Allgemein: Gebrauchtspiele: Pro & Kontra

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16.01.2008 00:02, Julian Dasgupta

Gebrauchtspiele: Pro & Kontra

In einer Kolumne geht Colin Campbell auf etwas ein, das seiner Meinung nach ein Problem für die Hersteller darstellt: Gebrauchtspiele. Der Einschätzung des Next Generation-Chefredakteurs zufolge gehen Publishern und Entwicklern so pro Jahr bis zu einer Mrd. Dollar durch die Lappen. Den großen Reibach würden Ketten wie Gamestop (zu denen auch EB Games gehört) machen. Dass die Kunden möglicherweise weniger kauffreudig sein könnten, wenn sie ihre alten Spiele nicht mehr verkaufen dürften, lässt er nicht gelten, schließlich würden erfahrene Zocker sowieso preisbewusst einkaufen, auch würden viele Käufer schon direkt zu Gebrauchtspielen greifen - und würden vermutlich zu neuen Spielen tendieren, wenn es keine Alternativen gäbe.

Ganz anderer Meinung ist da hingegen Bill Harris , der auf seinem Blog mit den Herstellern ins Gericht geht. Die seien schließlich mitverantwortlich dafür, dass es überhaupt einen Gebrauchtmarkt gibt. Schließlich hätte man als Kunde auch nicht die Möglichkeit, sein Geld für ein schlechtes Spiel zurückverlangen zu können. (Anm. d. Red.: Nicht in jedem Land gibt es eine gesetzliche Umtauschfrist für Produkte.) Die Spieler würden schließlich das Risiko tragen, etwas für 60 Dollar zu erwerben, das eigentlich nur eine Alpha-Version ist und noch etwas Entwicklungszeit vertragen könnte.

Früher hätte man Spiele innerhalb von 30 Tagen zurückgeben können - und damals hätten Händler wie Gamestop auch kein Geschäft mit Second-Hand-Spielen germacht. Dann aber hätten Publisher durchgesetzt, dass Spiele nur noch im Falle eines defekten Datenträgers zurückgenommen werden müssen. Statt die "Verantwortung für die eigene Gier" zu übernehmen, würde man nun versuchen, die vom Gebrauchthandel profitierenden Firmen zu beschuldigen.

Es gäbe keine Studien, die nachgewiesen hätten, dass gebrauchte Spiele den Verkauf neuer Spiele wirklich beeinträchtigen würden. Vielmehr sei es oft so, dass es dort positive Effekte gebe. Das würden auch die aktuellen Zahlen aufzeigen - 2007 konnten die Hersteller schließlich wieder neue Umsatzrekorde verzeichnen.