Fallout 3: Zu heikel für Indien

Fallout 3
23.10.2008 00:52, Julian Dasgupta

Fallout 3: Zu heikel für Indien

Im Gegensatz zu den PS3- und PC-Fassungen sollte die Xbox 360-Version von Fallout 3 auch in Indien erscheinen, von Microsoft höchstselbst vertrieben. Laut GamingIndians hat der Hersteller das Vorhaben jetzt aber abgeblasen und äußerte sich folgendermaßen:

"Microsoft ist stets bemüht, indischen Konsumenten die besten Spiele zeitgleich zu ihrem internationenalen Release anzubieten. Mit Hinblick auf kulturelle Befindlichkeiten haben wir aber die Entscheidung getroffen, Fallout 3 nicht in diesem Land zu veröffentlichen."

In Australien war dem Rollenspiel eine offizielle Einstufung verweigert worden, weil es Anspielungen auf eine echte Droge enthielt. Erst nach einer Änderung, die auch in alle anderen Versionen übernommen wurde, wurde der Titel für Down-Under abgenickt.

Im jetzigen Fall könnte allerdings das postapokalyptische Szenario der Grund dafür sein, dass Microsoft kalte Füße bekam. So mutmaßt Gamepolitics , dass man dort nicht mit einem in einer durch einen Atomkriegs zerstörten Welt angesiedelten Spiel anecken wollte. Indien selbst besitzt schließlich Kernwaffen - ebenso wie das benachbarte Pakistan. Beide Länder sind bekanntermaßen alles andere als miteinander befreundet; sowohl Indien als auch Pakistan erheben Anspruch auf die Kaschmir-Region und haben dort schon kleinere Gefechte ausgetragen. So manch Experte orakelt, dass eine Eskalation des Konflikts irgendwann darin resultieren könnte, dass erstmals seit 1945 wieder Atomwaffen in einem Krieg zum Einsatz kommen könnten.