Electronic Arts: EA: Will mehr auf Community hören

Electronic Arts
06.09.2010 09:50, Michael Krosta

EA: Will mehr auf Community hören

In einem Gespräch mit Eurogamer.net versichert Peter Moore, Präsident von EA Sports, dass man beim Publisher vermehrt auf die Wünsche der Community hört und auf diese eingeht. Dabei gehört es für ihn auch dazu, dass man sich eigene Fehler eingesteht und daran arbeitet.

Als Moore vor drei Jahren von Microsoft zu EA wechselte, stand für ihn und John Riccitiello eine Aufgabe ganz oben auf der Liste: Man wollte das Ansehen der EA-Marke verbessern. Neben Qualitätssoftware sahen beide den Schlüssel dazu in einer besseren Kommunikation bei Entwicklern und Usern.

"Wir wussten, dass es eine ganze Reihe an Dingen gibt, die wir anpacken mussten. Wir mussten offener, direkter und kommunikativer auf der Entwicklungsebene werden. Nicht auf dem Marketing-Level, was wir schon gut beherrschen - vielleicht sogar besser als jeder andere in der Industrie. Es ging darum, den Entwicklern zu erlauben, offen zu sprechen und dabei Dinge zu sagen, bei denen sich die PR vielleicht unwohl fühlt. Aber da stehen wir mittlerweile drüber", so Moore. "Früher gab es Richtlinien, die einem gesagt haben, was man nicht machen darf und man war im Umgang mit den Medien nicht geschult. Diese Tage liegen hinter uns. Wenn man einen Blick auf unsere Community-Boards wirft, stellt man fest, dass wir jetzt Leute dort haben, die sich als Vollzeit-Job damit beschäftigen."

"Erst kürzlich hatten wir bei Madden diese Sache mit einem Steuerungsmechanismus. Wir haben uns dazu entschlossen, auf die Community zu hören, daran zu arbeiten und einen Patch zu liefern. Im vergangenen Jahr haben wir mit Fight Night das Gleiche gemacht. Man muss seinen Stolz herunter schlucken und sich sagen 'Wir dachten, es wäre so richtig gewesen. Aber das war es nicht und so geben wir euch die Möglichkeit, es auf diese Weise zu spielen'", führt der EA Sports-Präsident weiter aus. "Man reagiert. Es ist nicht länger so, dass man ein Spiel rausbringt und sich danach nur noch auf das nächste Jahr konzentriert."

Dabei durchforsten mittlerweile selbst hochrangige Mitarbeiter wie Moore selbst die Foren und stöbern in Kommentaren der Community.

"Die zwölf verärgerten Männer im Internet, wie ich sie nenne, reichen als Stimmungsbarometer nicht aus. Nein, man liest 50, 60, 80 von ihnen und filtert dabei etwa 50 Prozent von ihnen als reines Rauschen heraus", so Moore, der sich dabei auf die üblichen Hater-Kommentare in Richtung EA bezieht, die keine Argumente vorbringen können. "Aber dann gibt es genügend Leute da draußen, die sich vernünftig ausdrücken können und intelligente Ansichten vertreten. Dabei ist es mir egal, ob sie dafür oder dagegen sind. Aber dadurch kann man eine Meinung bilden. Es gibt einem genügend Anhaltspunkte um ein Gefühl dafür zu bekommen, was da draußen los ist."