Allgemein: PCGA: Stude teilt aus

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11.12.2008 22:41, Julian Dasgupta

PCGA: Stude teilt aus

Aus seiner Meinung macht Randy Stude in der Regel kein großes Geheimnis. Nachdem der Präsident der PC Gaming Alliance und Leiter von Intels Spielesparte vor Kurzem LucasArts eine Breitseite verpasst hatte, weil der Hersteller Star Wars: The Force Unleashed nicht auch für PC entwickelt hatte, äußerte er sich jetzt bei Gamepolitics  über Publisher, die drohen, sich wegen der Raubkopierproblematik von seiner Lieblingsplattform zurückzuziehen.

"Das ist eine lächerliche Bemerkung (seitens solcher Publisher). Wenn jemand den PC-Markt verlassen will - wer werden euch vermissen. Wir werden mit Bewunderung beobachten, wie ihr eure Spiele in verwässerter Form und ohne viel Gameplay-Innovation ausliefert, zumindest bis ihr die Innovation kopiert, die auf dem PC geschieht. Wir werden (auch so) großartige Spiele auf dem PC finden, und wir werden diese spielen."

Und weil er schon bei dem Thema ist, legt Stude gleich noch nach und nimmt Ubisoft ins Visier:

"Wenn man EndWar nicht zum gleichen Zeitpunkt (wie die Konsolenfassungen) veröffentlicht, dann muss man sich nicht wundern, wenn jeder sich schon ein anderes Spiel zugelegt hat, wenn es (EndWar) endlich auf PC erscheint. Sie haben alle C&C: Alarmstufe Rot 3 statt EndWar gekauft. Ihr habt es vermasselt."

Von den bisherigen Versuchen, Strategiespiele auf den Konsolen zu etablieren hält der PCGA-Chef auch nicht allzu viel. Die sechs oder sieben Titel seien in ihrer Substanz - höflich ausgedrückt - so vereinfacht worden, dass es nicht mehr das gleiche Erlebnis sei.

"Diese Erfahrung, Starcraft zu spielen - glücklicherweise möchte Blizzard das nicht auf die Konsolen umsetzen - man kann sich als Purist, der Strategiespiele spielt, einfach nicht vorstellen, warum man das mit einem Gamepad spielen wollen sollte. Es macht einfach keinen Sinn."

Es gehe bei einem derartigen Spielen nicht nur darum, einen Einheitenpulk auf den Einheiten-Pulk des Gegners zu schmeißen, merkt Stude an und verweist damit wohl auf ausgefeiltes Micromanagement.

Für jede Partei, die den PC-Markt abschreiben und ihm den Rücken zuwenden würde, gebe es "sechs neue Erfolgsgeschichten", so der Intel-Mann, der ein Spiel wie Audiosurf als Beispiel heranzieht. Und auch wenn Microsoft sich bemühe, Hobby-Entwickler mit XNA abzugraben, so sei der PC doch immer noch die Plattform mit den niedrigsten Einstiegshürden.

Im Allgemeinen würden sich die Konsolenhersteller aggressiver um Titel bemühen und entsprechend vermarkten, schließlich bräuchten sie die Software ja, um trotz der initialen Verluste mit der Hardware Gewinn machen zu können. Das sei auf dem PC nicht der Fall. Allerdings sei der Wildwuchs auf dem PC natürlich ein Problem für die Hersteller aufgrund der unzähligen Kombinationen aus Hardware und Software, gibt Stude unumwunden zu.

Eine weitere Herausforderung: PCs würden sich nach wie vor hervorragend verkaufen, in den vergangenen Jahren sei aber vor allem der Notebook-Markt explodiert. Die meisten Laptops seien aber nur bedingt spieletauglich, was die meisten Kunden wiederum nicht wüssten. So denkt man bei der PCGA darüber nach, PCs vielleicht mit einer Art Logo zu kennzeichnen, das die Spieletauglichkeit kennzeichnet.

Stude könnte sich außerdem vorstellen, dass die nächste Generation von Konsolen in Form von PCs daherkommt, welche beispielsweise als "PlayStation 4-kompatibel gelten, wenn sie bestimmte Bestandteile hat und bestimmte Kriterien erfüllt." Das sei doch für die Hersteller deutlich günstiger als jedes Mal eine eigene Hardware auf die Beine zu stellen.