Star Trek Online - Die erste Woche...

Star Trek Online
08.02.2010 14:13, Marcel Kleffmann

Star Trek Online - Die erste Woche...

Am letzten Dienstag ist Star Trek Online offiziell gestartet. Vorbesteller konnten bereits in die abgelaufene "Headstart-Phase" eintauchen. Schon diese stand nicht unter einem guten Stern, da das Server-System (nur ein Server-System weltweit) mehrfach 'unerwartet' den Dienst quittierte (vgl. Forum ) und der Spielerschar nicht gewachsen war - starke Lags, lange Ladepausen, Disconnects sowie Meldungen à la "Server Not Responding". Tag für Tag patchte Cryptic nach, doch spürbare Verbesserungen gab es an der technischen Seite kaum, obgleich die große Serverkatastrophe am Launch-Tag seltsamerweise ausblieb (Möglichkeit: viele Vorbesteller).

In den darauf folgenden Tagen gab die Serverleistung hauptsächlich zu den Stoßzeiten nach und neben Lags (Schluckauf im Weltraum) und Disconnects kamen Wartepositionen beim Einloggen hinzu, die im Forum scharf kommentiert wurden. Zumindest scheinen die Cryptic Studios an diesen Baustellen zu arbeiten und haben die Server-Kapazitäten kürzlich erhöht...

Dennoch spiegelt die Releaseversion den erwarteten unfertigen Status wider (News-Meldung; Vorschau), denn die Klingonen müssen fast völlig auf PvE-Content verzichten und die Übersetzung hat das Prädikat "Denglisch" wahrlich verdient - manchmal ist Seite 1 der Quest-Texttafeln in deutscher Sprache und Seite 2 in Englisch; solche Meldungen wie "You recieved 1 Brückenoffenziersfähigkeitspunkte" sind harmlos gegen; wobei mittlerweile die deutschen Texte nicht mehr so häufig die Interfaceboxen sprengen (außer im Skilltree). Auch falsche Übersetzungen sind anzukreiden, zum Beispiel wenn ihr in eine andere Instanz des gleiches Sektors wechseln wollt, müsst ihr auf den Button "Vorgang ändern" klicken, anstatt auf "Change Instance" wie es in der englischen Version heißt. Das Teilen einer Aufgabe in der Gruppe heißt übrigens "Bereitstellen".

Ansonsten hat mein Lt. Commander (taktische Laufbahn) bisher keine großen Neuerungen oder Veränderungen beim Missionsdesign oder Spielablauf gesehen. Es bestätigt sich der Eindruck aus der letzten Vorschau und zwar sind die Weltraumgefechte weiterhin das "Highlight" und die Bodenmissionen nerven im Prinzip nur; Erforschungs- oder Diplomatie-Missionen hatte ich bisher kaum (höchstens fünf bis zehn Prozent). Gleichermaßen stellt sich selten das Gefühl ein, in einem Universum mit Hunderten von anderen Spielern gemeinsam unterwegs zu sein; dies liegt an den häufigen Ladezeiten/Instanzierungen sowie den Spielerbeschränkungen pro Sektorinstanz (wir berichteten).

Oft kann man nur mit dem Kopf schütteln, denn Cryptic und Atari haben mit der - meiner Ansicht nach - zu frühen Veröffentlichung sehr viel Potenzial verschenkt und es bleibt zu hoffen, dass die Entwickler nachlegen. Aber warum sollte man für solch einen "Beta-Test" eines offensichtlich unfertigen Spiels eigentlich monatliche Gebühren zahlen?

Es bleibt zu hoffen, dass die Cryptic Studios ihr Versprechen halten und umfangreiche sowie kostenlose Inhalte nachreichen - u.a. haben sie bereits Raid-Episoden, mehr PvP, klingonische Missionen der Marke "Erforschung" sowie allerlei Ausrüstungskram und neue Rassen angekündigt.

Unser Test zu Star Trek Online wird übrigens nicht wie geplant in dieser Woche veröffentlicht, da wir den fortgeschrittenen Spielablauf (mindestens Rang 'Commander') noch einbeziehen wollen.