Spielkultur: Meta-Studie: "Dogmatismus beschädigt Wissenschaft"
Vor einigen Wochen bereits hatte sich Prof. Chris Ferguson (Bild unten) von der Texas A&M International University recht deutlich über die Debatte über Gewalt in Medien geäußert und dabei sowohl Politiker als auch Vertreter der allgemeinen Presse scharf kritisiert. Oft würden die sich gar nicht mit der Materie auskennen, und dennoch munter Behauptungen aufstellen, die nicht verifizierbar seien.
Im Journal of Pediatrics wurden jetzt die Ergebnisse einer Meta-Studie vorgestellt (via Telepolis ), die Ferguson zusammen mit seinem Kollegen John Kilburn durchgeführt hatte. Basierend auf der Analyse diverser Untersuchungen zu dem Thema schlussfolgert das Duo, dass es insgesamt keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Mediengewalt und Aggression gebe.
Nur die Hälfte der Studien würden Faktoren wie Familie bzw. soziales Umfeld und Persönlichkeit berücksichtigen. Auch würden viele Untersuchungen unter einem Publication Bias leiden - Ergebnisse seien da eher selektiv veröffentlicht worden, weil die dafür verantwortlichen Personen nicht unbedingt unvoreingenommen mit der Thematik umgegangen waren.
Insgesamt wurden 27 Studien untersucht, die in den vergangenen zehn Jahren veröffentlicht worden waren. Viele Untersuchungen zu jenen Einflüssen seien vor allem mit einem ideologischen oder politischen Hintergrund durchgeführt worden, so Ferguson und Killburn. Ein solcher Dogmatismus würde die Wissenschaftsgemeinde beschädigen.