E3-Eindruck: God of War: Ghost of Sparta

God of War: Ghost of Sparta
19.06.2010 13:02, Benjamin Schmädig

E3-Eindruck: God of War: Ghost of Sparta

Zeitsprung, die Zweite

Wenn Ready at Dawn eins beherrscht, dann ist das die Hardware der PSP: Daxter und God of War: Chains of Olympus sahen überwältigend gut aus - und daran ändert sich mit Ghost of Sparta gar nichts! In dem auf der E3 spielbaren Einstieg schlägt sich Kratos über ein in stürmische Gewässer geratenes Schiff, kämpft vor vertraut wirkenden steinernen Mauern und löst ein kleines Schalterrätsel. Hohe Wellen peitschen die Stimmung an, Scylla taucht als großer Boss immer wieder auf und brüllt schon im weit entfernten Hintergrund, ein Minotaurus stellt sich Kratos in den Weg... Wer seinem Kumpel zeigen will, dass es zwar verdammt wenige, dafür aber verdammt beeindruckende Spiele auf Sonys Handheld gibt, der muss God of War vorführen!

Auch die zweite PSP-Geschichte erzählt dabei von Kratos' Vergangenheit, spielt allerdings nach den Ereignissen des ersten PS2-Abenteuers. Nachdem er in den Olympus aufgestiegen ist, plagen den Gott des Krieges allerdings die Erinnerungen an seine Vergangenheit - weshalb er sich auf »eine Reise macht, die die Ursprünge verlorener Welten aufdeckt und Fragen über seine dunkle Vergangenheit beantwortet«.

Schwert statt Klingen?

Der E3-Demo war die Handlung natürlich egal. Umso beeindruckender führte sie vor, dass Kratos nach wie vor brachiale Kombos auf dem Boden und in der Luft aneinander reiht - mehr als im Vorgänger sollen es sein. Außerdem schwingt er sich per Greifhaken über Abgründe, prischt unter Wasser so schnell vor, dass er dünne Wände bersten lässt und kann aktiver aus der Deckung heraus agieren. Letzteres hat zwei Gründe. Zum einen kann er aus einem Block heraus nach vorne schießen, einen Gegner greifen und zu Boden werfen, bevor er ihm mit leichten und schweren Resten den Rest gibt - dieses aktive Schlagen ist um einiges befriedigender als das einfach Zugreifen im Handgemenge. Zum anderen erhält Kratos neue Ausrüstung, genauer gesagt ein Schwert und einen Schild. Während er mit dem Schild Angriffe abblocken kann, führt er aus der defensiven Position auch mächtige Nahkampf-Attacken aus. Aus einer Angriffsstellung heraus kann er hingegen Speere auf seine Gegner schießen. Dank des Wechsels zwischen den schnellen Klingen und den behäbigen Bewegungen mit Schwert und Schild, könnten die Kämpfe durchaus abwechslungsreicher werden. In der Demo spielte die Wahl der Waffen noch eine sehr geringe Rolle.

Über einen Druck auf das Digikreuz schießen außerdem Blitze aus Kratos' Fingern, was viel Schaden bei normalen und etwas größeren Gegnern verursachte. So war z.B. ein langsamer Zwischengegner, der eine elektrisch geladene Kugel auf den Schultern trug und sich blitzschnell direkt neben Kratos teleportieren konnte, schnell geschwächt. Ein Knopfdruck und Kratos gab ihm mit einem gewohnt brachialen Reaktionsspiel den Rest. Schön, dass die zu drückenden Knöpfe wie in God of War 3 entsprechend ihrer Position auf der PSP angezeigt werden. So kann man sich auf den Film konzentrieren, anstatt Symbole zu deuten.

Vertraute Gigantonomie

Ghost of Sparta wird God of War wahrlich nicht neu erfinden. Im Gegenteil: Das Spielgefühl ist vertraut und auch beim inzwischen fünften Mal intensiv und mitreißend. Die Neuerungen passen hervorragend dazu - Speer und Schild könnten für taktische Abwechslung sorgen, der Bodenkampf die niederen Gelüste befriedigen. Ob Ready at Dawn aus den wenigen Fehlern des Vorgängers gelernt hat und im späteren Verlauf auf allzu monotone Wiederholung verzichtet, ist zwar anzunehmen - lässt sich aufgrund der E3-Demo aber noch nicht absehen. Der Einstieg führt jedoch einmal mehr mit einem gigantischen, wenn auch sehr vertraut wirkenden Showdown in das Abenteuer ein!

E3-Eindruck: sehr gut