Activision Blizzard: ActiBlizz: Brütale Kürzungen? *Update*

Activision Blizzard
29.07.2008 09:28, Julian Dasgupta

ActiBlizz: Brütale Kürzungen? *Update*

Dass bei Activision Blizzard bald die Axt kreisen dürfte, hatte sich schon vor einiger Zeit angedeutet, gehen Fusionen in der Regel doch mit Stellenkürzungen einher. Am stärksten davon betroffen sein werden wohl die Vivendi Games-Sparten Sierra, Sierra Online und Vivendi Games Mobile. Da Activision das strukturelle Rückgrat des Gesamtunternehmens bilden wird, dürften hier bei Vivendi Games einige Köpfe rollen - einzig Blizzard ist sakrosankt, wie die Geschäftsführung wiederholt betonte. Im Gegensatz zu Sierra & Co. konnten Mike Morhaime & Co. schließlich auch ein deutliches Plus in der Bilanz vorweisen.

Unklar ist derzeit noch, was mit einigen Projekten aus dem Hause Vivendi Games wird. Die Mannen um Robert Kotick gelten nicht unbedingt als risikofreudig verglichen zur früheren Geschäftsführung - und mit Hinblick auf die Profitabilität der Firma wird dem einen oder anderen Spiel das Aus drohen.

Keinerlei Bedenken scheint es bei den Marken Crash Bandicoot, Spyro und Ice Age zu geben, werden diese doch künftig das Activision-Portfolio erweitern, wie der Publisher jetzt verlauten ließ. (Sowohl Activision als auch Blizzard bleiben als separate Labels erhalten.) Ebenfalls übernehmen werde man Prototype sowie ein weiteres, auf einer neuen Marke basierendes Spiel, das bisher noch nicht angekündigt wurde.

Man sei dabei, andere Titel hinsichtlich ihrer Aussichten und Eignung für die langfristige Strategie des Unternehmens zu evaluieren. Auch wolle man ausloten, welche Optionen es für die Spiele gibt, die man nicht selbst vertreiben möchte. Hier gibt es für gewöhnlich zwei Möglichkeiten: Man legt ein Projekt entweder komplett auf Eis, oder tritt es an einen anderen Publisher ab. Der müsste natürlich für die bisher geleistete Arbeit löhnen.

Zu den Spielen, zu denen Activision Blizzard bisher keine Aussagen gemacht hat, gehören u.a. Ghostbusters und Brütal Legend, welches im vergangenen Herbst angekündigt war. Sollte dem Heavy Metal- und Hardrock-lastigen Spiel von Double Fine (Psychonauts) die Massenmarktauglichkeit abgesprochen worden sein, dürfte es zu den Streichkandidaten zählen. Um die Tim Schafer-Produktion war es seit der Enthüllung recht ruhig geworden, auch zur E3 gab es keine Neuigkeiten, da sich Vivendi Games von der Veranstaltung ferngehalten und auf eine alternative Presseveranstaltung im Umfeld der Messe verzichtet hatte. Der Gamedesigner hatte allerdings angemerkt, dass man sich keine Sorgen um das Projekt machen müsse und hoffte darauf, nach der E3 Neuigkeiten präsentieren zu können.

Einschnitte wird es wohl auch bei den internen Teams geben. Die Studiostruktur von Vivendi Games soll den neuen Gegebenheiten entsprechend "angepasst" werden, heißt es da aus der Geschäftsführung. So werde es Umbesetzungen bei Radical Entertainment (Prototype) und High Moon Studios (Das Bourne Komplott) geben. Bei Massive Entertainment (World in Conflict) und Swordfish Studios (Cold Winter) erörtere man momentan noch alle Optionen - "inklusive der Möglichkeit, sie abzustoßen." Das gelte auch für Vivendi Games Mobile und Sierra Online - beide Sparten werden als "nicht-strategisch" erachtet.

Update: Einer Gamespot-Anfrage zufolge werden definitiv nur die genannten fünf Titel über Activision selbst erscheinen. Der Status der folgenden Projekte ist hingegen unklar: Brütal Legend, Ghostbusters, The Chronicles of Riddick: Assault on Dark Athena, Wet, World in Conflict: Soviet Assault, 50 Cent: Blood on the Sand, Leisure Suit Larry Box Office Bust , Zombie Wranglers sowie diverse XBLA-Produktionen. Diese könnten theoretisch auch über das Activision Value-Label erscheinen - das wäre aber zumindest bei den Großproduktionen unwahrscheinlich, da die Sparte für Mid- und Low-Budget-Titel gedacht ist.