Rockstar Games: Rockstar-Vorwurf: Inoffizielle Reaktion

Rockstar Games
15.01.2010 00:19, Julian Dasgupta

Rockstar-Vorwurf: Inoffizielle Reaktion

Schlechtes Management und qualitativ ebenbürtige Arbeitsbedingungen - so die Kritik an Rockstar Games, die in den vergangenen Tagen von verschiedenen Quellen geäußert wurde. Ein offizielles Statement vom Hersteller liegt bis dato nicht vor - auch beim Hot Coffee-Problem hatte man versucht, so lange wie möglich auf Tauchstation zu bleiben.

Laut Gamasutra scheint aber zumindest innerhalb des Unternehmens eine Email zu kursieren, die angeblich aus der New Yorker Filiale stammt und sich mit dem Thema auseinandersetzt - die Echtheit der Quelle konnte bis dato allerdings noch nicht verifiziert werden.

Rockstar nehme Probleme hinsichtlich der Arbeitsbedingungen "extrem ernst" und würde sich dieser auch sofort annehmen, falls es irgendwo Bedenken geben sollte. Man könne die im ursprünglichen Blogeintrag geäußerten Vorwürfen nicht nachvollziehen. Es habe keine Kürzungen bei der Gesundheitsvorsorge gegeben, Extras wie kostenlose Abendessen oder Massagen seien nicht gestrichen worden.

Die Gehälter seien studioübergreifend an die gestiegenen Lebensunterhaltskosten angepasst worden. Sollte jemand glauben, ihm stehe noch ein Bonus für ein Spiel zu, an dem er gearbeitet hat, so solle er sich umgehend an die Personalabteilung wenden. Die man doch bitte auch sofort kontaktieren soll, falls es anderweitige Probleme im Arbeitsumfeld gibt. Man sei stets bestrebt, alle Probleme zu lösen und die Angestellten zu unterstützen.

Die International Game Developers Association hat sich ebenfalls zu Wort gemeldet und verweist auf den schon früher dargelegten Standpunkt, dass ein Übermaß an Überstunden in mehrfacher Hinsicht schädlich ist.

  • We assert, as has been well documented, that extensive overtime is not only ineffective from the point of view of productivity, but moreover is destructive of employee morale.
  • We believe that companies have an obligation to inform prospective employees of their overtime policies prior to their employment.
  • We believe it is unethical for studios to routinely rely on extended, uncompensated overtime in order to get their products out the door.
  • We believe that deathmarch hours injure the reputation of the entire game industry, preventing top talent from entering and remaining in game development. Excessive overtime destroys the talent upon which the game industry is founded and depends.
  • We further believe that studios engaging in excessive overtime injure studios that work rigorously to ensure quality of life for their developers.


An ehemaligen Angestellten, die ihren einstigen Arbeitgeber nicht in bester Erinnerung haben und das unbedingt mitteilen wollen, scheint kein Mangel zu bestehen: Bei Joystiq äußert sich jemand, der mal bei Rockstar Vancouver (Max Payne 3) tätig war, folgendermaßen:

"So gut wie alles, was in dem ursprünglichen 'Rockstar wives'-Brief steht und von anderen ehemaligen Angestellten von Rockstar San Diego gesagt wurde, trifft auch auf meine Erfahrungen bei Rockstar Vancouver zu", heißt es da. Laut jener Quelle sollen die Arbeiten an Max Payne 3 im August abgeschlossen werden - eine weitere Verschiebung sei aber nicht ausgeschlossen, orakelt der Maulwurf. Die Story des Spiels sei gerade nochmal völlig umgeschrieben worden. Das sei seines Wissens nach schon zum dritten Mal innerhalb von zwei Jahren passiert. Das Team müsste fast alle Inhalte bis April oder Mai erarbeitet haben, um den August-Termin einhalten zu können.

Angeblich sei ein voller Crunchmodus mit "14 bis 16 Stunden pro Tag, sechs oder sieben Tage pro Woche" bis zum Ende des Projekts angesetzt und der Feiertagsurlaub gestrichen worden.

Update: Die vollständige Email kann hier eingesehen werden.