Micky Epic: Epic Mickey: Spector blickt zurück

Micky Epic
25.10.2009 23:59, Julian Dasgupta

Epic Mickey: Spector blickt zurück

In einem äußerst umfangreichen Interview mit der Game Informer blickt Warren Spector zurück, plaudert über die Bedeutung des Hauptcharakters in der Film- und Comic-Welt, seinen Wandel im Laufe der Zeit und erinnert sich an die Ursprünge von Epic Mickey.

Nachdem er Eidos und Ion Storm 2004 verlassen hatte, habe er allein im stillen Kämmerlein an neuen Ideen gearbeitet aufgrund einer Vertragsklausel, die es ihm untersagte, für einige Zeit bei anderen Produktionen tätig zu werden. Dank einer Empfehlung seines Agenten Seamus Blackley sei er dann bei Disney vorstellig geworden.

"Und dann sind wir zu Disney, ich bin da, um ein episches Fantasy-Rollenspiel an den Mann zu bringen - ein Spiel, das irgendwie wie Deus Ex ist, aber eine deutlich militaristischere Note hat und wirklich echt dunkel und wirklich echt gewagt ist -, und natürlich waren sie daran nicht interessiert.

Aber ich sehe diese Jungs - all die Disney-Manager sitzen um den Tisch herum, sie haben ihre Blackberrys rausgeholt und ihre Mails gecheckt und so weiter. Und da habe ich mir gedacht: 'Oh, das war es wohl. Ich werde Seamus umbringen, wenn ich hier wieder weg bin, weil ich ihm gesagt hatte, dass genau das passieren wird.'"

In Wirklichkeit hätten die Disney-Leute sich aber wohl gegenseitig Botschaften geschickt um zu beraten, ob man Spector wegen eines eigenen Projektwunsches ansprechen sollte. Man habe ihn dann gefragt, ob er sich vorstellen könnte, an einem lizenz-basierten Spiel zu arbeiten. Da er sich schon früher darüber Gedanken gemacht hatte, wie man auch mit einer bereits existierenden Marke neue und innovative Dinge machen könnte, habe er begeistert gefragt, ob er irgendwas mit Dagobert Duck, Ducktales oder Night Stalker machen könnte. Disney aber wollte ein Spiel mit Mickey Mouse.

"Da habe ich 'Nein!' gesagt, weil ich keine Spiele für Kinder mache - und es war wirklich lustig - ich sagte - das ist ein Zitat: 'Ihr habt wirklich unglaublich gute Arbeit geleistet in der Hinsicht, aus Mickey in den letzten 30 Jahren einen Charakter zu machen, der völlig lahm und irrelevant ist für Personen, die älter als acht Jahre sind. Ich mache keine Kinderspiele.'"

Disney habe Spector gebeten, den Charakter völlig neu zu erfinden. Dieser Gedanke habe ihn gereizt.

Der Gamedesigner beantwortete auch die Frage, warum man sich für die Wii als Plattform entschied.

"Tja, denk einfach mal darüber nach. Würdest du es wirklich angehen wollen, Halo- oder Grand Theft Auto-Spieler davon zu überzeugen, dass sie Mickey Mouse sein wollen? Würdest du das wirklich wollen? Wenn es darum geht, ein kongeniales Publikum zu finden, lasst uns die Plattform nehmen, die bekannt ist für Mario und Link und jetzt auch noch Sonic. Komm schon. Und ehrlich gesagt war der Hardwareabsatz [der Wii] ein wirklich glücklicher Umstand. Wir haben uns schon auf die Wii festgelegt, lange bevor klar war, dass sie, zumindest vorläufig, das bestverkaufte System sein würde.

Es ging darum, wo das Publikum ist, wo es einen Grafikstil akzeptieren wird, der mehr cartoon-haft ist, als die Leute das gewohnt sind, und wo wir nicht dazu verpflichtet sind, jeden Shader reinzuhauen, den es gibt. 'Schau dir die Normal-Maps und Shaders an.' Wir müssen diesen Kram nicht machen. Es ist mit Sicherheit die richtige Plattform für das Projekt."