Allgemein: Karlsruhe: ESL sagt IFNG ab

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26.05.2009 10:35, Julian Dasgupta

Karlsruhe: ESL sagt IFNG ab

Am 5. Juni hätte in Karlsruhe das Intel Friday Night Game stattfinden sollen. Trotz der Absage früherer Veranstaltungen in Stuttgart und Nürnberg hatten sich die Stadtoberen für eine Durchführung entschieden, nachdem man sich mit Fachleuten und der Bundeszentrale für politische Bildung beraten hatte. Der Gemeinderat allerdings forderte weiterhin eine Absage und wollte eine Kündigung des Vertrags notfalls per Sondersitzung erzwingen; der Erste Bürgermeister, Harald Denecken (SPD), verwies jedoch darauf, dass es keinerlei rechtliche Handhabe gebe, würde die Veranstaltung doch gegen keinerlei Gesetze verstoßen. 

Keine Lust mehr auf die Debatte hat jetzt allerdings Turtle Entertainment: Der Veranstalter der IFNGs sagte den Event in Karlsruhe ab .

"Wir haben den Eindruck im Karlsruher Kommunalwahlkampf instrumentalisiert zu werden. Mit viel Engagement haben wir den Dialog mit der Karlsruher Politik gesucht und Gespräche geführt. Jeder konstruktiven Diskussion über den Umgang mit Computerspielen und neuen Medien wird allerdings die Grundlage entzogen, wenn von demokratischen Parteien öffentlich die Kündigung rechtsgültiger Verträge angeregt wird. In einem abschließenden Gespräch haben wir uns deshalb gestern mit Oberbürgermeister Heinz Fenrich darauf verständigt, von unserem Vertragsrecht Abstand zu nehmen und die Veranstaltung abzusagen. In der technologiefreundlichen Stadt Karlsruhe, in welcher auch das Bundesverfassungsgericht seinen Sitz hat, hätten wir einen solchen Umgang nicht erwartet."

Turtle verwahre sich zudem gegen Behauptungen, die Jugendschutzbestimmungen würden auf den Veranstaltungen nicht eingehalten. Die Diskussionen hätten die große Distanz zwischen der Karlruher Kommunalpolitik, der Jugend und den neuen Medien deutlich gemacht.