quote liegt durchweg bei nur 0,5 Prozent. Absolut betrachtet das aber auch: bei tausend Mobilfunkverbindungen sin fünf ohne Empfang. Für diese fünf ist die erfreulich niedrige Zahl kein Trost, den sie haben eben zu 100 Prozent keinen Empfang. Bleibt zu hoffen, dass diese Lücke bald geschlossen wird.

Auch für den Zugang zum 4G- und 5G-Netz gilt das gleiche, allerdings noch etwas krasser: Keiner der Netzanbieter rutscht beim Anteil unter 90 Prozent. Testsieger Telekom liegt mit einem knappen 93-Prozent-Anteil vorne. Soweit die gute Nachricht. Tatsache ist aber auch, dass messstatistisch betrachtet immer noch 7 bis 10 Prozent im lahmen 2G-Netz herumdümpeln. Hier darf gerne noch die ein oder andere Schippe draufgelegt werden.

Tesieger ist die Telekom mit der Note Sehr Gut (1,4).
Das zuverlässigste und qualitativ beste Mobilfunknetz deutschlandweit bietet die Telekom. Aber auch Telefonica und Vodafone erzielten gute Gesamtergebnisse. Mit Blick auf die detaillierten Resultate der einzelnen Testbereiche waren sie teilweise sogar besser, überzeugte der Testsieger also nicht in jeder Disziplin als bestes Mobilfunknetz. Betrachtet man die reine Sprachqualität zwischen verschiedenen Netzen, schnitt Vodafone am besten ab. Insgesamt lässt sich sagen: Die Qualität der Mobilfunknetze steigert sich von Jahr zu Jahr, aber wie fast überall gilt auch hier: Es ist noch Luft nach oben, und zwar vor allem im Bereich der Geschwindigkeiten des mobilen Internets.

Fazit

 
Kommentare
Eisenherz

Mittlerweile kommt man auch mit dem "Billignetz" von Telefonica/O2 sehr gut durchs Leben, da gerade in den letzten 5 Jahren die 4G-Reichweite stark ausgebaut wurde. So extrem wie früher, sind die Unterschiede dieser Tage beileibe nicht mehr.

vor einem Jahr
Der_Pazifist

in der gegend in der ich hier wohne ist das netz der telekom das beste.
Du wohnst also in Deutschland?
Deutschland in der nähe von Köln??

vor einem Jahr
StarTrekTNG

Die Telekom hat halt hier bei uns eine sehr gute Qualität, aber das ist ja allgemeint bakannt. Kostet zwar etwas mehr, aber wir sind es uns wert. Viele Punkte werden in dem Test ja angesprochen, warum andere Provider teils unterlegen sind. Aber zu denen muss man ja nicht gehen. Dazu sind Vergleichstabellen ja da. Niemand kann später behaupten, dass er nichts gewusst hätte.

vor einem Jahr
PW:1234

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Reparierte dies für dich.
So, jetzt passt es.

vor einem Jahr
Sir Richfield

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vor einem Jahr