Ubisoft: Über Marken-Fokus

Ubisoft
31.08.2010 09:33, Julian Dasgupta

Ubisoft: Über Marken-Fokus

Mehr Sequels, weniger neue Marken - diese Strategie hatte Ubisoft Anfang des Jahres ausgerufen. Den Fokus auf etablierte Serien begründet Alain Corre nun in einem Interview bei GI.biz  mit Änderungen, die es in den vergangenen 18 Monaten im Markt gegeben habe: Spiele, die nicht der Triple-A-Kategorie angehören, seien nicht mehr profitabel.

"Wenn du einen Triple-A-Blockbuster hast, dann kostet dessen Entwicklung sicherlich mehr - aber letztendlich hat man damit auch die Chance, einen guten Gewinn damit einzufahren, weil sich alles an der Chartspitze konzentriert. In gewissem Maße ist es nun weniger risikoreich, viel Geld in einen einzigen Titel oder eine Marke zu investieren, als seine Invesition auf drei oder vier Spiele aufzuteilen. Denn wenn diese drei oder vier Spiele nicht das richtige Qualitätsniveau haben, dann bist du dein Geld mit Sicherheit los."

Das Geschäftsmodell habe sich also geändert, und Ubisoft habe seine Herangehensweise an Core-Titel angepasst. Wenn ein solcher Titel nicht das entsprechende Niveau erreichen sollte, werden die Arbeiten daran eingestellt.

"Und darum konzentrieren wir uns auf die Schlüsselmarken, denn das ist es, was der Markt möchte - etwas neues mit einer riesigen Produktionsqualität. Der Markt unterstützt nicht mehr das volle Spektrum an Produkten wie einst."

Laut Corre könnte es sich vielleicht schon bei R.U.S.E. um die letzte neue Marke handeln, die Ubisoft in dieser Konsolengeneration einführen wird. (Diese Aussage bezieht sich vermutlich auf herkömmliche Retail-Produktionen, schließlich hat der Hersteller auch einen Download-Titel wie From Dust in der Mache.)

Das sei jetzt viel schwieriger. Man müsse - zusätzlich zu den hohen Produktionskosten - sehr, sehr viel Geld in das Marketing investieren, um eine neue Marke erstmal zu investieren. Und damit sei immer noch nicht garantiert, dass es überhaupt ein Zielpublikum gibt. Das Risiko sei also deutlich höher.