Allgemein: GameStop über Digitaldistribution

Allgemein
11.09.2008 02:24, Julian Dasgupta

GameStop über Digitaldistribution

Dank zahlreicher Filialen und eines flotten Wachstums ist GameStop einer der wichtigsten Handelsketten in der Branche. Naturgemäß macht man sich auch dort Gedanken zur zunehmenden Bedeutung digitaler Distributionswege. Das Gros der Einnahmen bei Spieleverkäufen wird nach wie vor im traditionellen Handel erwirtschaftet - und so schnell soll sich das auch nicht ändern, wenn es nach GameStop-Chef Don DeMatteo geht .

Onlinedistribution werde innerhalb der nächsten zehn Jahre keineswegs zum herkömmlichen Handel aufschließen oder diesen gar ersetzen können. Raubkopien würden eine "Todesangst" bei Softwarepublishern auslösen. Und sobald ein Spiel komplett auf einer Festplatte sei, bestehe die Möglichkeit, es für Pirateriezwecke zu verwenden.

Außerdem sei da noch das Problem der Bandbreite. Das sei schon bei heutigen Spielen nicht einfach, bei einem 30 GB-Titel würde der Download aber selbst mit einer guten T1-Verbindung 72 Stunden dauern. DeMatteo orakelt, dass die entsprechende digitale Infrastruktur erst irgendwann im Zeitraum von 2020 bis 2025 gewährleistet sein wird.

Zu guter Letzt sei es eine Mär, dass Publisher Geld sparen würden, wenn sie den normalen Handelsweg umgehen.

"Microsoft und Sony sind die Torwächter bei ihren Konsolen. Und wenn du ein Dritthersteller bist, dann sollte dir das höllisch viel Angst einflößen, weil sie der einzige Weg sind, um an deinen Kunden ranzukommen. Sie nehmen dafür 10 bis 15 Prozent. Videospielpublisher verkaufen mir ihre Titel für einen Großhandelspreis von 48 Dollar. Wenn sie versuchen, ihre Kunden direkt zu erreichen, dann kriegen sie dafür wahrscheinlich etwa 30 Dollar. Sie bekommen also weniger, wenn sie den Handel umgehen."

Dabei verschweigt DeMatteo natürlich einen der wichtigsten Umsatzfaktoren GameStops: Gebrauchtspiele. Hier liegen die Gewinnmargen für den Händler deutlich höher als beim Verkauf von Neuware.