Vanguard: Saga of Heroes: Vanguard: Ex-Entwickler lästert

Vanguard: Saga of Heroes
06.01.2008 11:23, Julian Dasgupta

Vanguard: Ex-Entwickler lästert

In einer Forenpost blickt Vincent Napoli zurück auf die Produktion von Vanguard: Saga of Heroes (ab 4,40€ bei kaufen) ; allzu viel Positives hat der ehemalige Mitarbeiter von Sigil Games dabei nicht in Erinnerung behalten.

So habe Brad McQuaid, Chef und Aushängeschild von Sigil, in den entscheidenden Jahren kaum noch irgendwas mit der Entwicklung Vanguards zu tun gehabt. Vielmehr, so Napoli, sei der einstige EverQuest-Designer abhängig von Medikamenten gewesen und habe sogar probiert, diese von anderen Mitarbeitern zu bekommen.

Auch die Lead-Designer hätten nicht viel zum Projekt beigetragen und wären irgendwann, bis auf eine Ausnahme, gefeuert worden. Ebenfalls wenig ins das Projekt involviert sei Sony gewesen. Deren einzige wirkliche Leistung sei es, die Entwicklung des Spiels durch Geld am Leben erhalten zu haben.

Die damaligen Angestellten des Teams seien auch sehr verwundert darüber gewesen, dass Sony Online Entertainment schließlich Sigil Games aufkaufte. John Smedley und seine Mannen hätten keine Ahnung von dem gehabt, was man sich da ins Haus geholt hatte. Später hätten sie sich dann darüber aufgeregt.

Dave Gilbertson, der im Lauf der Zeit McQaids Position im Team übernahm, habe vielen Mitarbeitern aufgrund der ständigen Überstunden eine Gehaltserhöhung in Aussicht gestellt, welche freilich nie verwirklicht wurde. Auch habe er keinerlei Ahnung von Spielen gehabt.

Rückblickend sei das 40 Mio. Dollar schwere Projekt fast ausschließlich von Amateuren entwickelt worden, die kaum oder keine Erfahrung in der Branche hatten. Das Spiel in seiner finalen Form sei das Ergebnis von einem Jahr Arbeit eines Teams mit Leuten die "null Erfahrung hatten." Ein Jahr vor Release habe es noch keine einzige Quest gegeben - das dafür benötigte Tool gab es damals noch nicht.

Der Zustand des Spiels sei letztendlich enttäuschender für die Entwickler gewesen als für die Käufer, führt Napoli weiter aus. Als er bei Sigil angenommen wurde, hatte er sich darauf gefreut, mit einem erfahrenen Leuten an einem Spiel arbeiten zu können, von ihnen zu lernen. Stattdessen hätten er und andere Neulinge ein Projekt retten müssen, dessen Produktion quasi schon zweimal eingestellt worden war.