Take-Two Interactive: Take-Two: Verzögerungstaktik gegen Übernahme?

Take-Two Interactive
11.06.2008 13:47, Julian Dasgupta

Take-Two: Verzögerungstaktik gegen Übernahme?

Nachdem Electronic Arts verkündet hatte, Take-Two übernehmen zu wollen, hatte sich das US-Kartellamt, die Federal Trade Commission, eingeschaltet und eine so genannte zweite Anfrage gestellt. Sprich: Die Regulatoren lassen Sorgfalt walten angesichts der möglichen Dominanz EAs im Sportsektor nach dem Aufkauf des Konkurrenten. Die FTC verlangt dazu Einsicht in die Geschäftsbücher der beteiligten Parteien, untersucht die allgemeinen Marktbedingen und führt Interviews mit den Mitarbeitern und anderen Branchenvertretern, um sich ein Bild von den Folgen der Übernahme zu verschaffen. Hätte es keinerlei derartige Bedenken gegeben, wäre das OK seitens der FTC wohl innerhalb eines Monats erfolgt.

EA ließ vor Kurzem durchblicken, dass man die Frist für das unterbreitete Kaufangebot nochmals verlängert, um dem Kartellamt mehr Zeit bei der Untersuchung einzuräumen. Auch wolle man bestmöglich mit den Kontrolleuren zusammenarbeiten, hieß es.

Das kann man derzeit vom Übernahmekandidaten selbst nicht behaupten - laut einem Reuters-Report hat mittlerweile ein US-Gericht bei Take-Two angefragt, warum der Publisher denn bisher der Vorladung der FTC nicht gefolgt ist und ihr noch keinen Einblick in die Unterlagen gewährt hat. Zu diesem Zweck wurde nun für den 24. Juni eine Anhörung angesetzt, in der entschieden werden soll, ob das Unternehmen überhaupt dazu verpflichtet ist. Take-Two merkt an: Sollte man sich bis zum Anhörungstermin nicht geeinigt haben, dann wird man sich gegen das Ansinnen des US-Kartellamts zur Wehr setzen.