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19.12.2022, Arnel Mickley

Special: Hardware

Gaming-Monitore im Vergleichstest

Bei vielen PC-Spieler dürfte er auf dem Wunschzettel stehen: Ein Gaming-Monitor. Aber was genau macht einen guten Spiele-Monitor aus? Und was macht er besser als ein günstiger Bildschirm fürs Büro oder der heimische Fernseher? Unser Vergleichstest gibt mit einem breiten Testfeld die Antwort!

Aktuelle Smart-TVs passen eigentlich recht gut zu den Ansprüchen eines PC-Spielers. Aber nicht jeder will seinen Gaming-PC im Wohnzimmer parken, und für eine zweite Glotze ist im „Arbeitszimmer“ kein Platz mehr. Außerdem kann ein Fernseher nicht die gleiche Kombination aus niedriger Reaktionszeit und hoher Bildwiederholrate bieten wie ein Gaming-Monitor. Neuere Smart-TVs bieten zwar 120 Hertz (Hz) Bildwiederholrate – ein Traum für Konsoleros – da fängt für viele PC-Zocker der Spaß aber gerade erst an. Gerade wenn es in wettbewerbsorientierten Shootern wie Call of Duty – Modern Warfare II oder dem Klassiker CS:GO um Millisekunden geht, kann der eigene Monitor eigentlich nicht fix genug sein.

Reiner Luxus oder echter Spielspaß-Mehrwert? Gaming-Monitore im Vergleichstest

Auch ein guter Büro-Bildschirm ist nicht unbedingt eine Alternative zum Gaming-Monitor, da fürs Arbeiten andere Prioritäten gesetzt werden. Die Bildwiederholrate liegt meist bei 60 Hz, völlig ausreichend, um Excel- oder Word-Fenster flüssig verschieben zu können. Fürs Spielen genügt das aber nicht. Hohe Farbtreue und Farbraumabdeckung sind wichtig für Bildbearbeitung und mögen für Fotografen oder Grafiker eine große Rolle spielen, treten aber in den Hintergrund, wenn man sich in Spiele wie NFS: Unbound oder The Callisto Protocol vertieft.

Im Test treten fünf Kandidaten von BenQ, AOC, Medion und Dell gegeneinander an. Schon auf den ersten Blick unterscheiden sich die Geräte teils stark, ihnen gemein ist aber eine schnelle Reaktionszeit, eine Bildwiederholrate von mindestens 120 Hz und die Integration von gamingspezifischen Extras wie etwa verschiedene Farbprofile für unterschiedliche Spielegenres oder ein einblendbares Fadenkreuz.

Unterschiedliche Philosophien

Auffällig anders sind der Dell Alienware AW3423DW und der AOC AGON AG493UCX

Ein ganz schöner Brummer: der AOC AGON AG493UCX füllt den ganzen Schreibtisch - und bietet einen großen Blickwinkel.
. Beide Monitore sind so genannte Ultra Wide Bildschirme. Dieser Geräte verabschieden sich vom klassischen Seitenverhältnis 16:9 zu Gunsten eines noch breiteren Bildes. 21:9 (beim Alienware) oder gar 32:9 (beim AGON) sind hier das neue Maß der Dinge. Im Büro ersetzt so ein einzelner Monitor zwei Bildschirme im Standardformat. Viel wichtiger für Spieler ist aber die Immersion, also das Gefühl sich tatsächlich im Spiel zu befinden, die ein Ultra Wide Display bieten kann. Unterstützt wird das zusätzlich noch dadurch, dass Ultra Wide Monitore curved, also gekrümmt, sind. Die Krümmung soll dafür sorgen, dass der Betrachtungsabstand zur Monitorebene auch an den Rändern der gleiche ist wie in der Monitormitte. Zusätzlich sitzt man beim Spielen gefühlt tatsächlich mehr im Spiel statt davor.

Die anderen drei getesteten Gaming-Bildschirme im Format 16:9 sehen dagegen ziemlich normal aus. Hier liegt der Unterschied in Detail: Alle Geräte 32 Zoll Diagonale, aber nur Medion nutzt beim Erazer Spectator X10 (MD 22094) ein günstigeres 165 Hz QHD-Panel mit 2.560 x 1.440 Pixeln. Der BenQ Mobiuz EX3210U und der AOC AGON AG324UX setzen im Gegensatz dazu beide auf ein hochauflösendes 144 Hz UHD-Display mit 3.840 x 2.160 Pixeln.

Der AOC Agon AG324UX kann in allen Bereichen überzeugen.
In den technischen Daten gleichen sich die beiden Vertreter der 4k-Fraktion: Bide bieten neben der hohen Auflösung bei einer Diagonale von 32 Zoll auch 144 Hertz (Hz) Bildwiederholrate. Auch bei den Anschlüssen setzten beide Geräte auf eine Kombination von zwei HDMI 2.1 und einer DisplayPort 1.4 Buchse. Beide Monitore haben ein USB-Hub an Bord, allerdings hat der AOC hier beim Funktionsumfang die Nase vorn: Zusätzlich zu den üblichen USB 3 Typ A Buchsen hat er noch eine Typ C Buchse, die zusätzlich auch Power Delivery beherrscht. So kann ein geeignetes Notebook über ein Typ C Kabel ein DisplayPort-Signal an den Monitor liefern und wird gleichzeitig über die gleiche Verbindung mit bis zu 90 Watt (W) geladen.

