Allgemein: Radon Labs: Drakensang-Macher pleite?

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12.05.2010 22:17, Julian Dasgupta

Radon Labs: Drakensang-Macher pleite?

Vor ein paar Tagen noch hatte Radon Labs durchblicken lassen, dass man an einem neuen Drakensang-Spiel arbeitet - jetzt scheint die Finanzierung des Projekts zusammengebrochen zu sein und dem Studio das Aus zu drohen. Bei dtp habe das Unterfangen entgegen ursprünglicher Zusagen nicht stemmen wollen oder können, wurde gemunkelt.

Entprechende Hinweise auf zahlreiche Stellenkürzungen oder gar eine mögliche Schließung des Unternehmens bekamen wir von mehreren Quellen, auch gab es einige Firmen in Berlin und Umgebung, die am Donnerstag der vergangenen Woche wohl plötzlich viele Bewerbungen von einstigen Angestellten des Entwicklers erhielten. Einige Mitarbeiter aktualisierten zudem ihren Beschäftigtenstatus oder Lebenslauf in Job-Netzwerken wie Xing und LinkedIn.

Laut Buffed hat das Studio mittlerweile wohl die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. (Eine Nachricht, die man vermutlich auch auf einer Teamsitzung am Dienstag verkündet haben dürfte.) Das endgültige Aus könnte noch vermieden werden, falls sich ein Geldgeber finden sollte, der die Firma übernehmen würde. Ein anderes, von jenen Quellen ins Spiel gebrachte Szenario: Die Gründer des Unternehmens stampfen ein neues Studio aus dem Boden.

Die aus TerraTools hervorgegangenen Berliner waren für das Ende der 90er von Microsoft veröffentlichte Urban Assault zuständig gewesen, später folgte u.a. das Steam-Punk-inspirierte Project Nomads. In der jüngeren Vergangenheit hatte das Studio neben diversen DS-Projekten Treasure Island und natürlich Drakensang sowie Drakensang: Am Fluss der Zeit veröffentlicht. Vor Kurzem veröffentlichte man außerdem noch Future Wars zusammen mit Headup Games. Die Arbeiten an Drakensang: Phileassons Geheimnis wurden dem Vernehmen nach so gut wie abgeschlossen.

Bevor man bei Radon mit der Produktion des neuen Drakensang-Titels begann, hatte sich das Studio unseren Informationen zufolge um ein anderes Projekt bemüht: Sacred 3. Koch Media entschied sich allerdings letztendlich für ein anderes Studio.

Eine offizielle Bestätigung liegt bis dato nicht vor: Eine von uns vor einer Woche per Email gestellte Anfrage blieb unbeantwortet; am Telefon wollte man die Gerüchte nicht weiter kommentieren, versprach aber, sich um die Anfrage zu kümmern.