Allgemein: Branchenverbände fordern Entschuldigung von Herrmann

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02.04.2009 16:09, Julian Dasgupta

Branchenverbände fordern Entschuldigung von Herrmann

Nachdem Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, der kein erwiesener Freund gewisser Spiele ist, vor einigen Tagen verkündet hatte, "Killerspiele" würden in ihren "schändlichen Auswirkungen auf einer Stufe mit Drogen und Kinderpornografie" stehen, ließen heute drei deutsche Branchenverbände, der Entwicklerverband G.A.M.E., der Publisherverband BIU sowie der Deutsche eSports-Bund, von sich hören und fordern eine Entschuldigung vom CSU-Politiker für den "völlig überzogenen, sachlich falschen und unnötig polemischen Vergleich."

Nicht nur die Branche, auch Millionen von Computerspielern würden auf diese Weise diffamiert, so G.A.M.E.-Chef Stephan Reichart. Durch Politikter wie Herrmann könnte die CSU ein Glaubwürdigkeitsproblem bekommen angesichts der großen Zahl der Spieler, die es mittlerweile in Deutschland gibt. Olaf Wolters vom BIU pflichtet bei, sagt aber auch, dass er die Äußerungen des Innenministers nicht als repräsentativ für die Position seiner Partei erachtet, habe sich die Regierung des Bundeslandes in der jüngeren Vergangenheit doch stärker um die Förderung der Branche bemüht. Der ESB-Geschäftsführer kritisiert die Kriminalisierung "einer Generation junger Staatsbürger" durch jene Äußerung. Solange es keine deutliche Entschuldigung gebe, werde man den 60.000 Mitgliedern des Verbandes nahelegen, "deutliche politische Signale gegen die CSU zu setzen."