Allgemein: Spiele - Schlecht fürs Hirn?

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31.12.2007 12:43, Julian Dasgupta

Spiele - Schlecht fürs Hirn?

Spiele und ihre Auswirkungen auf die konsumierenden Personen - ein ebenso oft wie kontrovers diskutiertes Thema, das ein breites Meinungsspektrum bietet. In der psychatrischen Abteilung einer Klinik in Taipeh versuchte man beispielsweise Rückschlüsse über konkrete Effekte des Spielens zu finden . Zu diesem Zweck wurde die Durchblutung des Gehirns der Spieler vor und nach einer 30-minütigen Spielesession gemessen.

Den Ergebnissen der Studie zufolge konnte bei den 30 Teilnehmern (allesamt 25 Jahre alt) eine Verringerung der Blutzirkulation besonders im Bereich des Vorderhirns (Frontallappen) und einem daran angrenzenden Teil festgestellt werden. Der Effekt war stärker, wenn gewaltlastige Titel gespielt wurden. Jener Bereich spielt u.a. beim Denken, Sprechen, der Entscheidungsfindung und der Kontrolle von Impulsen eine Rolle; auch der Teil der für die Abstimmung der emotionalen Reaktionen zuständig ist, könnte dadurch betroffen sein.

Zwar gibt es noch keine direkten Nachweis, die Forscher mutmaßen jedoch, dass sich dauerhaftes Spielen langfristig negativ auf den Frontallappen auswirken könnte. Personen mit Schäden im Vorderhirnbereich haben oft Schwierigkeiten dabei, ihre Emotionen zu kontrollieren und sind so beispielsweise anfällig für starke Gefühlsschwankungen. Auch bei Menschen, die unter Schizophrenie oder Depressionen leiden, sei die Blutzirkulation im Frontallappen deutlich niedriger.