Allgemein: Dave Perry zeigt Gaikai-Dienst

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01.07.2009 11:48, Julian Dasgupta

Dave Perry zeigt Gaikai-Dienst

Als OnLive auf der Game Developers Conference 2009 von sich reden machte, zeigte sich David Perry etwas neidisch - er selbst arbeite an einem vergleichbaren Angebot, das er auf der E3 vorstellen wollte. Aufgrund einiger Patente, die man noch nicht bestätigt bekomme hatte, war dann allerdings nichts vom Gaikai genannten Dienst auf der Messe in Los Angeles zu sehen.

Auf seiner eigenen Webseite stellt Perry den Stream-Dienst jetzt per Video vor. Ähnlich wie bei OnLive gilt auch hier: Die Spiele selbst werden auf den Servern ausgeführt, der Nutzer bekommt nur das Videosignal serviert und schickt seinerseits die Steuerungssignale ab. Dadurch dürften sowohl Gaikai als auch OnLive auf eher schwachbrünstigen Rechnern funktionieren - die müssten nur potent genug für den Videostream und an einen Breitbandanschluss angebunden sein.

In der Demo zeigt Perry, wie Spiele wie Spore, Mario Kart 64, Need for Speed: ProStreet und - natürlich - World of WarCraft über Gaikai laufen. Als Plattform für das Video und den Input dient ein einfacher Browser, in diesem Fall Firefox - im Gegensatz zu OnLive müsse man auch kein Plug-In installieren, so Perry, der diesen Aspekt zuvor schon mehrfach betont hatte. Der Server, den man für das Video verwendet hatte, sei eher mittelmäßig ausgestattet gewesen. Dank virtueller Server könne man mehrere Spiele pro Rechner ausführen, um Kosten zu sparen. Auf dem E3-Demo-Gerät habe man "sieben Call of Duty-Spiele" gleichzeitig laufen lassen.

Im Falle der Demo stand der Server knapp 1300 km vom Client entfernt, der Ping habe 21 Millisekunden betragen. Final peile man einen Wert von 10 Millisekunden an. Die Rechner seien über ein reguläres Datencenter angebunden - man habe nicht geschummelt. Man habe Gaikai "für den echten Internet-Alltag" angelegt - die Codecs würden von Spiel zu Spiel unterschiedlich eingesetzt und wären außerdem auf die jeweils vorhandene Hardware beim Nutzer abgestimmt. Bei den meisten Spielen würde der Datenstrom unterhalb der Grenze von einem Megabit (pro Sekunde) bleiben. Einen weiteren, mit einem Smiley versehenen, Seitenhieb auf OnLive kann sich Perry auch nicht verkneifen:

"Wir behaupten nicht, 5000 Seiten voller Patente zu haben, wir haben auch nicht sieben Jahre dafür benötigt, und wir behaupten auch nicht, eine 1-Millisekunde-Verschlüsselung und spezielle Chips zu haben. Wie ihr seht, brauchen wir das nicht, und so werden unsere Kosten auch deutlich niedriger sein."

Man habe Gaikai auf der GDC hinter verschlossenen Türen präsentiert, auf der E3 hätten man den Dienst dann auch den größeren Publishern vorgeführt. Einen Launchzeitraum nennt Perry noch nicht; wer in Kalifornien wohnhaft ist, kann sich aber derzeit auf der offiziellen Webseite für einen geschlossenen Betatest abmelden.