Der Super Mario Bros. Film - Special, , Switch
30 Jahre sind seit dem Release von Super Mario Bros. (1993) vergangen, doch auch Illumination Entertainment (Minions, Pets, Ich – einfach unverbesserlich) entschied sich dazu, Mario und Luigis Reise für den neuen Film dort zu starten, wo sie hingehören: Brooklyn, New York. Obwohl sie gerade ihr ganzes Erspartes für einen witzigen Werbespot ausgegeben haben, läuft ihr Klempner-Business einfach nicht. In ihrer Stamm-Pizzeria macht sich Gegenspieler Spike gehörig über sie lustig und Fans der frühen Mario-Spiele werden mit der ersten Easter-Egg-Welle überschüttet: Denn der fiese Kerl ist natürlich Gegenspieler Foreman Spike aus Vs. Wrecking Crew , das 1987 auch hierzulande auf dem NES erschien. Und um das Retro-Duo perfekt zu machen, sieht man wie ein kleiner schnauzbärtiger Mann Donkey Kong von 1981 am Arcade-Automaten zockt. Dabei handelt es sich natürlich um den ersten Mario, der damals noch teilweise „Jumpman“ genannt wurde.
No sleep till Brooklyn!
Die Retrofans kommen also schon im Einstieg auf ihre Kosten und auch im Verlauf vergeht fast keine Minute, ohne dass es irgendeine gelungene Anspielung auf die Zahlreichen Mario-Spiele gibt. Der erste Punkt einer guten Videospiel-Umsetzung ist also schon mal erfüllt, man merkt, dass die Macher sich wirklich mit den Inhalten auskennen. Gefährlich wird es jedoch, wenn man es damit übertreibt und nur eine Aneinanderreihung von „das kenne ich aus den Spielen“-Momenten inszeniert. Doch in diese Falle tappt der Super Mario Bros. Film ganz und gar nicht.
Wenn Spiel und Film perfekt verschmelzen
In einem ersten magischen Moment überqueren die beiden auf ihrem Weg zu einem Klempner-Job eine Baustelle. Doch plötzlich wechselt die Kameraperspektive und es sieht so aus, als würden die beiden sich wie im Sidescroller von links nach rechts bewegen und über Hindernisse hüpfen. Der Super Mario Bros Film ist voll mit diesen teils unfassbar komischen Überraschungen, Anspielungen und einigen wenn auch wenigen frischen Ideen. Ohne zu viel vorwegzunehmen: Als die Charaktere sich später ein Gefährt wie in Mario Kart zusammenstellen müssen, lachte der ganze Kinosaal und auch Luigis Flucht in einem an Luigi’s Mansion erinnernden Gruselwald gehörte zu meinen Highlights.
Die Elemente aus dem Spiel wurden also sinnvoll in die Filmwelt integriert, somit können wir auch hinter die zweite Regel einer guten Videospiel-Verfilmung einen Haken setzen. Doch wie sieht es mit der Geschichte aus? Die ist im Mario-Franchise zugegebenermaßen etwas dünn, auch wenn mich einige in den Kommentaren sicher gleich eines Besseren belehren werden.
König Bowser Koopa will doch nur geliebt werden
Nach ihrem Klempner-Flop werden Mario und Luigi plötzlich durch eine unterirdische Röhre in die magische „Super Mario“-Welt gezogen und dabei leider voneinander getrennt. Luigi landet in Bowsers Gefilden voller Dunkelheit und Lava, Mario im Pilz-Königreich, wo er von Prinzessin Peach etwas im Hüpfen trainiert wird. Angelehnt an Super Mario Odyssey will Bowser die liebreizende Prinzessin heiraten. Da er droht das gesamte Pilz-Königreich zu zerstören, wenn sie seinem Wunsch nicht nachgibt, betritt sie zusammen mit dem Schatzsucher-Toad das dämonische Luftschiff. Doch zum Glück gibt es da noch Cranky Kong und seine starke Affen-Armee, die der Truppe, nach einem sehr unterhaltsamen Duell zwischen Mario und Donkey Kong, unter die Arme greifen.
Der für die Filme von Illumination Entertainment typische Look erweckt die Welt mit seinen strahlenden Farben, großen Kulleraugen und haarigen Schnäuzern gelungen zum Leben. Natürlich wurde sich hier bei allem ebenfalls sehr genau an die Vorlage gehalten und anders als beispielsweise bei Meisterdetektiv Pikachu (zum Special) gibt es kaum eigene künstlerische Freiheiten. Ich gehe aber stark davon aus, dass Nintendo hier sowieso den Riegel vorgeschoben hätte.
Sprachausgabe die auch auf Deutsch überzeugt
Austoben konnten sich die Macher wiederum beim großen Novum, der Sprachausgabe. Zwar ist auch Charles Martinet mit seinen „JA HU“ und „itsa ME“ mit von der Partie, doch Mario, Luigi, Bowser, Peach, Toad und die Affenbande haben alle neue, aus den Spielen unbekannte Stimmen bekommen. So sehr ich sonst als Oton-Fanatikerin bekannt bin, muss ich sagen, dass die deutschen Synchronsprecher hier einen wirklich fantastischen Job leisten.
Wenn ihr also über Ostern neben der Eiersuche und der Schlemmerei etwas Zeit findet, kann ich euch den Super Mario Bros Film nur dringend ans Herz legen. Alle drei goldenen Regeln für eine gelungene Videospielverfilmung wurden hier gemeistert. Ich habe die gesamte angenehm kurzweilige Laufzeit von 92 Minuten mit einem breiten Lächeln dagesessen und gehe morgen direkt ein zweites Mal rein.