Electronic Arts: EA: Das Scheitern des Dunklen Ritters

Electronic Arts
16.01.2009 10:16, Julian Dasgupta

EA: Das Scheitern des Dunklen Ritters

Nachdem man sich bei Electronic Arts wohl dazu entschieden zu haben scheint, Pandemics Brisbane-Studio in die Unabhängigkeit zu entlassen, sind jetzt über Kotaku ein paar mutmaßliche Details über das Scheitern des The Dark Knight-Projekts durchgesickert.

So habe die Produktion von Anfang an unter keinem guten Stern gestanden, da EA das Spiel aufgrund der Vertragsvereinbarung innerhalb von 18 Monaten hätte veröffentlichen müssen. Pandemic Brisbane hingegen erfuhr erst nach ein paar Monaten Pre-Production, dass der Batman-Titel auf dem sich seinerzeit in der Mache befindenden Kinofilm fußen würde (und musste) - ein großer Teil der geleisteten Arbeit war damit hinfällig.

Während Pandemics L.A.-Studio schon Mercenaries abgeliefert hatte, fehlten bei Pandemic Brisbance Designer, die Erfahrung mit offenen Spielwelten hatten. Auch die Technologie sei nur unzureichend gewesen - das Spiel sollte die gleiche Engine wie Saboteur verwenden, diese konnte die Anforderungen aber zumindest damals nicht erfüllen. Die Performance habe zu wünschen übrig gelassen, sei das Ganze doch selten länger als fünf Minuten ohne Crash gelaufen, und das meist mit etwas nur mehr als fünf Bildern pro Sekunde.

Nachdem man die technischen und inhaltlichen Schwierigkeiten langsam in den Griff zu kriegen schien (es gab erst nach sechs Monaten einen Level-Editor), mangelte es dem zu Spitzenzeiten 130 Mann starken Team vor allem an einem: Zeit. Als abzusehen war, dass man es nicht bis zum Kinostart schaffen würde, peilte man die DVD-Veröffentlichung des Films als letztmöglichen Releasetermin für das Spiel an - nach Dezember 2008 hätte EA die Rechte zurückgeben müssen. Als aber im September abzusehen war, dass das Spiel nicht mit dem anvisierten Qualitätsgrad ausgeliefert werden kann, entschloss sich der Publisher, dass Projekt einzustampfen.

Eine offizielle Bestätigung der Freistellung des Brisbane-Teams liegt bis dato nicht vor, dürfte aber spätestens im Februar mit der Bekanntgabe der neuesten Quartalszahlen folgen.