Scharfes Bild in 4k: Testsieger AOC Agon AG324UX vs BenQ Mobiuz EX3210U

Die Ergebnisse in den technischen Messungen beider Monitore legen nahe, dass die verbauten Panels vom gleichen Hersteller stammen. Dank der verwendeten IPS-Technik erreichen beide Displays Bestnoten im Kontrast. Auch bei der maximalen Helligkeit herrscht nahezu Gleichstand, 296 cd/m2 (Candela pro Quadratmeter) beim AOC und 303 cd/m2 beim BenQ sind gute Werte. Bei der Reaktionszeit können beide mit sehr guten Werten um 4 ms (Millisekunden) punkten, Farben stellen beide Geräte recht gut dar. Beide Monitore beherrschen FreeSync.

Bei der Bedienung setzen beide Hersteller auf einen Joystick an der Rückseite des Geräts, mit dem man sich durch die doch recht umfangreichen Bildschirmmenüs navigiert. Irritierend: Der Joystick am AOC-Monitor hat eine dreieckige Abdeckung, lässt sich aber klassisch in vier Richtungen bedienen (hoch, runter, links, rechts), das sorgt immer mal wieder für leichte Verwirrung. BenQ legt dem Mobiuz EX3210U noch eine Fernbedienung bei.

Darf’s ein bisschen mehr (Breite) sein? Dell Alienware AW3423DW
Der Alienware AW3423DW von Dell hat eine stylische Rückansicht. Aber auch das Display kann überzeugen.
und AOC AGON AG493UCX

Schon Dells Alienware Ultra Wide Monitor ist ein eindrucksvoller Anblick auf dem Schreibtisch, allerdings verblasst er gegenüber den schieren Ausmaßen des AOC AGON AG493UCX. Seine 49 Zoll Diagonale klingen erstmal gar nicht so groß, immerhin liegen aktuell beliebte Smart-TVs mit 55 Zoll oder 65 Zoll noch ein ganzes Stück darüber. Was dabei aber gern vergessen wird: Im Gegensatz zu einem Fernseher steht ein Monitor wesentlich näher am Betrachter. Schon beim Auspacken wird klar: Der AOC ist riesig. Zusätzlich zur Breite von fast 120 cm (Zentimetern) sorgt die Krümmung des Bildschirms dafür, dass er auch in der Tiefe viel Platz braucht. Ein dementsprechend großer Tisch sollte also vorhanden sein – und gern auch eine zweite Person, die beim Aufbau hilft.

Der AOC AGON AG493UCX setzt als einziger Bildschirm im Test auf ein VA-Panel. Das rächt sich vor allem bei der Reaktionszeit: 14,4 ms sind der schwächste Wert im Testfeld. Die Bildwiederholrate von 120 Hz fällt ebenfalls niedriger aus als bei den anderen Testkandidaten. Bei den anderen Testpunkten gibt sich der AOC aber keine Blößen: gute Farbtreue, sehr guter Kontrast und eine maximale Helligkeit von gemessenen 528 cd/m2 zeichnen das Display aus. Da die beiden HDMI-Anschüsse nur dem 2.0 Standard entsprechen, sollte man nach Möglichkeit seinen PC über den DisplayPort 1.4 anschließen. Ein USB-Hub ist ebenfalls mit an Bord, neben drei USB 3.0 Typ A Anschlüssen ist noch ein Typ C Anschluss mit DisplayPort-Unterstützung und Power Delivery bis 65 W vorhanden. Auch auf AMD FreeSync muss nicht verzichtet werden.

Dell zeigt mit dem Alienware AW3423DW, was mit neuester Displaytechnik möglich ist und setzt auf ein bisher für Gaming-Monitore kaum verwendetes Ultra Wide Panel mit Quantum Dot OLED (QLED) Technik. Das 34 Zoll große Display mit einem Seitenverhältnis von 21:9 und einer Auflösung von 3.440 x 1.440 Pixeln besticht mit brillanten Farben im Sichttest und der höchsten Farbtreue im Testfeld. Damit ist es eine klare Empfehlung für Bildbearbeitung und ähnliche Anwendungen. Aber auch Gamer kommen nicht zu kurz: Sehr hoher Kontrast und die sehr hohe maximale Helligkeit sorgen für Durchblick, auch wenn die Sichtverhältnisse im Spiel schwierig werden. Dazu kommt noch eine Bildwiederholrate von 175 Hz und als Sahnehäubchen Nvidia G-Sync Ultimate. Nur bei der Reaktionszeit besteht noch Verbesserungsbedarf: Die gemessenen 10,4 ms sind zwar nicht schlecht, dennoch zu langsam, um im Testfeld vorne mithalten zu können. Zu den zwei HDMI 2.0 Anschlüssen und einer DisplayPort 1.4 Buchse gesellt sich ein USB-Hub mit vier USB 3.0 Typ Anschlüssen, leider fehlt die Möglichkeit, ein Gerät per Typ C anzuschließen und gleichzeitig zu laden. Beim Verbrauch leistet sich der Alienware einen weiteren Patzer: Im Standby wurde ein Verbrauch von immer noch 11,4 W gemessen. Außerdem säuselt ein Lüfter im Gehäuse vor sich hin, was aber nur in einer sehr stillen Umgebung auffällt.

