Kinect: Natal: Herunterklappende Kinnladen

Kinect
02.06.2009 23:26, Julian Dasgupta

Natal: Herunterklappende Kinnladen

Dass der technische Unterbau von Project Natal alles andere als simpel ist, schildert jetzt ein alter Bekannter auf seinem Blog - Johnny Chung Lee. Der dürfte dem einen oder andere Leser noch dank seiner Basteleien mit der Wiimote in Erinnerung geblieben sein, siehe auch hier und hier.

Chung, der im Bereich Mensch-Computer-Interaktion promovierte, gehört zu den Mannen, die an der Technologie arbeiten, welche das Fundament für Natal bildet.

"Als jemand, der seit fast zehn Jahren im Bereich Interface- und Erfassungstechnologie gearbeitet hat, muss ich sagen, dass es sich um eine beeindruckende Kombination von Hardware und Software handelt. Wenn ich die dem zu Grunde liegenden Komponenten gelegentlich mal anderen Forschern zeigen konnte, dann klappten deren Kinnladen herunter ... aus gutem Grund."

Der 3D-Sensor sei ein geradezu unglaubliches Stück Hardware, könne er doch 3D-Informationen aus der Umgebung erfassen wie laser-basierte Systeme, würde aber dennoch nur einen Bruchteil dessen kosten.

Tiefenkameras würden eine auf der Oberfläche der Objekte basierende Punktwolke generieren und seien ziemlich unempfindlich hinsichtlich verschiedener Beleuchtungsbedingungen. Es sei aber nicht genug, diese Daten zu bekommen - man müsse die Punktwolke auch als "Leute" interpretieren können.

"Und das ist der Punkt, an dem die Kinnladen heruntergeklappt bleiben. Die Algorithmen zur Erfassung eines Menschen, die die Teams entwickelt haben, sind dem neuesten Stand der Technik in der Computervision in diesem Bereich deutlich voraus. Die Fortgeschrittenheit und die Performance der Algorithmen können mit allem mithalten oder übertreffen gar alles, was ich jemals in der akademischen Forschung gesehen habe - von Produkten für Endverbraucher mal ganz zu schweigen."

Wir alle würden gerne irgendwann mal unser persönliches Holodeck unser Eigen nennen, führt Lee weiter aus. Dies sei ein recht "messbarer Schritt" in diese Richtung. Es sei recht nett, am Entwickeln der Zukunft mitwirken zu dürfen.