Allgemein: CEO-Gehälter im Blick

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10.03.2009 03:04, Julian Dasgupta

CEO-Gehälter im Blick

Das Game Trade Journal durchwühlte die Geschäftsberichte und Mitteilungen einiger Unternehmen an die US-Börsenaufsicht, um herauszufinden, was die jeweiligen Geschäftsführer denn so im letzten Jahr verdient haben.

Robert Kotick, seines Zeichens CEO von Activision Blizzard, kommt so beispielsweise auf Einnahmen in Höhe von knapp 14,9 Mio. Dollar. Das Grundgehalt Koticks, der der Motor hinter der Fusion von Activision und Vivendi Games war, betrug zwar 'nur' knapp 900.000 Dollar, allerdings hatte er noch Anspruch auf Boni, Prämien und Aktienoptionen. Im Jahr zuvor hatte der damalige Activision-Chef etwa 2,8 Mio. Dollar verdient. Jetzt, so meint das GTJ reichlich süffisant, könne er sich immerhin eine abendliche Mahlzeit leisten.

Der Geschäftsführer des größten Konkurrenten Activision Blizzards ist John Riccitiello. Dem CEO von Electronic Arts steht ein Grundgehalt von 750.000 Dollar zu, dank Aktienoptionen in Höhe von 3,6 Mio. Dollar und 'finanziellen Anreizen' (625.000 Dollar) verdiente der Chef des Publishers insgesamt ca. fünf Mio. Dollar. Electronic Arts hatte zwar den Umsatz steigern können, musste zuletzt allerdings auch deutliche Verluste in Kauf nehmen.

Ebenfalls eher rot als rosig sahen in den vergangenen Quartalen die Geschäftsberichte THQs aus. Der Geschäftsführer der Firma, Brian Farrell, konnte sein Grundgehalt von 651.000 Dollar zwar noch mit Aktienoptionen im Wert von 1,4 Mio. Dollar aufbessern, verdiente aber insgesamt 600.000 Dollar weniger als im Jahr zuvor. BMW statt Bentley, empfiehlt GTJ angesichts jener Einnahmen.

In ähnlichen Bereichen wie John Riccitiello, nämlich 4,9 Mio. Dollar, bewegte sich Dan DeMatteo, Chef der milliardenschweren Kette Gamestop. Mit deutlich weniger Geld - insgesamt knapp 388.000 Dollar -  musste Matt Booty auskommen. Der hatte interimsmäßig die Geschicke von Midway geleitet, nachdem David Zucker in die Wüste geschickt worden war, und wurde erst Ende des Jahres zum offiziellen neuen Geschäftsführer des Publishers ernannt. Sein Vorgänger kam noch auf Einnahmen von 1,5 Mio. Dollar. Geld, das Midway selbst gut gebrauchen könnte - der Hersteller musste im vergangenen Monat Insolvenz anmelden.

Ob der symbolische Dollar, den Take-Two-CEO Ben Feder offiziell verdient, auch wirklich überwiesen wird, ist nicht bekannt. Am Hungertuch muss er allerdings bestimmt nicht nagen, steht er doch auf der Gehaltsliste von Zelnick Media, der Firma Strauss Zelnicks, welcher wiederum der Aufsichtsratsvorsitzende des Publishers ist, seit die Aktionäre das alte Management gestürzt hatten.

Wer auf kurzfristige Gewinne spekuliert hat, dürfte kein großer Fan des Duos sein: Der Kurs des Wertpapiers der Firma liebkost derzeit die Sechs-Dollar-Marke. Mitte 2008 hatten sich Zelnick und Feder, vielleicht auf eine höhere Offerte hoffend, beim damaligen Stand von 16 Dollar vehement gegen eine Übernahme durch EA ausgesprochen. Der Marktführer hatte seinerzeit 25,74 Dollar pro Aktie geboten.