StarCraft 2: Wings of Liberty: gc-Eindruck: StarCraft 2

StarCraft 2: Wings of Liberty
20.08.2009 20:32, Marcel Kleffmann

gc-Eindruck: StarCraft 2

Neben Diablo III zeigte Blizzard auf der gamescom eine StarCraft II-Version mit einem spielbaren Abschnitt aus der Terraner-Kampagne "Wings of Liberty" und somit konnten wir uns einen Eindruck von der Qualität der Zwischensequenzen und Ingame-Videos verschaffen.

Die einleitende Sequenz beginnt mit der Flucht vom Planeten 'Mar Sara': Der Kreuzer Hyperion wird von Mutalisken beharkt, Flugabwehrkanonen schießen aus allen Rohren und trotz Dauerbeschuss gelingt der Sprung in den Hyperraum. Was zunächst nach einer Render-Zwischensequenz aussah, ist keine... Es war eine leicht aufpolierte Ingame-Sequenz; erkennbar am leichten Kantenflimmern.

Charaktere im Fokus

Doch als die Charaktere auf der Brücke mit ihren Dialogen loslegten, wunderte ich mich wirklich, was Blizzard da an Grafikqualität auf die Beine gestellt hat. Der Detaillevel der Charaktere ist unglaublich hoch (z.B. eine schicke Frau mit Flammen als Sticker sichtbar auf einem Space Marine-Anzug) und auch bei Raynor sind allerlei liebevolle Kleinigkeiten zu erkennen. Darüber hinaus weiß nicht nur die lippensynchrone Sprachausgabe zu überzeugen, sowohl Mimik und Gestik der Protagonisten sind überzeugend und brauchen den Vergleich mit ähnlichen von Crytek geschaffenen Charakteren oder Protagonisten aus Half-Life 2: Episode 2 nicht zu scheuen; ganz an Heavy Rain kommen sie aber nicht heran. Für ein Echtzeit-Strategiespiel ist die Darstellung der Charaktere in diesem Detailgrad bislang unvergleichlich.

Zusätzlich sind diese Ingame-Dialoge bzw. Videos keine Rarität, sondern häufig und ausführlich. In der Demo-Fassung mit zwei Missionen, dauerten die Videos bzw. sämtliche optionalen Gespräche knapp zehn Minuten (wenn nicht sogar mehr), schließlich konnten Dialoge auf der Brücke, in der Waffenkammer (Armory), im Techlab (Labor) und der Kantine geführt werden. In der "Bar" durfte sogar die Musikbox angeklickt werden und sofern der "Fernseher" angeschaltet wurde, startete eine Nachrichtensendung als Video, die von einem Zergangriff berichtete. Irgendwie werden hierbei Erinnerungen an Wing Commander 3 und 4 wach, dort konnten ebenfalls Räume gewechselt und Personen angesprochen werden.

Upgrades

Abseits einiger Hintergrundinformationen zu den Charakteren und dem StarCraft-Universum an sich, haben die einzelnen Bereiche an Bord der Hyperion eine Funktion für die Echtzeit-Strategie-Schlachten, die optisch einen Quantensprung hinter der Darstellung von Brücke und Co zurückliegen. So werden im Labor Fundstücke von den Zerg oder Protoss analysiert, sofern ihr diese in den Missionen aufgetrieben habt. Als Belohnung winken globale Updates wie z.B. "Weißes Napalm" (Schadenbonus gegen die Zerg).

In der Kantine könnt ihr Söldner teuer einkaufen und im Waffenarsenal werden ebenfalls Upgrades freigeschaltet, allerdings für Geld, das ihr als Belohnung für die Missionen erhaltet. Als Terraner können die Bunker vergrößert werden, Raketentürme dürfen anstatt der Salve auch Einzelraketen verschießen und alle Gebäude lassen sich mit Anti-Feuer-Sonden ausrüsten, damit Brände keinen weiteren Schaden anrichten. Space Marines können mit einem Nahkampfschild (+10 Lebensenergie; auch sichtbar) oder Stimpacks, die sie in einen Kampfrausch versetzen, ausgestattet werden. Medics freuen sich beispielsweise über eine flächenwirkende oder dank Naniten beschleunigte Heilung.

Video: Alte Rivalen
Video: Spielszenen aus der Kampagne

Die Missionen werden übrigens auf der Brücke durch einen Klick auf das zentrale Hologramm-Feld gestartet. Gelegentlich könnt ihr dort neben den Hauptmissionen sekundäre bzw. optionale Einsätze auswählen, die nicht unbedingt abgeschlossen werden müssen - jedoch winken Belohnungen wie Upgrades oder neue Einheiten. Die Missionsbeschreibungen werden per Sprachausgabe vorgetragen und mit Videos in Form animierter Einheiten und charakteristischer Protagonisten illustriert.

Die beiden Missionen

Zu den Einsätzen selbst: In der optionalen Mission müssen von einem Planeten Zivilisten evakuiert werden. Mit einem kleinen Trupp an Feuerfressern schlage ich mich zur Basis durch und anschließend werden in bestimmten Zeitintervallen Konvois zum Raumhafen geschickt - wobei die zu evakuierenden Personen erst brav zum Transporter laufen, dann einsteigen und am Zielpunkt wieder aussteigen, um in das Transportvehikel zu wechseln (als Beispiel für die Detailverliebtheit). Auf dem Weg dahin muss ich dem Transporter Geleitschutz geben, da die Zerg ständig (geskriptet) angreifen. Stellenweise knallen Sporen auf die Oberfläche und fluchs steigen Zerglinge und Hydralisken aus den Staubwolken hervor. Doch meine Truppen, die förmlich an der Stoßstange des Transporters dank "Folgen"-Befehl kleben, machen kurzen Prozess mit den Zerg. Einige besetzte Bunker helfen zusätzlich. Zwischendurch bleibt immer Zeit die Basis auszubauen und Nachschub an Marines und Feuerfressern zu beschaffen und irgendwie müssen zu Forschungszwecken auch die "Zerg-Schwabbels" oder Protoss-Relikte eingesammelt werden - aktuelle Meldungen, Veränderungen und Kommentare von den wichtigen Story-Persönlichkeiten werden übrigens links an der Seite des Bildschirms eingeblendet. Ist der Einsatz abgeschlossen, bekommen die Feuerfresser ein Damage-Upgrade spendiert und es gibt ein Achievement für den erfolgreichen Abschluss dieses Einsatzes.

In der zweiten Mission findet ein interessantes, allerdings nicht allzu schweres "Timed Event" statt. Als Terraner kämpft ihr um die Eroberung eines Artefaktes gegen die Protoss, jedoch seid ihr nicht allein, sondern habt für den Angriff auf das Artefakt nur solange Zeit, bis die Zerg an anderer Stelle auf der Karte die Protoss überrannt haben. Erstmals kommen hier Marauder zum Einsatz, die gegen Protoss Stalker oder Immortals effektiv sind und früher oder später findet ihr heraus, dass die Plasmakanonen der Protoss ohne Anschluss an das PSI-Netzwerk nicht funktionieren (also erst die Pylonen zerstören). Beim Erreichen des Artefakts kommt es dann zu einer Überraschung und damit meine ich nicht, dass die Protoss Disrupter-Einheiten kurzfristig undurchdringbare Kraftfelder erschaffen können...

Aufgrund der wirklich spektakulären und einmaligen Präsentation der Kampagne an Bord der Hyperion und den wirklich guten, aber bisher nicht umwerfenden Missionen, heben wir die Einschätzung von StarCraft II an.

gc-Eindruck: ausgezeichnet