Take-Two Interactive: Take-Two: Wehrt sich gegen die FTC

Take-Two Interactive
18.06.2008 00:29, Julian Dasgupta

Take-Two: Wehrt sich gegen die FTC

Im Rahmen der angestrebten Übernahme Take-Twos durch Electronic Arts hatte das US-Kartellamt, die Federal Trade Commission, eine genaue Untersuchung angeordnet, gilt es doch zu erörtern, ob sich der Käufer durch den Zukauf eine marktbeherrschende Position verschaffen könnte. Die Regulatoren mussten nun allerdings ein US-Bundesgericht bemühen, welches Take-Two zu einer für den 24. Juni angesetzten Anhörung vorgeladen hat. Der Grund: Laut FTC hat der Übernahmekandidat nicht die angeforderten Daten bereitgestellt.

Take-Two hatte daraufhin angekündigt, sich zur Wehr setzen zu wollen. In einer Stellungnahme äußerten sich Strauss Zenick & Co. nun zu den Vorwürfen. Das bei Gamepolitics vorliegende Dokument ist zwar recht umfangreich, bietet aber einen Einblick in den mit einer Übernahme verbundenen Aufwand.

Das Unternehmen habe bisher bestmöglich mit dem Kartellamt kooperiert, heißt es da. So habe man der FTC Dokumente mit insgesamt nicht weniger als 479.000 Seiten zur Verfügung gestellt. Die ständigen Forderungen seien jedoch unverhältnismäßig und würden nicht mehr wirtschaftlich vertretbar sein. So hätten die Anwälte der Firma bereits jetzt mehr als 3500 Stunden damit zugebracht, die Geschäftsbücher zu durchwühlen, um alle angeforderten Informationen herauszufinden. Man habe nicht weniger als 120.000 Dokumente mit über 1,1 Mio. Seiten durchforsten dürfen - der Spaß habe Take-Two bisher über zwei Mio. Dollar gekostet.

Würde man den Informationshunger der FTC weiterhin im verlangten Maß befriedigen müssen, so wäre mit Kosten von 50.000 Dollar zu rechnen - pro Tag. Das könne man kaum rechtfertigen angesichts der Tatsache, dass Take-Two in den vergangenen zwei Geschäftsjahren insgesamt einen Verlust von 323,3 Mio. Dollar hinnehmen musste.

Der Publisher verweist auf die bisher für die FTC angefertigten Dokumente und führt dann aus, dass man für die neuen Anfragen, die sich besonders auf die Produktion der Sportspiele konzentrieren, laut Schätzungen mehr als zwei Mio. Dokumente mit über 14 Mio. Seiten analysieren müsste. Das dürfte Monate dauern, entsprechende Kosten verursachen und könnte sich auch negativ auf die Produktion der Spiele auswirken.

Take-Two wirft der Behörde Fehlverhalten vor und stellt die Vorgehensweise in Frage. Die FTC sei mit ihren Forderungen deutlich über das Ziel hinausgeschossen. Der Aufwand sei kaum vertretbar, zumal der Publisher sich selbst ja gegen die Übernahme zur Wehr setzt, statt diese anzustreben. Da EA sich bis dato nur etwa acht Prozent der Anteile sichern konnte, sei eine Übernahme unter den derzeitigen Bedingungen außerdem eh recht unwahrscheinlich.