Activision Blizzard: Activision: Die Axt kreist wieder

Activision Blizzard
11.02.2010 23:01, Julian Dasgupta

Activision: Die Axt kreist wieder

Wie Gamasutra aus zuverlässiger Quelle erfahren will, hat Activision Blizzard in den eigenen Studios den Rotstift angesetzt und diverse Stellen gestrichen.

Demnach darf sich fast die Hälfte der Belegschaft von Radical Entertainment - ca. 90 Entwickler - einen neuen Job suchen. Das Studio hatte zuletzt Prototype produziert, welches sich eigentlich recht gut verkauft hatte. Gerüchte zufolge soll (oder sollte) das Team einen neuen Spider-Man-Titel produzieren. Es ist nicht das erste Mal, dass der Publisher bei Radical zur Schere greift - schon kurz nach der Verschmelzung mit Vivendi Games war das Studio deutlich gestutzt worden.

Einschnitte gab es auch bei Neversoft, wo man seit Guitar Hero III hauptverantwortlich für die Serie ist. Angesichts der Entwicklung des Genres im vergangenen Jahr und der Ankündigung des Herstellers, in diesem Jahr weniger Musiktitel zu veröffentlichen, hatten sich Entlassungen in diesem Bereich recht klar angedeutet.

Das vollständige Aus droht wohl Luxoflux. Dort hatte man zuletzt an True Crime: New York City sowie den Lizenztiteln Kung Fu Panda und TransFormers: Die Rache gewerkelt.

Der Zeitpunkt für die Maßnahmen kommt nicht allzu überraschend - gestern hatte Activision Blizzard den neuesten Geschäftsbericht vorgelegt.

Der Hersteller selbst bestätigte zwar keine Einzelheiten, gab aber zu Protokoll:

"Activision Publishing evaluiert ständig seine Ressourcen um sicherzustellen, dass sie dem Produktplan und den strategischen Zielen entsprechen. 2010 werden wir weniger Spiele/Versionen veröffentlichen als 2009, teils wegen der Reduzierung der Anzahl der Musikspiele, die wir herausbringen.

Wie wir bereits gestern in unsererm Conference Call erläuterten, werden wir unsere Ressourcen in Richtung der größten und profitabelsten Geschäftsbereiche orientieren und als Teil dieser Intiative unsere Ressourcen neuaufstellen, damit sie unsere Pläne und die Marktmöglichkeiten widerspiegeln.

Gleichzeitig werden wir unseren Digital/Online-Bereich ausbauen, da wir davon ausgehen, dass dieser in den kommenden Jahren eine bedeutendere Rolle in unserem Geschäftsmodell spielen wird."

Update: Weiteren Gerüchten zufolge hat Activision Blizzard mit RedOctane  eine weitere Sparte komplett geschlossen - 30 bis 40 Angestellte seien davon betroffen. Die Zubehörspezialisten hatten als Publisher der ersten Guitar Hero-Titel fungiert, besaßen auch die Rechte an der Marke und waren vor etwas mehr als vier Jahren von Activision aufgekauft worden.

Vermutlich ebenfalls vollständig abserviert wurde wohl Underground Development (ehemals: Z-Axis), wo man zuletzt das vom Hersteller ziemlich verschmähte Guitar Hero: Van Halen abgeliefert hatte.