J. Lee über Wiimote-Potenzial

Wii
16.01.2008 13:00, Julian Dasgupta

J. Lee über Wiimote-Potenzial

Mit seinen Wii (ab 279,89€ bei kaufen)mote-Tüfteleien wie dem Whiteboard-Ersatz oder der Möglichkeit des Headtrackings hat Johnny Lee in den vergangenen Wochen bereits den einen oder anderen Spieler verblüfft. Gamepro unterhielt sich nun mit dem an der Carnegy Mellon University tätigen Doktoranden über seine Einfälle.

Er sei generell von der Wiimote beeindruckt und Nintendo sehr dankbar, dass man das dem Eingabegerät einfach per Bluetooth ansprechen kann - der Hersteller hätte schließlich auch auf ein eigenes, proprietäres Format setzen können, wie das beispielsweise Microsoft gemacht hat. Ein paar Monate vor der Veröffentlichung des Geräts hätte Lee es für unmöglich gehalten, dass jemand Bluetooth, einen leistungsfähigen Infrarotsensor, einen Lautsprecher, einen Vibrationsmotor und einen Beschleunigungsmesser in ein kleines Gehäuse packt und zu einem solch niedrigen Preis verkauft.

Er habe sich auch das Sixaxis-Pad angesehen, diesem fehle aber die Kamera und aufgrund der Form sei es wesentlich eingeschränkter in Sachen Handhabung als die Wiimote. Für deren Anwendung hat er übrigens noch diverse andere Einfälle im Hinterkopf - es könnte aber durchaus ein paar Monate dauern, bis diese umgesetzt werden, da er derzeit nach einem neuen Job sucht und deswegen ständig Bewerbungsgespräche hat.

Mit Nintendo selbst habe er übrigens, zumindest offiziell, noch nie in Kontakt gestanden; es könnte gar in ihrem besten Interesse sein, seine Erfindungen zu loben oder in sonst einer Form zu kommentieren, so Lee. Die Spieleindustrie neige immer dazu, alles gleich extrem zu hypen. So würden dann Erwartungen geweckt werden, denen man nicht gerecht werden kann. Er kenne aber ein paar Entwickler, die sehr an derartigen Ansätzen interessiert seien. Es könne also durchaus sein, dass irgendwann, "hoffentlich eher früher als später", Wii-Spiele erscheinen, die Features wie das Headtracking unterstützen.

Gefragt, ob es denn eine Sache gebe, die Nintendo an der Technologie verbessern könnte, gibt Lee zu bedenken, dass die meisten Entwickler die derzeitigen Möglichkeiten noch gar nicht vollständig ausreizen. So würde der Beschleunigungsensor meist nur genutzt, um Schüttelbewegungen zu erfassen. Auch könnte man Spiele entwickeln, bei denen ein Spieler mit zwei Wiimotes gleichzeitig hantieren muss.

Er selbst sieht den Sinn seiner Erfindungen darin, andere Leute zu inspirieren. Deren Aufgabe wäre es dann, die Dinge letztendlich für den Kunden nutzbar umzusetzen. Das Headtracking sei beispielsweise softwaretechnisch recht simpel umzusetzen und könnte so durchaus eingebaut werden.