Aufgeräumter Anschlussbereich: Der Medion Erazer Spectator X10 liefert mit zweimal HDMI und einmal Displayport was man braucht. Mehr nicht.
Im Vergleich zu den gerade vorgestellten Technik-Bombern wirkt der Erazer Spectator geradezu wie eine graue Maus. Dabei bietet er ein durchaus ausgewogenes Gesamtpaket. Das Display löst zwar nur in 2.560 x 1.440 Pixeln auf, in den für Gamer wichtigen Diszplinen Reaktionszeit (4,7 ms) und Bildwiederholrate (165 Hz) gibt er sich aber keine Blöße. Auch bei Kontrast und Farbtreue gibt es nichts zu meckern. Mit zwei HDMI 2.0 Buchsen und einem DisplayPort 1.4 Anschluss ist der Monitor klassentypisch ausgestattet, auf ein eingebautes USB-Hub wurde verzichtet. Auch die Bedienung ist einfach gehalten und nutzt mehrere Drucktasten, die sich etwas unkomfortabel unten am Bildschirmgehäuse befinden.

Der Vernünftige: Preis-Leistungs-Sieger Medion Erazer Spectator X10 (MD 22094)

AOC kann mit dem AGON AG324UX den Testsieg erringen.
Wer auf der Suche nach einem neuen Gaming Monitor ist, hat mehr denn je die Qual der Wahl. Dank neuen Techniken wie Nvidias Deep Learning Super Sampling (DLSS) oder AMDs FidelityFX Super Resolution (FSR) wird es einfacher, Spiele in hohen Auflösungen mit hohen Bildraten zu spielen. Die Monitorhersteller tragen dieser Entwicklung Rechnung und setzen vermehrt auf hochauflösende Displays mit Bildwiederholraten jenseits der 120 Hz. Der Testsieger AOC AGON AG324UX ist genauso ein Monitor: 144 Hz UHD Display und leichte Vorteile bei Ergonomie und Ausstattung sichern ihm den ersten Platz, knapp gefolgt von BenQs sehr ähnlich konzipierten Mobiuz EX3210U UHD-Monitor. Dell schickt mit dem Alienware AW3423DW einen technisch sehr interessanten Bildschirm ins Rennen. In vielen Punkten ist der QLED-Monitor ein echtes Premiumprodukt, der mühelos den Spagat zwischen Office- und Gaming-Monitor schafft. Leider ist auch der Preis absolut Premium und die ein oder andere Kleinigkeit verhindert eine bessere Platzierung.

Fazit

Preis-Leistungs-Sieger ist Medion mit dem Erazer Spectator X10.
Auf dem vierten Platz findet sich der Preis-Leistungssieger von Medion wieder. Das Panel mit der niedrigsten Auflösung und der Verzicht auf Extras machen den günstigen Preis möglich. Dennoch: Man vermisst eigentlich nichts. Bleibt nur die Frage, warum man bei einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixeln nicht lieber zu einem 27 Zoll Monitor greift. Das würde zu einer höheren Pixeldichte und damit zu einem besseren Bild bei wenig Betrachtungsabstand führen. Das Schlusslicht, allerdings auf sehr hohem Niveau, ist der AOC AGON AG493UCX. Das verwendete VA-Panel kann im Testfeld einfach nicht mithalten. Der große Vorteil des 32:9 Formats ist aber die riesige Bildschirmfläche, die zusammen mit der starken Krümmung den Spieler gefühlt mitten im Geschehen platziert.

 
Kommentare
sue181

Hab ja sogar den Alienware Monitor auf dem Schirm gehabt obwohl ich nicht so der Fan bin,aber laut Computer Base hat der doch ein paar Macken die teils für mich ein No Go sind.

Hat da noch jemand evtl. alternativen.wichtig ist halt 4k,OLED und 144hz.
gibts noch nicht! ich warte auf exakt das!

vor einem Jahr
sue181

bei mir wird es ein 32-34" 4K OLED mit miniumum 120hz. mine aktueller WQHD 27"er vom LG hat die optimale pixeldichte für meine augen. OLED und zwar WOLED ist pflicht - da brenne ich auch gerne den desktop ein. mir egal - das bild is bei meine LG-TV so ne wucht aber auch die 42er LG-TVs haben eben ihre nachteile und die pixeldichte reicht mir hier nicht sonst stünde son teil längst auf dem schreibtisch. mehr als 1000€ werde ich sicher auch nicht ausgeben - da ich ne 3080Ti habe werden 4K ohnehin schwierig - also kann ich gerne noch etwas warten...

Zuletzt bearbeitet vor einem Jahr

vor einem Jahr