Allgemein: Der 'Zufallserfolg' X-COM

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04.03.2008 15:50, Julian Dasgupta

Der 'Zufallserfolg' X-COM

Die Kollegen vom Escapist werfen einen Blick zurück auf einen Blick zurück auf einen wahren PC-Klassiker: Die X-COM-Serie. Microprose habe seinerzeit nicht so recht gewusst, was man mit mit dem ersten, in hiesigen Gefilden als UFO: Enemy Unknown veröffentlichten Teil eigentlich anfangen sollte und das Spiel eher wenig beworben. Der Publisher hatte ursprünglich ein Spiel im Sinn gehabt, das gameplay-technisch näher an Civilization liegt.

Der initiale Absatz im Heimmarkt (Großbritannien) war dementsprechend mäßig - im Gegensatz zu den Verkäufen im US-Markt. Dort dürfte ein Zufall dem Titel auf die Sprünge geholfen haben: Es erschien zu der Zeit, als X-Files (Akte X) im Fernsehen anlief.

Es folgte binnen kürzester Zeit der Nachfolger, X-COM: Terror from the Deep, der allerdings nicht von Nick und Julian Gollop entwickelt wurde, sondern von Microprose selbst. Rückblickend sei das wohl ein Fehler gewesen, so die Gollop-Brüder, da sich der Titel kaum vom Vorgänger unterschied und die Fans so eher enttäuschte.

Ganz anders bei X-COM: Apocalypse - der dritte Teil wich wiederum zu stark von der Originalformel ab. Im Bewusstsein um den Aufstieg des Echtzeitstrategiegenres versuchten Entwickler und Publisher zusätzlich zum rundenbasierten Modus auch noch eine RTS-Variante umzusetzen. Das Ergebnis: Keiner der beiden Ansätze spielte sich wirklich rund. Auch mit dem Setting und der Art-Direction entfernte man sich zu stark von den Wurzeln der Reihe.

Ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt war der Versuch, Ableger der Serie zu entwickeln. Die Weltraumballerei X-COM: Interceptor erschien zur gleichen Zeit wie Volitions Freespace und war dem Konkurrenten klar unterlegen. Der FPS-Spross: X-COM: Enforcer sei hingegen letztendlich nur fix gemacht worden, um ein Spiel mit der bereits lizenzierten Unreal Engine zu verwirklichlichen. Zwei weitere Spiele, X-COM: Alliance und X-COM: Genesis, waren zuvor bereits eingestampft worden.

Die Erfinder der Serie, Nick und Julian Gollop, arbeiteten nach ihrem Abschied von der Reihe an Laser Squad Nemesis, vor einiger Zeit entwickelte man außerdem das Taktikspiel Rebelstar für Namco. Wer weiter Außerirdische jagen möchte, muss derweil auf Spiele wie ALTAR Interactives UFO-Serie oder das auf der Quake 2 Engine basierende Open Source-Projekt UFO: Alien Invasion zurückgreifen.

Die Rechte an der Marke X-COM waren seinerzeit zusammen mit einer Reihe anderer Lizenzen von Sid Meiers Studio Firaxis aufgekauft worden und ruhen nun nach der Übernahme des Teams durch Take-Two beim Publisher. Das Unternehmen ist auch Eigentümer des ehemals als Irrational Games bekannten Studios, welches zuletzt an BioShock arbeitete. Einigen Gerüchten zufolge werkelt Creative Director Ken Levine - ein ausgewiesener Fanboy der Strategiespielserie - an einem neuen X-COM-Spiel.